Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
überwinden?
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Dreharbeiten für einen Film. Gegen Ende musste ich als Leiche in einen Kofferraum geworfen werden. Das war das Schlimmste, was ich jemals auf der Bühne oder vor der Kamera tun musste, das Allerschlimmste. Ich habe mich zunächst gewehrt und den Regisseur um eine andere Lösung gebeten, aber es war nichts zu machen. Ich musste am Ende des Films in einem Kofferraum liegend, mit zugeschlagenem Kofferraum im Auto wegfahren.
Und das mit Platzangst!
Und das mit Platzangst. Ich habe das zunächst mit der Frau, die die Requisiten gemacht hat, geprobt. Sie hatte mir noch eine Taschenlampe in die Hand gedrückt, die ich irgendwie versteckt hatte, sodass ich sie in dem Moment, wo der Kofferraumdeckel zufiel, anmachen konnte.
Beim richtigen Dreh haben wir zu allem Überfluss relativ viele Takes gebraucht, da ich vor lauter Panik eine sehr verkrampfte Leiche mimte. Ich musste natürlich die Augen geschlossen halten, ein Mann packte mich an den Schultern, und ein anderer hatte mich an den Füßen. Sie trugen mich in den Kofferraum, und dabei hatte ich immer das Gefühl, mein Kopf ist nicht so ganz drin. Ich werde geköpft. Ich sah ja nix und durfte mich nicht bewegen. Also habe ich mehrmals abgebrochen. Ich hatte an diesem Tag Geburtstag und war mit den Nerven richtig am Ende.
Meine größte Angst im Kofferraum wäre die Luftnot gewesen. Natürlich auch die Enge und die Dunkelheit. Aber die Angst, keine Luft mehr zu bekommen, hätte mir am meisten zugesetzt.
Ja, das kam auch noch dazu.
Wenn ihr das so oft gedreht habt, konntest du dich da überhaupt nicht auf diese Situation einlassen und sagen: «Okay, ich mache das jetzt. Das hat zweimal geklappt, dann mache ich das jetzt auch noch zehnmal.» Kam keine Ruhe in dich?
Nein. Ich glaube, man sieht mir die Angst äußerlich nicht an. Im Film erkennt man keine Bewegung, und ich sehe sehr leblos aus. Aber in meinem Inneren wütete der Horror. Das war furchtbar. Nachdem die Kofferraumklappe zugeschlagen war, habe ich die ganze Zeit zu mir gesagt: «Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen», und gebetet, dass das Auto stehen bleibt und jemand die Klappe wieder öffnet.
Du Armer.
Lieber David, wir sind wirklich froh, dass du das lebend überstanden hast. Wir wünschen dir für deine Zukunft alles Gute und für deine Karriere Toi, Toi, Toi.
Bedanken darf ich mich ja auf keinen Fall, aber ihr seid sehr lieb.
Herbert Feuerstein
«Ich bin die Macke an sich.»
Herbert Feuerstein wurde am 15. Juni 1937 in Zell am See geboren und ist somit neben Frau Berger und Herrn Schneyder der dritte Ösi im Buche.
Wenn die liebe Lesenation ihn googelt, liest sie, «Feuerstein» – wie Harald Schmidt ihn jahrelang in «Schmidteinander» nannte – sei Journalist, Kabarettist und Entertainer. Dem möchten wir hinzufügen: Und er ist GILBERT HUPH.
Deutsche Komikarbeiter und -arbeiterinnen werden ja häufig herangezogen, wenn es gilt, amerikanische Animationsfilme zu synchronisieren. Aber dass jemand genauso aussieht wie die Rolle, die er spricht, ist neu. Herbert leiht in dem Film «Die Unglaublichen» Gilbert Huph die Stimme und sieht gespuckt so aus. Na gut, Huph ist kein Wurm, keine Kuh, keine Hyäne, sondern ein Mensch. Dennoch. Frisur, Brille … und nicht zuletzt die Größe, oder soll’n wir schreiben, die Kleine, ist 1 zu 1.
Wenn frau dann weitergoogelt, liest sie, «Feuerstein» sei ein hartes, isotropes, sedimentäres Kieselgestein.
Und das trifft’s.
Ich ( Hella ) hatte immer ein bisschen Angst vor Herbert Feuerstein, bellte er mich doch einst bei einer der ersten Begegnungen mit seinem harten R an: «Du hast deinen Künstlernamen bei mir abgeschrrrieben!!!»
Damit hat er nicht unrecht. Feuerstein war bis 1991 Chefredakteur des deutschen MAD und auch verantwortlich für die Übersetzung der Sprechblasen. Don Martin ist mein Lieblings-MADest Cartoonist. In Deutsch hießen seine Protagonisten «Konrad Kaputtnik» «Friedemann Fröhn» und eben auch «Mafalda von Sinnen». Als Margit Otterbach mich damals bei ihrem Abitur-Umzug anschrie: «Ich bin Margit von Sinnen!», und ich zurückschrie: «Das ist mein Künstlername – kann ich den haben?», und sie: «Ja bitte! Ich schenk ihn dir!», schnallte ich nicht, dass der Name a) aus MAD war und b) Herbert ihn kreiert hatte. Heute weiß ich, dass Herbert Feuerstein auch Erika-Fuchstechnisch für «BAZONG!» Besitzansprüche geltend
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