Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen
Blick auf seine festen Bauchmuskeln und den schmalen Streifen dunkler Haare freigab, der unter dem Bund seiner Jeans hervorlugte.
»Das weißt du nicht mehr?« Er zog eine Augenbraue hoch und warf ihr einen überraschten Blick zu.
»Dass du ein Technikfreak bist?«, fragte sie. »Nein, daran kann ich mich tatsächlich nicht erinnern.«
»Ich sagte ›
heimlicher
Computerfreak‹.«
Sie verdrehte die Augen. »Dann erfährt die Ehefrau also als Letzte davon.«
»Die Ehefrau war in letzter Zeit auch nicht oft zu Hause«, erinnerte er sie. Seine Bemerkung war so scharf wie das Allzweckmesser, mit dem sie gleich das Klebeband von den fünf Kartons aufschneiden wollte.
Jetzt hatte er es angeschnitten. Das Thema Ehe.
Die bevorstehende Scheidung.
Val wollte nicht daran denken, nicht gerade jetzt. »Dann bist du also nicht nur ein Cowboy, sondern auch ein Computergenie.«
»Jawohl«, erwiderte er gedehnt und grinste breit, »ich kann alles – von Kälber auf die Welt holen bis Laptops reparieren.«
Sie lachte, zum ersten Mal seit langer Zeit, so kam es ihr vor, und sie erinnerte sich plötzlich daran, warum sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte.
O Slade
, dachte sie,
wenn wir nur noch einmal von vorn anfangen und alles Schreckliche zwischen uns ungeschehen machen könnten.
In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie nie aufgehört hatte, ihn zu lieben.
Ihre Kehle schnürte sich zusammen.
Dummkopf, schalt sie sich selbst. Es gibt kein Zurück. Glaubte sie denn nicht selbst an diesen allgemein bekannten Grundsatz? Doch ihre Entschlossenheit verging, als sie an die Jahre der Einsamkeit dachte, die sich vor ihr erstreckten. Ihre Eltern und ihre Schwester waren tot, und sie wäre geschieden, die Vergangenheit mit ihrem Ex-Mann in ewig weiter Ferne. O je, jetzt wurde sie auch noch sentimental.
Ihre Wangen begannen zu brennen, und sie betete, dass Slade keine Ahnung hatte, was in ihr vorging.
Er brachte den Laptop zu ihrem Schreibtisch, und Val folgte ihm. Er stand jetzt so dicht bei ihr, dass sie sein Aftershave riechen konnte. Unweigerlich musste sie daran denken, wie sie auf der Ranch morgens oft im Bett gelegen hatte und sein Geruch noch in den Kissen hing, wenn er längst aufgestanden war, um das Vieh zu füttern. Gereizt verdrängte sie die unerwünschte Erinnerung und setzte sich wieder auf den Schreibtischstuhl.
Nun beugte er sich zu ihr herab, so dass seine Wange fast die ihre streifte, und drückte ein paar Knöpfe auf der Tastatur. Der Laptop fuhr hoch.
»Versuch’s mal.«
»Was?«
Er warf ihr einen schrägen Blick zu. »Nun, ich dachte an irgendein Computerprogramm, aber wenn du etwas anderes versuchen möchtest, bitte sehr …« Seine Stimme klang tief und zweideutig.
»Nur im Traum, Cowboy.«
»Und zwar in deinen Träumen, darauf wette ich.«
»Dieses Thema werde ich mit dir nicht erörtern.« Sie klang cool, doch innerlich schmolz sie dahin wie Butter.
Er lachte leise. Neckend. Als wüsste er, was sie dachte. Sie wandte den Kopf – und blickte direkt auf seine Gürtelschnalle und den darunterliegenden Reißverschluss seiner Jeans.
Na großartig.
War er etwa ebenfalls erregt?
Das war nicht gut. Gar nicht gut.
Schnell richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Monitor. »Okay, du Teufelskerl«, sagte sie und stellte fest, dass sie leicht kurzatmig klang. »Zeig’s mir.«
Es entstand eine bedeutungsvolle Pause, und wieder spürte sie, wie ihr die Röte in die Wangen schoss.
»Du kannst ein solcher Mistkerl sein!«, schimpfte sie.
»Und genau das gefällt dir.« Sein Lachen war tief und vertraut.
»Mein Gott, du und dein Riesenego!«
Sie ignorierte seine Belustigung und griff nach der Maus. Mit ein paar Klicks hatte sie das Programm geöffnet, das sie für die Reservierungen benutzte. »Mal sehen, ob ich die Buchung von Mr. und Mrs. Miller für das Wochenende rasch stornieren kann.«
»Du weißt wirklich, wie du jemanden scharfmachen kannst«, sagte er.
Da wären wir ja schon zwei.
»Und du denkst immer nur mit deinem – Ach, egal.«
»Mit dem Herzen, wolltest du sagen, nicht wahr?«
»Ja, genau«, entgegnete sie.
Er beugte sich näher zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: »Du hast recht, das tue ich.« Sein Atem fuhr warm über ihre Haut. Einladend. Eine Sekunde später strichen seine Lippen über ihre Halsbeuge, was sie innerlich erbeben ließ. Sie verspürte ein leichtes Kribbeln zwischen den Beinen, das süße Ziehen, das ihre sexuelle Erregung ankündigte und
Weitere Kostenlose Bücher