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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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du das auch nicht falsch verstehst, aber ich würde Nein sagen, wenn du mich bitten würdest.«
    Er öffnete seine Tür, stieg aus und kam rüber zu meiner Seite. »Ich hatte einen wunderbaren Abend heute«, sagte er und hielt mir die Tür auf.
    »Ich auch. Tatsächlich war das die beste Verabredung, die ich seit Ewigkeiten hatte.«
    Vielleicht seit immer.
    »Werde ich hierüber morgen auf WILS lesen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Dieser Blog …«, ich stockte. »Der war schon vorbei, bevor er überhaupt angefangen hatte.«
    »Kein Gesetz sagt dir, dass du weitermachen musst.«
    Ich hatte über die Zukunft von WILS genauso wenig nachgedacht wie über meine eigene.
    Kenny gab mir einen schnellen letzten Kuss und ich schwebte geradezu zur Eingangstür, als er wieder zurückfuhr und auf der Straße verschwand.
    Als ich im Bett lag und noch einmal jeden Moment unserer Verabredung durchging, wusste ich auf einmal, dass die Sache, die ich am meisten wollte, gleichzeitig die Sache war, vor der ich die größte Angst hatte. Und diese Wahrheit wollte einfach nicht länger ignoriert werden.

31
    Poutine
    AM FOLGENDEN NACHMITTAG traf ich mich mit Minerva im Blue Moon, einem Diner im NCLA-Studenten-Center, der rund um die Uhr mit Studenten und Fakultätsangehörigen voll war, die an ihren Laptops saßen oder an der Theke die Zeitung lasen, lernten oder einfach in den Sitzecken rumhingen. Das Fünfziger-Jahre-Retro-Dekor bestand aus verchromten Armaturen und gekacheltem, schwarz-weißem Boden und die Speisekarte passte sich dem Ganzen genau an, indem es vor allem Burger, Pommes und Milkshakes gab. Selbst in der Jukebox, die in der Ecke stand, gab es Schallplatten von Chuck Berry und Buddy Holly.
    Wir starrten in unsere Speisekarten.
    »Weißt du was? Ich könnte wirklich was von der Poutine vertragen«, sagte Minerva zu sich selbst, ohne von der Karte aufzublicken.
    »Von der
was
?«, fragte ich.
    »Der Himmel auf einem Teller«, sagte sie, immer noch in die Karte schauend, »getränkt in Käse und Bratensauce.«
    Ich setzte mich gerade hin. »Ich bin ganz Ohr.«
    Sie fuhr fort. »Pommes frites mit
Cheese Curds
, dicken Käsestückchen, obendrauf und das alles in dicker Bratensauce.«
    Ich schauderte. »Das Wort
Curds
habe ich noch nie gemocht«, sagte ich und klappte meine Karte zu.
    Minerva hörte nicht zu. Sie hatte die Augen geschlossen und schnurrte quasi. »Warm, salzig, klebrig-zähflüssig. HerzinfarktmäßigeGroßartigkeit.« Sie brachte sich selbst in die Gegenwart zurück. »Poutine. Sehr
Québecois

    »Wir sind hier im
Süden
, Minerva. Daran erinnerst du dich doch noch, oder? Was hier am nächsten am Französischen dran ist, sind
French Fries

    »Aber das ist Essen für die Seele. Käse? Bratensauce? Kartoffeln? Was ist typischer für den Süden als das?«
    Sie starrte wieder in die Karte, für zehn Sekunden, runzelte die Stirn und klappte sie zu.
    »Also, ich hatte gestern Abend eine Verabredung mit Kenny«, sagte ich.
    Sie schaute auf, ließ die Karte fallen und machte ihren Mund auf.
    »Du gehst ohne Vorwarnung von Essen für die Seele über zu
Ich hatte eine Verabredung mit Kenny
? Keine Überleitung? Wie funktioniert eigentlich dein Gehirn, Eva?«
    Bevor ich eine Chance hatte zu antworten, kam der Kellner und hielt seinen Block in der Hand. Er schaute zuerst zu mir. »Was kann ich Ihnen bringen?«
    »Einen Burger. Medium durchgebraten. Keinen Salat und keine Zwiebeln. Tomate an der Seite. Das Brötchen leicht getoastet. Und ein Wasser mit Eis«, zählte ich auf.
    Er schrieb alles auf seinen Block und drehte sich dann zu Minerva. »Und für Sie?«
    Ihre Augen verengten sich und ich wusste, dass es den Kellner erwischen würde.
    »Haben Sie Pommes frites?«, fing sie an.
    »Natürlich.«
    »Und Bratensauce und Käse?«
    »Glaube schon.«
    »Okay. Dann will ich, dass Sie das alles auf einen Teller tun und mir bringen. Bitte.«
    Der Kellner schaute sie zögerlich an. »Sind Sie sicher?«
    »Ich habe ja danach gefragt oder etwa nicht?«
    »Alles zusammen … einfach nur auf einem Teller?«
    »Genau das.«
    Er starrte auf die Speisekarten, bevor er mich anschaute, als wollte er mich bitten zu übersetzen. Dann schaute er wieder zu ihr. Ich hob meine Augenbrauen, erst zu ihm, dann zu ihr, und amüsierte mich.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob wir das machen können«, sagte er und legte den Kopf schief.
    Minerva lachte laut auf. »Hören Sie zu …«, sagte sie, während sie auf sein Namensschild schielte,

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