Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
Geschichten zu intensiv waren, um sie wegzulegen, sie loszulassen und aufzuhören, über sie zu reden.
Wolken und eine leichte Kühle waren aufgekommen und eine Gruppe von Studenten rannte vom Studenten-Center in die Richtung der Wohnheime, manche sahen panisch aus.
»Was ist denn los?«, fragte ich, als ein Student auf seinem Skateboard fast mit uns zusammengestoßen wäre.
»In einem Wohnheim brennt’s!« schrie er, wich aus und stieß sich mit seinem Fuß ab, um schneller zu werden.
32
Feuer
DIE STUDENTEN UND ICH sahen uns schockiert für einen kurzen Augenblick an. Als Erstes dachte ich an Shaun und an die Kollegen von der Englischen Fakultät, dann an Minerva, als ob mein Gehirn eine Datenbank von Leuten erstellte, die ich kannte und die das mitbekommen haben – oder schlimmer noch, betroffen sein könnten. Als meine Gedanken zu dem erschreckenden Anblick der Studenten gingen, schnappte ich nach Luft.
Susanna!
Ich ließ meine Tasche fallen und rannte zu den Studentenwohnheimen, als eine von Jennas Studentinnen rief: »Professor, warten Sie!« Machte ich aber nicht. Ich musste so eine Dreiviertelmeile gerannt sein, bevor ich eines von NCLAs ältesten Wohnheimen erreichte, ein klotziges Backsteinmonster, entworfen, um Hurrikanen standzuhalten, aber kein bisschen schön. Hellorangene Flammen und schrecklicher, schwarzer Rauch kamen aus zwei der Fenster im ersten Stock. Zersplittertes Glas lag auf den Gehwegen und dem Gras wie ein Mosaik. Studenten, die sich ihre Münder zuhielten, rannten weinend herum, suchten nach Mitbewohnern und Freunden und sprachen verzweifelt in ihre Telefone. Die Sirenen machten einen buchstäblich taub, während die Feuerwehrleute und die Campuspolizei die Leute zusammentrieben, um sie in Sicherheit zu bringen, und ihre Anordnungen durch Megafone und Funkgeräte durchgaben. Ich schrie Susannas Namen und hielt Studenten an. »Susanna Swanson? Kennt ihr Susanna Swanson? Ist das ihr Wohnheim?«Ich schrie jeden an, der hören konnte. Während ich mich wie in einer New Yorker U-Bahn-Station durchkämpfte, versperrte mir ein Campuspolizist den Weg und hielt mich am Arm fest.
»Weiter können Sie nicht gehen, Ma’am. Dieser Bereich ist nicht mehr sicher.« Er hatte einen starken Akzent und eine tiefe Stimme.
»Sie verstehen nicht.«
»Tut mir leid, Ma’am. Ich kann Sie nicht durchlassen.«
Ungefähr dreißig Meter von mir entfernt sah ich Shaun, der Studenten versammelte, und kämpfte mich mit Ellbogen zu ihm durch.
»Shaun!«
Er fuhr herum. »Eva?«
»Ich kann Susanna nicht finden! Sie arbeitet bei mir im Grounds.«
Ich war völlig außer Atem und beugte mich vor, um nach Luft zu schnappen.
»Ganz ruhig, Eva«, hörte ich ihn sagen. Er hielt mich am Arm und legte mir eine Hand auf den Rücken, um mich zu beruhigen.
»Die lassen mich nicht durch«, sagte ich zwischen zwei Atemzügen.
»Die lassen niemanden durch. Es sind noch mindestens drei Leute da drin und die holen sie gerade raus.«
»O mein Gott, Shaun. Das sind doch noch
Kinder
.«
»Alles wird gut werden«, sagte er mit resoluter, aber ein bisschen unsicherer Stimme.
»Was machst du denn hier?«, fragte ich, obwohl ich wusste, dass die Frage völlig irrational war, aber die Rationalität war niedergetrampelt worden von Füßen in Turnschuhen und heulenden Sirenen.
»Das Gleiche wie du – sichergehen, dass es den Kindern gut geht.«
Ich hob den Kopf, immer noch schwer atmend, und sah ihn: den Shaun, in den ich einst verliebt gewesen war. Vor Jahrhunderten. Ewigkeiten. Einem ganzen Leben.
Und dann sah ich Susanna.
Sie brachten sie auf einer Trage heraus, eine Sauerstoffmaske auf dem Gesicht. Ich schrie auf, als ich sie sah, und rannte rasend schnell zur Rückseite des Krankenwagens, dessen Türen offen waren, bereit loszufahren. Ich erreichte die Trage und rief ihren Namen. Ihr Gesicht war mit dreckiger, grauer Asche, Schweiß und Tränen verschmiert, ihr rechter Arm verbrannt.
Ich hielt einen Mann des für Notfalleinsätze zuständigen
Emergency Management Teams
an: »Bitte, Sie müssen mich mit ihr mitfahren lassen. Sie ist nicht von hier. Ihre Mutter ist in Virginia. Ich bin ihre nächste Bekannte.«
»Aus dem Weg, Ma’am«, sagte der Typ vom
EMT
, seine Stimme monoton und im Befehlston.
Susanna nahm ihre Maske herunter. »Lassen Sie sie mitkommen, bitte«, sagte sie stotternd. Der Leiter des
EMT
nickte und bellte den anderen Anweisungen zu. Zuerst brachten sie sie vorsichtig in den Krankenwagen und
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