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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder aufrichtete. Er verspürte tatsächlich Erleichterung. »Ich bin ihr zum ersten Mal bei den Vernehmungen begegnet.« Mein Gott, war das erst zwei Nächte her? Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit.
    »Gut.«
    Mehr als gut. Es war nahezu surreal, dass so viele Menschen, die er kannte, in diesen ersten Mordfall verwickelt waren. Da hatte es fast schon den Anschein, als wäre er, Montoya, der gemeinsame Nenner. Doch das hatte der Tod von Asteria McClellan geändert.
    »Das ist ein verdammter Alptraum«, murmelte Bentz, als sie sich von der Grabstätte entfernten. Inzwischen beugte sich der Gerichtsmediziner über Asteria und nahm eine kurze Untersuchung vor, bevor der leblose Körper in einen Leichensack gesteckt und abtransportiert wurde.
    Lynn Zaroster erschien auf der Bildfläche und warf Montoya ein freudloses Lächeln zu. Als sich Bentz von einer Verletzung erholt hatte, die ihn um ein Haar nicht nur den Job, sondern auch das Leben gekostet hätte, waren sie vorübergehend Partner gewesen. Doch dann hatte Bentz in den Dienst zurückkehren können, und Zaroster war Brinkman zugewiesen worden, den sie hasste. Aus diesem Grund war sie die Einzige im ganzen Department, die hoffte, dass Bentz in den Ruhestand ging, damit sie wieder mit Montoya zusammenarbeiten konnte.
    Jetzt sagte sie: »Die Presse will Antworten, und zwar
pronto.
Sie reden von einem Serienmörder.«
    »Mein Gott.« Bentz schüttelte den Kopf. »Ist das nicht ein bisschen voreilig?«
    Montoya war anderer Meinung. Nur weil man erst ab drei Opfern von einem Serienmörder sprach und auch die sogenannten Abkühlungsperioden, die Abstände zwischen den einzelnen Taten, fehlten, hieß das noch lange nicht, dass der Mörder nicht erneut zuschlagen würde. Wer konnte schon in die Seele eines echten Psychopathen blicken? Geistesgestörte Killer ließen sich nicht einordnen. Die Tatsache, dass zwei Nonnen auf dieselbe Weise umgebracht wurden, schrie doch geradezu danach, dass man von einem Serienmörder sprach.
    »Brenda Convoy ist ziemlich hartnäckig«, berichtete Zaroster und fasste stirnrunzelnd den Tatort ins Auge. Soeben machten sich die Polizeifotografen an die Arbeit. Das Gesicht der jungen Beamtin wurde erhellt vom Zucken der Blitzlichter. Montoya setzte ein finsteres Gesicht auf. Er hatte die aufdringliche Reporterin von WKAM nie gemocht, aber er stand mit der Presse ohnehin auf nicht allzu gutem Fuß.
    »Ich habe ihr gesagt, sie soll auf die offizielle Stellungnahme des für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Beamten warten«, erklärte Zaroster.
    »Sogar Convoy weiß, dass sie ohne Sinclaire nichts kriegt«, mischte sich Brinkman ein.
    Zaroster biss die Zähne zusammen und wandte sich zum Gehen. Sie hatte mit Bentz besprochen, dass sie sich das Zimmer des Opfers vornehmen würde.
    »Was haben wir bislang?«, fragte Montoya.
    »Im Grunde nichts.« Selbst Brinkman machte einen beunruhigten Eindruck, das für ihn typische Grinsen war verschwunden. »Das hier ist wirklich übel«, gab er zu.
    »He, darf ich mal?«, rief Bonita Washington, die Leiterin der Spurensicherung. »Wir müssen uns den Tatort vornehmen.« Sie war eine große, kräftige Schwarze, die sich von niemandem etwas sagen ließ. Ihr Gesicht glänzte vor Schweiß. In einer Hand hielt sie ein Klemmbrett, in der anderen einen kleinen Werkzeugkoffer.
    »Entschuldigung«, sagte Brinkman mit einem herablassenden Lächeln. »Wir versuchen nur, unseren Job zu machen.«
    »Dann tut das doch«, entgegnete Washington und kniff ihre grünen Augen zusammen, »und lasst mich meinen machen.« Sie wandte sich ab, um sich mit Inez Santiago zu besprechen, während um sie herum weiterhin die Blitzlichter der Polizeifotografen aufflammten und die umliegenden Mausoleen und Statuen für die Bruchteile von Sekunden in ein unheimliches, grelles Licht tauchten.
    Brinkman zog eine Grimasse. »Da ist aber jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden.«
    »Das habe ich gehört, Brinkman, und ja, ich werde tatsächlich nicht gern mitten in der Nacht aus dem Haus geholt.« Washington trat vorsichtig näher an die Statue heran.
    »Nun spielen Sie mal nicht die einsame Heldin«, murmelte Brinkman. Als sie nicht auf sein Sticheln reagierte, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Fall zu.
    »Also, was ist? Dieselbe Nonne hat die Leiche gefunden?«, fragte er Montoya und suchte seine Taschen nervös nach einer zerknautschten Schachtel Marlboro ab. Geschickt klopfte er eine Zigarette heraus und steckte den Filter

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