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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Freizeichen summte laut in ihrem Ohr, während sie die Nummer wählte, die sie längst auswendig kannte: Cruz Montoyas Handy.
    Ihr Herz hämmerte, und sie betete im Stillen, während sie das Freizeichen hörte.
    Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade …
    Rrring!
    Der Herr ist mit dir …
    Rrring!
    Gesegnet seist du –
    »Cruz Montoya.« Seine Stimme klang heiser, schlaftrunken.
    Lucias Knie wurden schwach, und sie stützte sich an der Schreibtischkante ab. Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren.
    Es war ein Fehler!
    »Hallo?«, fragte er, jetzt ärgerlich. »Hallo? Wer zum Teufel –«
    »Hier spricht Lucia«, flüsterte sie rasch. Ihre Stimme klang zu laut. Mit Sicherheit würde jemand sie hören.
    »Lucia?«, wiederholte er.
    »Ja. Können wir uns treffen?«
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte –«
    »Ich weiß, was du gesagt hast. Meinst du etwa jetzt?« Nun klang er schon weniger verschlafen.
    »In etwa einer halben Stunde.«
    »Weißt du, wie viel Uhr es ist?«
    »Natürlich. Aber ich muss dich sehen. Es ist dringend.«
    Eine Pause entstand. »Dann hast du deine Meinung also geändert. Sagtest du nicht, du wolltest mich nie wiedersehen?«
    Sie hatte vergessen, wie leicht er einen in den Wahnsinn treiben konnte.
    »Bitte, Cruz. Ich brauche deine Hilfe.«
    Wieder entstand eine Pause. Sie zählte die Sekunden. Bei fünf sagte er gedehnt: »Oookay«, als wäre er sich noch nicht ganz sicher.
    Ihr sank der Mut. »Ich hätte nicht angerufen, wenn es nicht wichtig wäre!«, flüsterte sie, besorgt, dass er ihrer Bitte nicht folgen würde. Was dann? Einen Plan B hatte sie sich nicht zurechtgelegt.
    »Und wo? Beim Kloster?« Seine Stimme klang misstrauisch.
    »Nein!«, flüsterte sie voller Panik. »Nicht hier. Wir treffen uns … Es gibt eine Tankstelle mit einem Mini-Mart an der Rampart Street in der Nähe des Parks.«
    »Meinst du das ernst?«, fragte er zweifelnd.
    »Ja«, erwiderte sie und blickte über die Schulter, da sie das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Der kleine Raum schien Augen und Ohren zu haben. Sie zitterte, plötzlich war ihr eiskalt. »Ich meine es so ernst wie alles in meinem Leben.«
    Da hörte sie es.
    Schritte.
    Ihr rutschte das Herz in die Hose. Langsam legte sie den Hörer auf und glitt vorsichtig neben die Tür, wobei sie sorgsam vermied, sich noch einmal den Zeh zu stoßen. Wenn die Tür jetzt aufging, würde sie hier nicht zu sehen sein.
    Sie hielt den Atem an. Die Bedrohung näherte sich.
    Komm nicht rein. Bitte, bitte, komm nicht hier rein!
    Beinahe automatisch griff sie nach dem Türknauf und hielt ihn fest.
    Auf der anderen Seite versuchte jemand, die Tür zu öffnen.
    Lucia nahm all ihre Kräfte zusammen.
    Der Druck ließ etwas nach, aber sie lockerte den Griff nicht.
    Wieder versuchte jemand, den Knauf zu drehen.
    Schweiß lief ihr über die Stirn. Ihre Handflächen wurden feucht. Der Knauf bewegte sich leicht, doch die Tür ließ sich nicht öffnen.
    Sie hörte ein missmutiges Schnauben, dann ließ die Person auf der anderen Seite den Knauf los.
    Lucia biss sich auf die Lippe. Bewegte sich nicht.
    Schritte entfernten sich den Gang entlang. In welche Richtung?
    Lucias Kehle war trocken. Ihre Haut schweißnass.
    Sollte sie es wagen, den Kopf aus Schwester Charitys Büro zu stecken? Was, wenn sie erwischt wurde?
    Nein! Es darf dich niemand sehen, sonst wird es dir nicht gelingen, dich mit Cruz zu treffen! Und es wird langsam Zeit!
    Sie zählte sechzig Sekunden herunter und wollte soeben die Tür öffnen, als sie das leise Klicken eines Schlosses vernahm.
    Was war das?
    Woher kam das Klicken?
    Wieder leise Schritte, diesmal von der anderen Seite. Es war jemand an der Haupttür zu Schwester Charitys Büro, draußen am Empfang, wo Eileen Moores Schreibtisch stand, hinter dem Milchglasfenster! Zum Glück war es dunkel im Büro, so dass die Gestalt draußen sie nicht erkennen konnte.
    Ach du lieber Himmel!
    In wenigen Sekunden wäre derjenige – wer auch immer es sein mochte – drinnen! Es blieb keine Zeit, durchs Zimmer zu schleichen und zu versuchen, auch diese Tür zuzuhalten!
    Lucia wurde klar, dass sie keine Wahl hatte: Sie musste fliehen. Sie wartete, bis sie hörte, wie sich der Türknauf an der Haupttür drehte, öffnete die Hintertür, schlüpfte hinaus und zog die Tür lautlos hinter sich zu.
    Blitzschnell rannte sie den Gang entlang, der Saum ihres Habits fegte über den Fußboden.
    Sie war gerade um die Ecke gebogen, als sie vernahm, wie sich die Tür, durch die sie

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