Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
und zwar genau hier.« Sie riss die Augen wieder auf und deutete mit dem Zeigefinger auf die leere Stange. »Elf Brautkleider«, stieß sie mit schwacher Stimme hervor. »Nur noch elf, und jetzt sind alle verschwunden.«
    »Nur elf?«, wiederholte Bentz.
    »Ja.« Sie bekreuzigte sich erneut. »Es waren zwölf, das weiß ich genau. Ich habe noch einmal in meinen Unterlagen nachgeschaut, um sicherzugehen, dass eins fehlte.«
    Montoya wurde von einer Kälte, eisiger als der Nordwind, gepackt. »Schwester Camille trug das zwölfte«, schloss er folgerichtig.
    »Ja.«
    »Und Schwester Asteria das elfte.« Bentz suchte Montoyas Blick. »Das bedeutet, nun müssten noch zehn übrig sein.«
    »Zehn Kleider, zehn weitere Opfer?«, fragte sein Partner.
    »O Gott, bitte nicht!« Die Klostervorsteherin schnappte nach Luft, doch Montoya war sich sicher, dass ihr dieser Gedanke auch bereits gekommen war.
    »Wir brauchen diese Namensliste«, sagte er hastig. »Von sämtlichen Bewohnerinnen des Klosters, die einst als Waisen in St. Elsinore untergebracht waren.«
    »Und ebenso von den Nonnen, die jetzt dort beschäftigt sind. Manche arbeiten mit den Kindern oder helfen in der Klinik, ist das richtig?«, wandte sich Bentz an die Mutter Oberin, die nervös nach dem Kreuz tastete, das an einer Kette um ihren Hals hing.
    »Ja, ja, natürlich«, sagte sie aufgewühlt. Dann fügte sie mit einer Festigkeit hinzu, die Bentz ihr im Moment nicht zugetraut hätte: »Ich werde Ihnen die Listen umgehend beschaffen.« Sie blinzelte und schniefte leise, als kämpfte sie mit den Tränen.
    »Kommen Sie bitte.« Sie straffte den Rücken und schob das Kinn nach vorn. »Sollte Vater Paul mir deswegen irgendwelche Vorhaltungen machen, werde ich ihm sagen, er soll sich an den Herrgott wenden!«

[home]
    Kapitel siebenunddreißig
    E s war schon später Nachmittag, als Slade Valerie half, die Kartons vom Dachboden über der Garage zu holen und im Wohnzimmer zu stapeln. Lange Schatten fielen über die Auffahrt und den Garten von Briarstone House.
    Der Tag war rasend schnell verflogen. Val hatte ein wenig Papierkram für das Inn erledigt, der nicht länger hatte warten können. Slade hatte seine Brüder angerufen und sich nach der Ranch erkundigt, dann hatte er einen Sprinklerkopf in der automatischen Feuerlöschanlage repariert und sich anschließend mit Valeries Laptop befasst. Er hatte ein Fehlersuchprogramm laufen lassen und mit ihrer Erlaubnis Dateien gelöscht, die sie nicht mehr brauchte, damit das verdammte Ding schneller wurde. Zwischendurch hatte sie im Internet recherchiert und mehrere O’Malleys gefunden, doch ihre Suche nach der ominösen Mrs. Stanley O’Malley hatte bislang nichts ergeben.
    Die ganze Zeit über hatte Val an Camilles bestürzendes Tagebuch denken müssen – an die Bilder, die es in ihr hervorgerufen hatte, und an die verschlüsselten Nachrichten, die ihre Schwester für sich selbst verfasst hatte.
    Die vielleicht gar nichts zu bedeuten hatten.
    Trotzdem machten sie ihr zu schaffen, nagten an ihr, quälten sie wie ein nicht zu stillender Juckreiz.
    Jetzt fiel Valeries Blick vom Schreibtisch aus auf die Kartons ihrer Schwester, die im Wohnzimmer auf sie warteten. Sie beendete das Telefongespräch mit einer Frau, die sich übermäßig dafür entschuldigte, dass sie ihre Reise nach New Orleans und ihre Reservierung in Briarstone House absagen musste, weil ihr Mann wegen einer Notoperation an der Gallenblase ins Krankenhaus eingeliefert worden sei.
    Eine warme Sommerbrise wehte durch die Fliegengittertür. Bo lag schlafend draußen auf der Veranda und winselte im Traum.
    »Der sollte jetzt um einiges schneller laufen«, ließ sich Slade von dem Tisch in der Nähe der Küche vernehmen und klappte den Laptop zu.
    »Wo hast du das eigentlich gelernt?«, fragte Valerie, trat näher und deutete auf den Computer.
    »Was meinst du?«
    »Na, Speicherplatz frei machen, nach Viren suchen und so weiter?«
    Er grinste amüsiert. »Nun, wie du dich vielleicht erinnerst, haben wir auf der Ranch ebenfalls Computer.«
    »Das weiß ich, ich meinte bloß –«
    »Selbst Bad Luck ist im einundzwanzigsten Jahrhundert angekommen. Und ich bin schon seit Jahren ein heimlicher Computerfreak«, neckte er sie, dann schob er seinen Stuhl zurück und reckte sich, wobei er die Arme so hoch streckte, dass er fast die Decke berührte.
    »Tatsächlich?«, fragte sie und versuchte, nicht darauf zu achten, dass sein T-Shirt in die Höhe gerutscht war und den

Weitere Kostenlose Bücher