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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schob ihn durch die Wohnungstür. »Ich bringe Ihnen ein Glas von meiner Spaghettisoße!« Wo war sie? Lag sie etwa im Bett? Die Tür zum Schlafzimmer stand auf, also ging Constantina durch den kleinen Flur darauf zu. »Hallo?«, rief sie noch einmal, da sie Gracie nicht erschrecken oder sie beim Anziehen überraschen wollte. »Gracie?« Sie schob den Rollator durch die Schlafzimmertür. Langsam geriet sie ins Schwitzen und wünschte sich, sie hätte ihre Schachtel Salems mitgebracht.
    Ihr Blick fiel aufs Bett. Constantina Rubino erstarrte.
    Auf den zerwühlten Laken lag das nackte Mädchen.
    Gracies Körper sah teigig aus und grau, ihre Augen waren weit aufgerissen und traten aus den Höhlen, die Haut an ihrem Hals war aufgeschlitzt. Ihre Brüste fielen schlaff zu den Seiten, ihr rötliches Schamhaar war merkwürdig rasiert. Aber sie war tot.
    So viel stand fest.
    Mausetot.
    Constantina Rubino schrie, wie sie noch nie in ihrem Leben geschrien hatte.
    O heilige Mutter Maria.
    Sie bekreuzigte sich hektisch und mit zitternden Fingern, überzeugt, dass Luzifer höchstpersönlich in der Ecke lauerte, bereit, Constantinas hämmerndes Herz herauszureißen.
    Sie versuchte zu fliehen. So schnell wie möglich das Apartment zu verlassen.
    Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie dachte, es würde zerspringen.
    Als sie ihren Rollator nach hinten zog, fuhr ihr ein schneidender Schmerz durch die Hüfte.
    Der Dämon! Er zerrte an ihr!
    Außer sich vor Angst, sah sie die züngelnden Flammen der Hölle und versuchte zu laufen. Sie stolperte.
    »Hilfe!«
    Wieder stolperte sie – und stürzte.
    Wumm!
Ihr Kopf knallte auf den Fußboden.
    Der Rollator kippte um und stürzte auf sie.
    Das Glas mit der Spaghettisoße flog durch die Luft und zerschellte mit einem lauten Klirren an der Wand.
    Rote, dickflüssige Soße lief an der Tapete hinunter.
    Constantina schrie immer noch, übertönte die entsetzliche Musik, so laut, dass sie selbst Tote geweckt hätte.
    Aber nicht Gracie Blanc.
    Wohl wissend, dass der Teufel höchstpersönlich in ebendiesem Zimmer hockte, wuchtete Constantina das Metallungetüm von Rollator von sich und krabbelte über den grünen Teppich Richtung Tür, die in meilenweiter Ferne zu liegen schien.
    »Hilfe!«, schrie sie wieder. »Um Himmels willen, so ruf doch jemand die Polizei!«
    Für eine Sekunde meinte sie, Gott zu sehen, als ein kraftvolles, helles Licht in der Tür erschien. »Vater …« Sie hob die Hand, streckte ihm den Arm entgegen, in der Hoffnung, dass er ihre fromme Seele rettete.
    Dann stellte sie fest, dass das helle Licht von einer Taschenlampe stammte, die auf sie gerichtet war. Und die Hand, die diese Taschenlampe hielt, gehörte dem grauenhaften, faulen Hauswart.
    Harold Horwood.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte er.
    »Rufen Sie die 911 «, wies sie ihn an und schnappte nach Luft. Dann nahm sie sich zusammen und sagte: »Holen Sie die Polizei und einen Rettungswagen.«
    »Weshalb, verflucht noch mal?«, fragte er.
    »Wegen Gracie.«
    »Was ist denn los?« Er marschierte ins Schlafzimmer, stieg über den umgekippten Rollator und rutschte in einer Pfütze von
Rubinos echter Pastasoße nach altem italienischem Rezept
aus.
    »Scheiße!«, brüllte er. »Herrgott noch mal!«
    »Rufen Sie einfach die 911 «, wiederholte Constantina Rubino scharf. »Und achten Sie auf Ihre Ausdrucksweise!«

[home]
    Kapitel achtunddreißig
    B entz saß auf dem Beifahrersitz ihres Dienstwagens und lauschte dem blechernen Krächzen des Polizeifunks. Er war fix und fertig, spürte jeden einzelnen Muskel.
    Montoya fuhr wie gewöhnlich mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit. Keiner der beiden Detectives war in der Stimmung für eine Unterhaltung, jeder rekapitulierte für sich, was sie in St. Marguerite erfahren hatten.
    Es herrschte dichter Verkehr, und im Ford Crown Vic war es glühend heiß. Bentz spürte, wie seine Laune bei jedem Stoppschild, an dem sie vorbeirasten, schlechter wurde. Er war einfach zu alt für solch einen Mist, das stand außer Frage. Aber es waren nicht nur die nächtelangen Vernehmungen – dazu kam noch, dass er wegen Ginny ohnehin keine Nacht mehr schlief. Erst die Koliken und jetzt die Zähne. Außerdem würde der Fall, in dem sie keinen Schritt weitergekommen waren, auch noch nationale Aufmerksamkeit erregen.
    Die Sache ging ihm an die Nieren. Jemand brachte Nonnen um … ausgerechnet
Nonnen!
Warum?
    Hinweise auf eine mögliche Antwort fanden sich zuhauf: ein sadomasochistisches Tagebuch

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