Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
denke einfach nur über alles nach, was so passiert ist, nehme ich an«, antwortete ich und erzählte ihm von Ed Rushs Anruf und Jennas Zustand.
»Du zündest die Kerze gerade von beiden Seiten an, oder?«, sagte er. Ich nickte. Als ich auf das Essen schaute, verging mir augenblicklich der Appetit.
»Tut mir leid, aber ich kann nichts hiervon essen.«
Ich nahm ihn bei den Händen und führte ihn aus der Küche und raus auf die Terrasse. Ich setzte mich auf einen der Stühle und starrte raus auf den Horizont. Ich vermied es, die Worte auszusprechen. Scott saß in dem Stuhl neben mir und wartete.
»Sag es doch einfach, Eva«, sagte er, nachdem es lange genug still gewesen war. Seine Stimme war weder fordernd noch ungeduldig. Ich war mir ziemlich sicher, dass er wusste, was ich sagen wollte, und er gab mir die Erlaubnis, es zu sagen. Oder vielleicht wollte er es auch nur hinter sich haben, so wie man ein Pflaster mit einem schnellen kurzen Ruck abmacht.
»Ich kann das nicht mehr länger machen«, sagte ich, meine Stimme sanft, aber trotzdem nüchtern.
»Ich weiß«, antwortete er im gleichen Ton. »Ich wusste das schon seit einer Weile. Ich hatte nur gehofft, du würdest deine Meinung ändern.«
»Ich hätte früher mit dir reden sollen, dir sagen, dass es nicht funktioniert.«
»Ja, hättest du wahrscheinlich. Ich weiß aber nicht, ob ich dir zugehört hätte. Ich hätte versucht, dich davon zu überzeugen, dem Ganzen mehr Zeit zu geben.«
»Wir wissen beide, dass ich das mit dir nicht aus den richtigen Beweggründen angefangen habe. Und selbst, wenn es nicht gewesen wäre, um mich über ihn hinwegzutrösten, selbst wenn du mich ganz normal gefragt hättest, mit dir auszugehen oder wenn ich dich nicht gekannt hätte und auf deine Lovematch-Punkt-com-Anzeige geantwortet hätte, wäre es immer noch nicht aus dem richtigen Grund gewesen.«
»Ging es um ihn?«, sagte er, ohne Shauns Namen zu erwähnen.
Ich schüttelte den Kopf. »Es geht weiter zurück als Shaun. Es ging um mich. Ich dachte, ich wäre genau an der richtigen Stelle, als ich diesen ersten WILS-Eintrag geschrieben hatte.«
»War das eine Lüge?«
»Nicht genau. Mein Verstand hatte mir weismachen wollen, dass es mir einfach gut ging. Wo doch alles, was ich tat, war, mich davon abzulenken, dass ich alle Menschen, die ich verloren hatte, zurückhaben wollte.«
»Es gibt viele Leute, denen du wichtig bist, weißt du«, sagte Scott. »Mich eingeschlossen.«
»Oh, ich weiß das und du bist mir auch wichtig. Nur ich … ich … ich fühle einfach nicht so, wie man sich fühlen sollte, wenn man in jemanden verliebt ist.« Ich konnte hören, wie Shaun fast wortwörtlich so zu mir gesprochen hatte. »Es tut mir so leid. Ich wünschte, ich hätte dich nicht so verletzen müssen. Ich war schon mal auf deiner Seite eines solchen Gesprächs und ich weiß, wie beschissen sich das anfühlt.«
Er schaute nach unten. »Ist okay«, sagte er und ich konnte hören, dass er sich zu diesen Worten zwang. »Ich weiß, du versuchst, nicht gemein zu sein oder absichtlich böse oder so was. Es ist einfach nur die kalte, harte Wahrheit, das ist alles.« Eine Weile schaute er seine Hände an. »Es tut trotzdem weh.«
»Ja, das tut es«, stimmte ich zu.
»Es tut mir leid, dass ich dir nicht geben konnte, was du brauchtest«, sagte er.
»Ebenso.«
Scott starrte über den Garten und über die Bäume in die Ferne.
»Wusstest du, dass wir niemals zusammen am Strand waren?« Er deutete in Richtung des Strandes. »Ich meine, er ist genau da, direkt vor der Nase und wir haben das nie ausgenutzt.«
»Ich weiß«, sagte ich. »So ging es mir auch mit New York. Ich wuchs ungefähr eine Zugstunde entfernt auf und hätte jederzeit hinfahren können, wenn ich gewollte hätte. Und gerade weil es so verfügbar war, hielt ich es für selbstverständlich und dachte, es wäre für immer und ewig da, komplett und unverändert.«
»Wir hätten zum Strand gehen sollen«, sagte er.
Eine Weile saßen wir auf der Terrasse, sagten nichts und vermieden Augenkontakt. Ich ließ meine Hand in seine gleiten, fast ohne es zu wollen, und wir blieben noch länger so sitzen, immer noch schweigend. Seine Hand fühlte sich warm an in meiner, wie eine Art Rettungsleine. Vielleicht sollte es mich von meiner eigenen melancholischen Träumerei abhalten, von dem Bild einer unvollständigen Skyline, einem Portrait mit zwei fehlenden Gesichtern, einer Zukunft ohne Zurück.
Schließlich stand Scott
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