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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Liebhaber, der nie abgeschickt wurde.
    War Frank O’Toole der Adressat?
    Oder jemand anders?
    Bentz zog sein Holster mit der Waffe von der Schulter und hängte es an die Stuhllehne.
    Was war mit den verschwundenen Brautkleidern? Sein Bauch sagte ihm, dass das nichts Gutes bedeutete. Ganz und gar nicht.
    Zum Teufel.
    Schwester Charity hatte ihm eine Liste mit den Namen der Nonnen zusammengestellt, die im Waisenhaus von St. Elsinore untergebracht gewesen waren.
     
    Schwester Asteria McClellan
    Schwester Camille Renard
    Schwester Dorothy Reece
    Schwester Maura Voile
    Schwester Irene Shikov
    Schwester Devota Arness
    Schwester Zita Williams
    Schwester Louise Cortez
    Schwester Angela Peterson
    Schwester Edwina Karpovich
     
    Grundverschiedene Charaktere, deren einzige Verbindung darin bestand, dass sie zunächst in St. Elsinore gewesen und dann in St. Marguerite gelandet waren. Die meisten von ihnen stammten aus den Südstaaten, aber nicht alle, und mit Sicherheit waren sie nicht alle in Vater Frank O’Toole verliebt gewesen.
    Vielleicht zog er voreilige Schlüsse.
    Vielleicht hatte das Waisenhaus von St. Elsinore überhaupt nichts mit den Morden zu tun.
    Vielleicht war die Beteiligung von Frank O’Toole reiner Zufall. Soweit er wusste, war Schwester Camille das einzige Opfer gewesen, das tatsächlich eine Affäre mit dem Priester gehabt hatte – Schwester Lea De Luca und Schwester Asteria hatten lediglich für den Mann geschwärmt. Womöglich mit ihm geflirtet. Es gab keinen Beweis dafür, dass sie mit ihm geschlafen hatten, nicht mal einen Hinweis darauf.
    Trotzdem, der Kerl war einfach kein Mann, der ein Priestergewand tragen sollte.
    Und wer wäre der Richtige für diesen Beruf?
    Denk mal an deinen Bruder James. Nicht unbedingt ein strahlendes Beispiel für einen Mann, der einen Zölibatsschwur abgelegt hatte.
    Beunruhigt, dass seine Gedanken eine so finstere Richtung nahmen, erledigte Bentz ein paar Anrufe, ging seine E-Mails durch, überflog den endgültigen Autopsiebericht über Camille Renard und ihr ungeborenes Baby. Sie war stranguliert worden, und die tiefsten Abschürfungen und Kontusionen an ihrem Hals entsprachen einem Muster, das Bentz schon einmal gesehen hatte: Sie stammten von einem Rosenkranz mit scharfen, auf einen Draht gefädelten Perlen, der jeglichem Abwehrversuch des Opfers widerstand.
    Es waren Kratzspuren an Camille Renards Hals zu erkennen, offenbar hatte sie verzweifelt versucht, die Schlinge zu lösen – die Spuren stammten von ihren eigenen Fingernägeln.
    Er musste sauer aufstoßen, als er daran dachte, wie panisch sie um Luft gekämpft haben musste.
    »Wer hat dir das angetan?«, fragte er. Die Klimaanlage brummte. Von draußen drang das Dröhnen eines großen Lastwagens herein, der an seinem Fenster vorbeirumpelte. Er hätte seine Pension auf Vater O’Toole verwettet, diesen Schürzenjäger in der Verkleidung eines Priesters.
    Doch wie auch immer, die Bluttests schlossen ihn eindeutig als Vater von Camilles ungeborenem Baby aus.
    Doch nicht unbedingt als Mörder.
    Bentz’ Handy klingelte. Er warf einen Blick aufs Display. Seine Tochter.
    »Hi«, sagte er und klemmte das Handy zwischen Schulter und Ohr.
    »Hi«, erwiderte Kristi mit leicht gedämpfter Stimme. Anscheinend saß sie gerade im Auto und telefonierte über ihr Headset. »Ich dachte, ich rufe dich mal an und gebe dir ein bisschen moralische Unterstützung.«
    »Tatsächlich?«, fragte er zweifelnd. Kristi hatte soeben ihr erstes True-Crime-Buch fertiggestellt. Noch hatte sie keinen Verleger dafür gefunden, aber es wurde von verschiedenen Literaturagenten geprüft. Einer hatte Bentz vorgeschlagen, ein Vorwort zu schreiben – schließlich sei er der Beamte, der am All Saints’ College einen Serienmörder mit Hang zum Vampirismus überführt hatte.
    Er hatte abgelehnt.
    Ihm gefiel es ganz und gar nicht, dass sich seine Tochter auf diesem Gebiet versuchte.
    »Ja, wirklich. Wenn du allerdings mit mir über den Fall reden möchtest – bitte sehr, ich höre dir gern zu.«
    »Darauf wette ich.«
    »Oh, Dad, komm schon.«
    Der Kampf, den sie ihr gesamtes Erwachsenenleben geführt hatten. Sturköpfig und genauso schön wie Jennifer, Kristis Mutter und Bentz’ verstorbene Ex-Frau, hatte er ihr die meisten seiner grauen Haare zu verdanken. »Wie bekommt dir die Ehe?«
    »Oh. Was für ein aalglatter Übergang«, bemerkte sie, doch sie wirkte nicht böse, weil er so abrupt das Thema gewechselt hatte. »Ich erzähle dir

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