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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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sicher, die Meute würde uns bestimmt helfen.«
    Ich quietschte vor Begeisterung und umarmte ihn noch mal.
    »Sollen wir das erst mal geheim halten oder eine offizielle Ankündigung machen?«, fragte ich.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das lange für dich behalten kannst, Eva. Du strahlst vor Aufregung. Wenn du jetzt raus ins Café gehst und nichts sagst, dann denken alle, dass wir hier gerade Sex hatten.«
    »Guter Punkt«, sagte ich lachend. »Das muss ich Minerva erzählen!«
Und Kenny
, fiel mir, zu meiner Überraschung, spontan als Nächstes ein.
    »Und Scott«, sagte Norman etwas ernster. »Er wird bald hier sein, keine Frage.«
    »Natürlich«, sagte ich ernüchtert. »Lass uns heute Abend nach der Arbeit essen gehen und alles ins Rollen bringen mit den Plänen und allem und was wir wann zu tun haben.«
    »Hört sich super an. Wohin sollen wir gehen?«
    »Mike’s ist immer gut«, schlug ich vor.
    »Cool. Eine richtige Verabredung – du weißt schon, wie ich’s meine«, fügte er noch schnell dazu.
    Ich ging zurück ins Café und strahlte. Und so sicher wie nur was, fragte Dean: »Hattet ihr zwei da drin gerade Sex oder was?«

    Als Norman und ich uns später am Abend eine Portion Muscheln teilten, machten wir Pläne für die bevorstehende Renovierung und kritzelten Notizen in kleine Merkheftchen. Am Ende machten wir unsere Notizbücher zu, schoben die Teller zur Seite und tranken von unserem Bier. Wir schauten uns in die Augen, wahrscheinlich nicht länger als eine Sekunde, aber es war die Art von Sekunde, die sich viel länger anfühlte, und ich behielt ihn im Blick.
    Als Spross einer ehemaligen Militärfamilie (obwohl man ihm das überhaupt nicht ansah) und dazu noch einziger Nachwuchs hatte Norman den Großteil seiner Kindheit damit verbracht, von einem Ort zum anderen zu ziehen, bis sein Vater nach Fort Bragg versetzt wurde und dort bis zu seiner Pensionierung blieb. Norman besuchte die NCLA mithilfe eines Stipendiums, verliebte sich in die Carolina-Küste, und weil er genug hatte von Koffern und Umzugskartons, machte er Wilmington zu seinem ständigen Zuhause.
    Ich hatte Norman Bailey von dem Moment an gemocht, als er die Baustelle betrat, die bald mein zweites Zuhause werden sollte, genauso wie seines. Er war total entspannt und freundlich – und gepflegt aussehend, so sehr, dass ich vermutete, er wäre schwul – und er teilte meine Vision für das Grounds. Wir waren wie großartigerJazz, Norman und ich. Wir konnten die Sätze des anderen beenden, vorwegnehmen, was der andere sagen wollte, noch bevor er ein Wort gesagt hatte, pflegten den gleichen Arbeitsrhythmus und liefen niemals aus dem Takt. Jeden Tag im Grounds zu sein, wäre ohne Norman nur der halbe Spaß gewesen. Wenn ich das Herz war, dann war er die Lunge.
    Bevor er anfing, für mich zu arbeiten, war er der Manager des trendigen, unabhängigen Bücherladens in der Innenstadt von Wilminton; deswegen passte sein irres Wissen von allem Literarischen zu meinem eigenen. Als ich ihn fragte, warum er den Buchladen verlassen wolle, antwortete er: »Die sind viel zu versnobt geworden und können nicht mehr über sich selbst lachen.« Später fand ich heraus, dass er gelogen hatte; die Besitzer hatten Norman gefeuert, nachdem er einen Kunden öffentlich runtergemacht hatte, weil der eine Gastautorin während der Frage-Antwort-Runde nach deren Lesung
eine Schreibtussi
genannt hatte, da sie sich in Eigenregie veröffentlichte.
    »Hey, Arschloch«, rief Norman und lenkte die Aufmerksamkeit von der Autorin weg, die angefangen hatte zu weinen. »Ich wette, du kannst noch nicht mal deinen Namen schreiben, ohne das Korrekturprogramm durchlaufen zu lassen.« Das Publikum von ungefähr dreißig Leuten applaudierte Norman. Als der Kunde ihm drohte, mit ihm »nach draußen« zu gehen, mussten zwei Ladenangestellte Norman zurückhalten, der dabei war, sein Namensschild abzumachen, »Lass uns gehen« sagte und ohne mit der Wimper zu zucken Richtung Tür ging.
    O ja. Ich mochte Norman.
    Und unsere Gäste auch. Man konnte es in ihren Gesichtern sehen, weil er sich nach kurzer Zeit ihre Namen und Bestellungen gemerkt hatte, die Hälfte von ihnen kannte er ohnehin aus dem Buchladen (einschließlich der Originale). Die Mädchen von der NCLA flirteten mit ihm genauso viel wie er mit ihnen, obwohl er gerade mal acht Monate jünger war als ich. Und trotz seiner vorgespielten Womanizer-Rolle wusste ich, dass er so monogam war, wie man nur irgendwie sein

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