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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fenster heruntergelassen. Die Auspuffabgase eines Schwerlasters, der die gesamte Fahrspur einnahm, überlagerten den in der Luft liegenden Grillgeruch. »Nein, ich kenne seinen zweiten Vornamen nicht, aber der kann doch nicht so schwer herauszufinden sein! Er ist etwa fünfunddreißig, Nachwuchspriester bei der Gemeinde von St. Marguerite, und er hat vor ungefähr zwanzig Jahren eine private Highschool hier in der Stadt besucht, St. Timothy.«
    Montoya nickte bestätigend. Er nutzte eine Lücke, um an dem riesigen Truck vorbeizuziehen, nur damit dieser an der nächsten Ampel wieder neben ihm stand und die stinkenden, schwarzen Emissionen durchs Seitenfenster hereinzogen.
    Bentz schwieg für ein paar Minuten und hörte dem jungen Detective am anderen Ende der Leitung zu, dann sagte er: »Und finden Sie alles über eine Schwester Leanne oder Lily heraus, die St. Marguerite irgendwann in den letzten Jahren verlassen haben muss … Nein, noch nicht, aber ich werde das überprüfen und versuchen, ihren Nachnamen herauszubekommen. Es sollte nicht allzu schwer sein, sie aufzuspüren. Schließlich quellen die Klöster heutzutage nicht gerade über vor Nonnen … Ja.«
    Die Ampel sprang auf Grün. Montoya drückte das Gaspedal durch und ließ den Schwertransporter hinter sich, dessen Fahrer sich mühsam durch die Gänge arbeitete.
    »Und es gibt noch jemanden, über den ich gern etwas wissen möchte«, sagte Bentz. Montoya bremste, weil irgendein Wahnsinniger gleich vier Spuren wechselte. »Er heißt Houston … Ja, richtig, genau wie die Stadt. Vorname Slade. Lebt in Bad Luck, Texas … Wie bitte? Ja, ich weiß, aber er schwört, dass das der Name der Stadt ist. Er ist mit der Schwester des Opfers verheiratet, und vermutlich hat er was mit dem Opfer gehabt … Ja, aber das war, bevor sie dem Konvent beigetreten ist«, erklärte Bentz und kniff die Augen vor dem grellen Licht zusammen, das durch die Windschutzscheibe fiel. »Ähm, nicht gerade
The Sound of Music.
Ja, verstanden. Okay … wir sind jetzt auf dem Weg zum Leichenschauhaus. Du erreichst mich auf dem Handy.« Er legte auf und fluchte unterdrückt.
    »Glaubst du, der Schwager hat was mit der Sache zu tun?«, fragte Montoya.
    Bentz zuckte die Schultern. »Ist die ganze Nacht durchgefahren. Allein. Kein Alibi. Genau in der Tatnacht. Das Verhältnis zwischen ihm und seiner Frau ist angespannt, und laut seiner Aussage ist Camille direkt im Anschluss an die Zeit, die sie bei ihnen gewohnt hat, religiös geworden und dem St.-Marguerite-Konvent beigetreten. Zufall? Ich denke nicht.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    »Ich finde, wir sollten ihn überprüfen.«
    »Das mit dem Hochzeitskleid passt nicht ins Bild.«
    »Stimmt. Aber eigentlich passt hier gar nichts.« Bentz starrte aus dem Fenster.
    Montoya hielt den Cowboy nicht für einen Mörder, aber er konnte sich auch Frank O’Toole nicht als Killer vorstellen.
    »Weißt du«, sagte Bentz, »Konvente, Kapellen, Kathedralen – das sind doch im Grunde alles vertrauenswürdige Orte. Orte, an denen sich die Leute versammeln, um gemeinsam zu beten und …« Er schüttelte den Kopf. »Ein paar faule Früchtchen sind immer darunter, das ist schon klar, aber der Großteil der Menschen dort ist gottesfürchtig und hat gute Absichten.« Er warf seinem Partner einen Blick zu.
    »Im Grunde hast du recht«, stimmte Montoya zu, auch wenn sie beide schon erlebt hatten, wie sich Religion und Glaube zum Inbegriff des reinen Bösen verkehren konnten. »Das Schlimme ist bloß, dass organisierte Religionsgemeinschaften von Menschen gemacht sind. Und genau da liegt das Problem.«
    »Ich habe gestern Nacht doch Vater Paul Neland vernommen.«
    »Ja, und?«
    »Er war zutiefst erschüttert, und ich hatte den Eindruck, dass er nicht gerade ein Fan von seinem jüngeren Kollegen ist. Obwohl er natürlich nichts in der Art hat verlauten lassen. Glaubst du, er weiß von der Affäre?«
    »Vielleicht hat O’Toole bei ihm gebeichtet?«
    »Wie verrückt ist das denn? Ich denke, wenn bekannt wird, dass O’Toole mit einer der Nonnen ins Bett gestiegen ist, wird sich die Kirche von ihm trennen wollen. Zu viel negative Presse. Die Erzdiözese wird sich kaum für ein weiteres schwarzes Schaf einsetzen wollen, für einen Priester, der es mit Nonnen treibt.« Bentz starrte wieder nach vorn durch die Windschutzscheibe.
    Sein Handy klingelte. Er meldete sich und hörte zu. »Okay, verstanden.« Er beendete das Gespräch und sah Montoya an. »Das war

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