Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
Vom Netzwerk:
ich dein Vertrauen missbrauchen würde? Wie auch immer, er wollte es dir irgendwie sagen, aber dann hast du alles verdorben und bist mit Scott nach Hause gegangen nach dem Zwischenfall mit Shaun und der Jeanette.«
    Ich machte meinen Mund auf. »Nein.«
    »Doch.«
    »NEIN!«
    »
Doch
. Deswegen hat er aufgehört vorbeizukommen und beschlossen, über dich hinwegzukommen. Aber er hat dich vermisst und jeden anderen vom Grounds auch. Als er also zu der Halloween-Party kam, sah er den Streit, den du mit Scott hattest, als Shaun da war, und hat mich nach meinem Rat gefragt. Der Rest, bla, bla, bla, ist Geschichte.«
    Ich traute meinen Ohren nicht.
    »Was hast du ihm denn geraten?«, fragte ich.
    »Ich sagte ihm, dass du einen Tritt bräuchtest.«
    »Einen Tritt?«
    »Einen schnellen Tritt.«
    »Danke, Min. Was hat er dazu gesagt?«
    »Er sagte:
Dann kannst du mich Adam Vinateiri nennen.
Du weißt, wer Adam Vinateiri ist?«
    »Das ist der verdammte Präsident der Vereinigten Staaten.«
    »Das ist der beste Kicker in der NFL.«
    »Er ist der beste Kicker in der NFL«, wiederholte ich. »Gestern Abend war also Kennys schneller Tritt?«
    »Hat es funktioniert?«, fragte sie.
    Ich zerknüllte meine Serviette und schmiss sie auf meinen Teller, während Minerva wartete. »Irgendwas fühlt sich nicht richtig an. So als wäre ich noch nicht so weit.«
    »Wegen Scott?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Wegen Shaun?«
    »Zum Teufel, nein.« Ich machte eine kurze Pause, bevor ich hinzufügte: »Es liegt an
mir

    Minerva nickte. »Oh.«
    »Okay«, sagte ich. »Und jetzt, was ist mit deinem?«
    »Meinem was?«
    »Deinem schnellen Tritt? Der ist schon längst fällig.«
    Sie zuckte die Achseln und sah auf ihre Uhr. »Du musst dich bald für deinen Kurs fertig machen«, sagte sie.
    Wir winkten nach Chris für unsere Rechnung. Ich legte ein Fünf-Dollar-Trinkgeld auf den Tisch.
    »Ist Adam Vinateiri nicht in Rente gegangen bei NFL?«, fragte ich, als wir rausgingen.
    Minerva zuckte wieder mit den Achseln. »Woher soll ich das wissen?«
    Als wir über den Campus zu ihrem Auto zurückgingen, schaute ich mich um; der Blick war wie auf einer Postkarte. Bäume säumten die Gehwege, ordentlich gesäuberte Blumenbeete grenzten die Backsteingebäude ein. Die südliche Sonne warf ihre Schatten, als sie langsam unterging.
    »Ich habe vergessen, wie wunderschön der Campus zu dieser Zeit des Jahres ist«, sagte Minerva.
    Ich nickte zustimmend. »Vermisst du dein Medizinstudium gar nicht?«, fragte ich.
    Sie sagte nichts und starrte geradeaus, ihre Lippen fest aufeinandergepresst.
    Schweigend erreichten wir ihr Auto. Sie machte eine Pause, die Tür noch halb offen.
    »Weißt du, was passiert ist, ist passiert und das ist alles. Ich glaube, Kenny hat genug zu bedauern für euch beide zusammen. Aber jetzt, wo du es weißt, vielleicht denkst du mal darüber nach, wie viel Zeit du noch verstreichen lassen willst.«
    Ich brauchte eine Weile, um zu kapieren, dass sie das Thema gewechselt hatte. Hätte Minerva nicht so deutlich ihre eigene Situation beschrieben, hätten mich ihre Worte vielleicht getroffen.
    »Wenn es nur so einfach wäre, Min«, gab ich zurück.
    »Das ist es.«

    Trotz meiner Nervosität, ins Klassenzimmer zurückzukehren, vor allem mit so wenig Zeit zur Vorbereitung, wurde Eds Vorhersage, dass es ganz einfach werden würde, doch wahr. Wieder von dem vertrauten Geruch nach Holz und muffiger Luft umgeben zu sein, fühlte sich an wie ein Schritt in die Vergangenheit, vielleicht durchKennys erfundene Tür. Die Kurzgeschichten der Studenten handelten von Themen des historischen North Carolina bis in den Mittelwesten, von Protagonisten der oberen Mittelklasse bis zu Handlungen von mexikanischen Wanderarbeitern, die sich vor der INS versteckten. Ich fühlte mich irgendwie wie eine Betrügerin, weil mein eigenes kreatives Schreiben der letzten Jahre aus dummem und unbedeutendem Geschwafel über das Singleleben bestanden hatte. Nach meinem ersten Tag ging ich in der Absicht nach Hause, einen Entwurf für eine eigene Kurzgeschichte aufzuschreiben, mir fiel aber nichts ein.
    Es war fünf Minuten nach sechs und der Kurs war gerade zu Ende, da verließ ich das Gebäude mit vier von Jennas Studenten – jeweils zwei auf jeder Seite – und überquerte den Innenhof in Richtung der Parkplätze. Die Diskussion aus dem Workshop war im Flur und auch während unseres Heimwegs weitergegangen. Ich hatte es immer gemocht, wenn das passierte, wenn die

Weitere Kostenlose Bücher