Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
bleibt, sich so wenig wie möglich bewegt und nur aufsteht, um ins Bad oder in die Dusche zu gehen. Sie kann das Baby sogar bis zumSchluss austragen und das Baby wird völlig in Ordnung zur Welt kommen, sie werden wahrscheinlich nur einen Kaiserschnitt machen müssen.«
»Ich glaube, ich brauche ein Glas Wasser«, sagte Norman.
Ich ging hinter die Theke und machte im Waschbecken ein sauberes Geschirrtuch nass, wrang es aus, faltete es zu einem langen Rechteck und legte es Norman auf die Stirn.
»Wow, Norman«, sagte Minerva, »Ich wusste gar nicht, dass du so zartbesaitet bist. Was wirst du tun, wenn deine Frau mal schwanger wird?«
»Jesus, Minerva, ich muss doch erst mal krabbeln, bevor ich überhaupt laufen kann, weißt du? Lass uns erst mal abwarten, ob Jeannie und ich es über die ersten drei Verabredungen hinaus schaffen.«
»Wie auch immer«, sagte ich und war froh, dass zumindest Normans normale Gesichtsfarbe wieder zurückgekehrt war. »Ich muss sie für den Rest des Semesters vertreten und wollte nur sichergehen, dass das für dich in Ordnung ist.«
»Warum sollte es nicht in Ordnung sein?«
»Es ist eine Menge Arbeit, Norman, und es ist Feiertagssaison. Du weißt doch, wie heftig es hier werden kann.«
»Sieh mal«, sagte Minerva und setzte sich. »Ich werde die fehlenden Stunden hier sein, falls das deine größte Sorge sein sollte. Eva, du kannst das nicht ablehnen.«
»Sie hat recht«, sagte Norman. »Es ist ja nur für ein paar Wochen. Wir werden das schon schaukeln. Du hast hier lange genug Fünfzig- und Sechzig-Stunden-Wochen geschoben. Es wird Zeit, dass ich jetzt mal den Kopf hinhalte. Im Ernst, ich will hier wirklich einspringen.«
Ich küsste ihn auf die Wange und fühlte, wie mir dabei das kalte, feuchte Handtuch an den Haaren festklebte.
»Du bist einfach unglaublich, Norman, weißt du das?«, sagte ich.
»Vielleicht kannst du Jenna überreden, das Baby nach mir zu nennen.«
»Es ist ein Mädchen«, sagte ich.
Er überlegte eine Weile. »Bailey ist ein schöner Mädchenname.«
Ich lächelte zustimmend. »Dann lass sie fallen, die gnadenlos schöne Jeannie mit den Jimmy Choos …«
»Mein Gott, ist das lang.«
»Drei Verabredungen?«
»Die dritte heute Abend.«
»Sieht’s gut aus?«
Er hielt die Hände nach oben, um seine gedrückten Daumen zu zeigen.
»Ich hoffe, es wird funktionieren, Norman. Du verdienst es, glücklich zu sein.«
»Ja, das Singleleben ist nicht wirklich mein Ding. Nicht, dass daran irgendwas nicht in Ordnung ist …«
»Ja, ja, ja …« Ich tätschelte ihm die Schulter und ging zurück ins Büro, um Ed anzurufen. Er bedankte sich vielmals, entschuldigte sich für diesen Überfall in letzter Minute und bot mir für die Kursvorbereitungen und andere Verwaltungsaufgaben, die zu erledigen waren, Jennas Büro an der Uni an.
»Jenna wird total erleichtert sein«, sagte Ed. »Das ist eine Sache weniger, um die sie sich Sorgen machen muss. Ich bin mir sicher, dass ich genauso für sie spreche, wenn ich dir sage, der Kurs ist in guten Händen.«
Ich lächelte und in meine Augen traten Tränen. Es war so, als hätten meine Eltern mir gerade gesagt, dass sie stolz auf mich wären, und ich musste mich in diesem Moment fragen, ob sie stolz gewesen wären auf das, was ich aus meinem Leben gemacht hatte. Hätten sie es gut gefunden, dass ich einen Coffeeshop besaß, eine Unternehmerin war, oder wäre mein Vater enttäuscht, dass ich nicht Lehrerin geblieben war? Hätte es meiner Mutter besser gefallen, wenn ich mich auch festgelegt und eine eigene Familie hätte wie Olivia? Hätte ich überhaupt so lange gebraucht, um herauszufinden, was ich wollte, wenn sie nicht gestorben wären? Wäre ich den gleichen Weg gegangen?
In diesem Moment fühlte ich mich wie verloren auf offener See, abgetrieben, das Boot schaukelte auf und ab und ich hielt mich an den Ecken des Schreibtischs fest, um nicht umzukippen.Ich konnte das Echo von Normans Stimme hören:
Singleleben ist nicht wirklich mein Ding
… gefolgt von:
Nicht, dass daran irgendwas nicht in Ordnung ist
… und versuchte herauszufinden, was davon auf mich zutraf.
Scott kam mit zwei Tüten mit chinesischem Essen zum Mitnehmen bei mir an und während ich gewohnheitsmäßig zwei Teller aus dem Schrank nahm und zwei Bier aus dem Kühlschrank, ordnete und öffnete er die Boxen und versuchte, Small Talk mit mir zu. Als er genug hatte von meinen einsilbigen Antworten, fragte er mich, warum ich so still sei.
»Ich
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