Des widerspanstigen Zaehmung
verdienen.
Lord Belshire wachte in der Dunkelheit seiner Kutsche auf, als ihn jemand grob in die Seite stieß. „Was ist? Sind wir schon zu Hause? Ich habe nicht geschnarcht, Athena. Ich habe nicht mal ..." Er blinzelte und sah sich erstaunt um. „Sedgecroft? Woher was haben Sie mit meiner Frau gemacht?"
Grayson klopfte gegen das Dach, woraufhin sich die Kutsche in Bewegung setzte und sich ihren Weg durch das Wirrwarr der Londoner Straßen suchte. „Sie ist zu Hause beim Rest Ihrer Familie." Er kniff den Mund kurz zusammen. „Zu der auch Ihre älteste Tochter gehört."
„Jane?" Der ältere Mann hatte Mühe, seine goldene Taschenuhr aus der bestickten Weste zu ziehen. „Was wohin zum Teufel fahren Sie mit mir mitten in der Nacht?"
Lässig lehnte sich Grayson gegen das Polster. „Zu mir nach Hause, damit wir unser Geschäft in Ruhe besprechen können. Meine Anwälte und mein Bankier erwarten uns dort bereits."
„Bankier? Welche Art von Geschäft schließt man denn klammheimlich in der Nacht ab?", wollte Belshire mit polternder Stimme wissen. „Mein Gott, Sie Schuft! Wenn Sie Schande über meine Tochter gebracht haben ... "
Vierzig Minuten später kannte Lord Belshire alle Details des „Geschäfts", das Sedgecroft mit ihm hatte besprechen wollen. Widerwillig stimmte Belshire den Bedingungen des Ehevertrags zu, der ihm vorgelegt worden war -Bedingungen, die gelinde gesagt äußerst bizarr wirkten. Doch das war wohl nur gerecht angesichts der Täuschung, mit der Jane und Nigel alle hintergangen hatten, die sie liebten und die ihnen vertrauten.
„Ich kann es nicht fassen, dass sie so etwas getan hat", murmelte er. „Dennoch muss ich darauf bestehen, dass sie nicht unter den Folgen dieser Vereinbarung leiden wird. Schwören Sie mir vor Gott, Sie werden diesen Vertrag aufs Wort befolgen."
„Keine Angst, Belshire", versicherte Grayson mit kühlem Blick. „Ich liebe Ihre Tochter."
„Im Moment kann ich nicht sagen, dass ich genauso empfinde. Allerdings soll das nicht heißen, dass ich tatenlos zusehe, wenn ihr Leid zugefügt wird."
„Vertrauen Sie mir. Jane wird die beste Behandlung erfahren. Ich hoffe, sie wird Ihnen in spätestens einem Jahr ein Enkelkind präsentieren."
Ein Hoffnungsschimmer ließ das Gesicht des Earls aufleuchten. Ein Enkel, ein zukünftiger Marquess. „Ich zweifle an Ihren Methoden ... "
„Sie werden nicht am Ergebnis zweifeln", gab Grayson ohne zu zögern zurück.
„Ich darf davon ausgehen, dass Jane bereit ist, Ihre Frau zu werden."
„Das kann ich Ihnen versichern."
„Damit werden gleich mehrere Probleme gelöst, Sedgecroft."
„Das dachte ich mir auch."
Während er über Janes Plan nachdachte, entschied Belshire auf der Heimfahrt, dass seine halsstarrige Tochter es wohl verdient hatte, einen Mann wie Sedgecroft zu heiraten, einen Mann, der genauso listig war wie sie selbst. Zumindest versuchte er, es seiner Frau zu erklären, als er zu Hause ankam.
Athena lag im Bett und las ein Buch, als er ins Schlafzimmer kam und an der Tür eine theatralische Pause einlegte. „Ich bin schockiert", verkündete er. „Restlos schockiert. Mein ganzer Körper ist wie taub."
Sie legte ihr Buch zur Seite. „Das hast du davon, wenn du mit einem Mann trinken gehst, der gerade mal halb so alt ist wie du. Abgesehen davon hast du sowieso noch nie Sedgecrofts Durchhaltevermögen besessen. Was hatte er überhaupt mit dir besprechen wollen?"
Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, berichtete er von seinem nächtlichen Ausflug. Sobald er am Ende angelangt war, ließ er sich aufs Bett fallen, während Athena wütend im Zimmer auf und ab ging.
„Und du hast zugestimmt? Du hast deine Unterschrift unter diesen Vertrag gesetzt?"
„Du verkennst, um was es hier eigentlich geht, meine Liebe. Jane hat uns hintergangen. Sie wollte Nigel überhaupt nicht heiraten."
„Wie konnte sie uns nur so etwas antun!", rief sie aus. „Ich werde sie sofort zur Rede stellen."
„Nein, du wirst stattdessen deine Sachen packen, damit sie beim Erwachen feststellen muss, dass wir alle fort sind- Ausgenommen Simon und Onkel Giles, den ich bitten werde, hier zu bleiben, während Sedgecroft mit seinem ..., seinem Werben beginnt."
Lady Belshire blickte bestürzt drein. „Ich weiß, es war nicht richtig, was sie getan hat. Doch sie hatte uns zuvor angefleht, die Hochzeit mit Nigel abzusagen. Sie dafür einem Mann wie Sedgecroft auszuliefern ..."
„Einem Mann, der sie heiraten wird, meine Liebe",
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