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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Stelle. Als er die Hand zurückzog, waren seine Fingerspitzen rötlich verschmiert.
    »Das ist Blut«, sagte er und blickte zu Frank auf.
    Der Priester furchte die Stirn. »Es muss von Schwester Camille stammen. Ich habe mich über ihren Leichnam gebeugt, weil ich gehofft hatte, Gott angefleht hatte, sie ins Leben zurückholen zu können …« Seine Stimme verklang, und er verzog schmerzlich das Gesicht.
    »Wir brauchen das Gewand.« Montoya stand auf und blickte dem gequälten Priester direkt ins Gesicht.
    Frank sah aus, als wollte er widersprechen, doch dann sagte er: »Natürlich. Ich werde es dir bringen.«
    Montoya heftete sich an seine Fersen. »Wenn es dir nichts ausmacht, Frank, werde ich dich begleiten.«
    »Du traust mir nicht, Reuben?«
    »Wir ermitteln in einem Mordfall. Da traue ich niemandem«, räumte Montoya ein.

[home]
    Kapitel neun
    V erdammte Sch–« Valerie verschluckte den Rest des Fluchs, den sie ausstieß, als sie am nächsten Morgen zur Hintertür hinaustrat. Mit zusammengekniffenen Augen starrte sie auf den zerbeulten Pick-up mit den Nummernschildern aus Texas. Schlammbespritzt parkte der Ford unter den herabhängenden Ästen einer Weide unmittelbar hinter ihrem uralten Subaru. Die Scheibenwischer hinterließen einen schmierigen Bogen, dort, wo sie die Windschutzscheibe von Schmutz und Regen befreit hatten.
    Die Fliegengittertür knallte hinter ihr zu. Das laute Geräusch ließ zwei Blauhäher von ihrem Posten auf dem Lattenzaun aufflattern und sich in den oberen Zweigen eines Baumes in Sicherheit bringen.
    Valerie nahm kaum davon Notiz, ihre Augen waren auf den verflixten Pick-up gerichtet.
    Auf der einen Seite der Fahrerkabine, die Nase in den offenen Fensterspalt gedrückt, saß ihr Hund. Auf der anderen Seite, zusammengekauert hinter dem Lenkrad, ihr Ehemann.
    Sie war froh, den einen zu sehen.
    Über den anderen war sie nicht sonderlich erfreut.
    Als Bo sie entdeckte, fing er an zu bellen, an der Scheibe zu kratzen, und sein gesamtes Hinterteil geriet in Bewegung. Slade öffnete ein Auge, streckte sich und grinste sein breites Was-schert’s-mich?-Grinsen. Seine Zähne blitzten weiß zwischen den Bartstoppeln auf seinem markanten Kinn. Unerhört, wie verdammt sexy er nach ein paar Stunden Schlaf in seinem Pick-up aussah!
    Aber was zum Teufel machte er hier?
    Valerie hatte zu ihrem Wagen gehen wollen, doch sie bog vom Weg ab auf den nassen Rasen, der an Freyas ganzen Stolz grenzte: einen Kräutergarten, dessen Pflanzen so patschnass und niedergedrückt waren wie das Gras.
    Mit einem lauten Ächzen öffnete sich die Fahrertür, und Slade trat auf den Kies, während Bo, der sich keine Sekunde länger beherrschen konnte, aus der Fahrerkabine sprang. Winselnd stürmte der große Hund auf sie zu.
    »He, mein Junge«, sagte Val, und ihr Herz schmolz dahin. Sie bückte sich, um den seidigen Kopf des Hundes zu streicheln und sich von ihm überschwenglich Gesicht und Hände lecken zu lassen. »Ja, ich habe dich auch vermisst.« Bo konnte sich gar nicht dicht genug an sie drücken, und für einen Augenblick dachte sie daran, wie sie ihn aus dem Tierheim geholt hatte, einen kleinen, schwarz-braunen Welpen mit aufgeweckten Augen und Ohren, die fast bis auf den Boden hingen.
    »Und mich? Hast du mich auch vermisst?«, fragte Slade, schlug die Wagentür zu und lehnte sich gegen die vordere Seitenwand. Seine Stimme mit dem leichten Ost-Texas-Akzent brachte Erinnerungen in ihr zurück, die sie am liebsten vergessen hätte.
    Sie hörte nicht auf, Bo hinter den Ohren zu kraulen, hob aber den Blick. »Machst du Witze?
Dich
vermissen?« Beinahe hätte sie gelacht. »Wie die Pest.«
    Er blinzelte ungläubig. »Du warst immer schon eine schlechte Lügnerin.«
    »Anders als du«, gab sie zurück, »der Meister des Betrugs.«
    Er lächelte nicht.
    »Was machst du hier, Slade?« Sie richtete sich auf und spürte die morgendliche Wärme in ihrem Rücken. Es würde ein heißer Tag werden nach dem verheerenden nächtlichen Sturm. Die Blauhäher sangen.
    »Wir sollten reden«, sagte Slade. »Nur du und ich. Unter vier Augen. Ohne Anwälte, die für zweihundert Dollar die Stunde Sprachrohr spielen.«
    »Das haben wir versucht. Es hat nicht funktioniert.«
    »Dann müssen wir uns eben mehr Mühe geben.«
    »Im Ernst?« Sie dachte an ihre Ehe zurück, an all die Male, die sie versucht hatte, mit ihrem Mann zu reden, an all die Male, die er dichtgemacht hatte, auf Abstand gegangen war. Unerreichbar. Dachte an den

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