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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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alles am Wochenende. Ich dachte, ich schaue mal vorbei und besuche Ginny … ähm, und natürlich dich und Olivia.«
    Er grinste. »Wir freuen uns. Bring Jay mit.«
    »Das habe ich vor.« Kristi lachte. »Du kennst mich, Dad – ohne meinen Ehemann gehe ich nirgendwohin.«
    »Und vermutlich versuchst du, auch aus ihm Informationen herauszuleiern.«
    »Nur wenn er etwas Bestimmtes im Bett will.«
    »Autsch! So genau wollte ich das gar nicht wissen. Ich bin dein Vater, Kristi, erinnerst du dich?«
    »Mein Vater, der gerade wieder Vater geworden ist. Du brauchst nicht so zu tun, als hättest du keine Ahnung von Sex. Aber gut, lass uns das Thema wechseln.«
    Er lachte. Sein Blick fiel auf die Namensliste von St. Marguerite. Waisenkinder. Allesamt jung und voller Leben. Allesamt potenzielle Opfer.
    »Ich werde Olivia anrufen und etwas ausmachen«, schlug Kristi vor, und er grunzte zustimmend.
    »Okay, Dad. Bis dann!«
    Sie legte auf, und er hielt für einen Augenblick nachdenklich das Handy fest. Kristis Leben war mehr als einmal in Gefahr gewesen. Mehr als einmal war sie ins Visier eines Killers geraten, weil er, Bentz, ein Cop war.
    Besorgt dachte er daran, wie sehr sich seine Tochter für wahre Kriminalfälle interessierte. Dann versuchte er, sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren, und stellte fest, dass der toxikologische Befund für Camille Renard in seinem E-Mail-Postfach eingegangen war. Er überflog ihn und runzelte die Stirn, als er feststellte, dass Rohypnol in ihrem Blut nachgewiesen worden war. Rohypnol oder »Roofies«, wie das Mittel in der Szene genannt wurde, war eine typische K.-o.-Droge. Heimlich in einem Getränk oder einer Mahlzeit verabreicht, konnte die stark sedative Wirkung ein Opfer gefügig machen, völlig außer Gefecht setzen und sogar zum Gedächtnisverlust führen.
    Jetzt verstand Bentz zumindest, warum die Opfer so bereitwillig in die Brautkleider geschlüpft waren. Es erklärte auch, warum man Camille in der Kapelle gefunden hatte, wohin sie augenscheinlich aus freiem Willen gegangen war, und Asteria auf dem Friedhof. Doch es gab ihm keine Auskunft darüber, wer die beiden jungen Frauen unter Drogen gesetzt und sie zu ihrer Rolle in diesem bizarren Schauspiel gezwungen hatte.
    Drogen waren heutzutage leicht zu besorgen. Man konnte sie auf der Straße kaufen oder sogar im Internet bestellen. Wie oft war er, ein Polizist, in seinem privaten E-Mail-Account mit Angeboten für Liquid Ecstasy, einer anderen K.-o.-Droge, bombardiert worden! »Verfluchter Scheißkerl«, murmelte er mit zusammengebissenen Zähnen.
     
    Stunden später hatte er sich durch seinen Stapel Papierkram gearbeitet, ohne dass er der Lösung des Falles auch nur einen Deut näher gekommen war.
    Aufgewühlt und erschöpft betrachtete er die Bilder auf seinem Monitor: Camille vor dem Altar, Asteria auf dem Friedhof.
    Beide Waisen aus St. Elsinore.
    Beide verliebt in denselben Priester.
    Beide dem Konvent beigetreten, weil sie Probleme mit Männern hatten.
    Bentz trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. Er hatte gar nicht bemerkt, dass draußen vor dem Fenster die Nacht angebrochen war, über den Lichtern der Stadt lag Dunkelheit.
    »He!« Montoya kreuzte an seiner Tür auf. Ohne die obligatorische Lederjacke und mit Bartstoppeln auf seinem für gewöhnlich sauber rasierten Gesicht sah er so fertig aus, wie Bentz sich fühlte.
    »Ja?«
    »Sieh mal, was ich mit der Post zugeschickt bekommen habe.« Er schob ein Prepaid-Handy in einer Beweismitteltüte über Bentz’ Schreibtisch.
    »Camille Renards?«
    »Ja.«
    »Wer hat es dir geschickt?« Vorsichtig nahm Bentz die Tüte hoch.
    »Anonym.«
    »Hast du es schon überprüft?«
    »Die Infos auf dem Handy? Ja.«
    »Irgendwas von Bedeutung?«
    »Das kann ich noch nicht sagen, aber es ist immerhin etwas.«
    Bentz nickte. »Ja, immerhin etwas.« Sie mussten nur noch herausfinden, was.
    »Das Labor wird es genauer unter die Lupe nehmen, nach Fingerabdrücken suchen oder nach Speichelspuren für einen DNS -Test, falls der Absender die Verschlusslasche der Verpackung angeleckt hat, aber das wird dauern.«
    Zeit, die sie nicht hatten, dachte Bentz. »Glaubst du, der Mörder hat es uns geschickt? Um Aufmerksamkeit zu erregen? Du weißt schon, uns beweisen, wie klug er ist, wie überlegen?«
    »Durchaus möglich.«
    In diesem Augenblick steckte Brinkman den Kopf zur Tür herein und zwang Montoya, zur Seite zu treten. »Hab gerade einen Anruf gekriegt«, sagte er.

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