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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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schräggestellter eingelassener Glasscheibe auf einen kurzen, schmalen Korridor; was Araminta zunächst für eine Art Wandschrank hielt, entpuppte sich jedoch, als Rigo die Tür öffnete, als voll ausgestattetes Bad. Fließendes Wasser! Es schien schon Ewigkeiten her, daß sie diesen Luxus genossen hatte, und sie konnte es kaum erwarten, die Wanne vollaufen zu lassen und sich ein ausgiebiges Bad zu gönnen! Am Ende des Korridors befand sich eine weitere Schwingtür aus solider Eiche, und dahinter lag das Schlafzimmer, das so opulent war wie der Rest des Waggons, möbliert mit einem Stuhl, einer Eichenkommode, einem Schrank mit mehreren Schubladen und zwei Nachttischen, die zu beiden Seiten eines breiten Messingbettes standen, auf des-sen flauschiger leuchtendtürkiser Decke sich ein ganzer Berg Kissen in den Farben der Wüste türmte. Eine weitere schwere  Tür hot einen zweiten Aus- und Eingang zum Wohnwaggon.
    Araminta hatte natürlich gewußt, daß Rigo wahrscheinlich  ebenso wohlhabend war wie ihr Großvater und Judd. Aber dies warr der erste sichtbare Beweis dafür, und sie mußte unwillkürlich diesen Wohnwaggon mit der kleinen Hütte vergleichen, in der sie bis vor kurzem gewohnt hatten, und wunderte sich erneut, wie leicht ihrem Geliebten der Übergang von einer Welt in die andere gelang. Und sie mußte an den kleinen, bescheidenen roten Waggon denken, in dem Villa stets reiste. Vielleicht, sagte sie sich in einer plötzlichen Erkenntnis, war es diese Fähigkeit, die ärmliche Herkunft hinter sich zu lassen, was Rigo so wertvoll für Villa machte.
    Villa wußte so gut wie nichts über die hacendados, die Mächtigen des Landes, die »Spanier«, wie er sie nannte, die er -abgesehen von ein oder zwei Ausnahmen - haßte und am liebsten alle aus dem Land vertreiben wollte, weil sie es waren, die seit der Zeit der Conquistadores die Ureinwohner Mexikos ausgeraubt, abgeschlachtet und versklavt hatten. In den Adern des einfachen Volkes floß das Blut der Mayas und Azteken, den Völkern der antiken Weltreiche, die nicht weniger bedeutungsvoll waren als jenes der Ägypter, deren Wissen und Kultur jedoch auf immer verloren war, ebenso wie die vom Dschungel überwucherten Pyramiden in den Urwäldern Mexikos. Dies war das Erbe der Mexikaner, ebenso groß und reich wie das der Spanier; und vielleicht versuchte Villa instinktiv zumindest einen Teil davon zurückzuerlangen. Vielleicht war er deshalb einsichtig genug, zu erkennen, daß es nach einem Sieg der Revolution solcher Männer wie Rigo bedurfte. Vielleicht war er deshalb so unerschütterlich loyal gegenüber Carranza und verstand intuitiv, daß es mehr als nur Land von den Grandes zu holen gab, Dinge, die ebenso wertvoll waren, Dinge von Schönheit, Harmonie und Grazie, von denen das einfache Volk so wenig besaß.
    Je mehr Araminta von Mexiko sah, diesem wilden Land, das ihr Herz ebenso erobert hatte, wie Rigo es getan hatte, desto besser verstand sie auch, was die Führer der Revolution und den Mann, den sie liebte, antrieb. Nur in ihren Armen konnte er für eine Weile vergessen und den inneren Frieden finden, der ihm sonst unmöglich war. Dies - und noch mehr - gab sie ihm, wenn sie sich ihm öffnete und ihn tief in sich aufnahm ; und sie war nun froh, daß dem so war.
    »Gefällt es dir? << Rigos tiefe Stimme riß sie aus ihren Gedanken. Sie errötete bei seiner Frage. Er war wirklich ein Teufel, dachte sie, der ihre Gedanken lesen konnte. Sie errötete noch tiefer, als plötzlich und unerbeten ein Bild vor ihrem geistigen Auge erschien - Rigo, der sie aufs Bett drückte, sie küßte und am ganzen Körper streichelte, sie verführte, mit ihr tat, was er wollte. »Gefällt es dir?« fragte er erneut, und seine Stimme verriet Verwunderung, weil sie ihm nicht antwortete. Doch als er ihren gesenkten Blick bemerkte, ihre erröteten Wangen und wie sie leicht auf der Unterlippe kaute, schlich sich eine leichte neckende Note der Belustigung in seinen Ton. »Araminta?«
    In diesem Moment erkannte sie, daß er mit seiner Frage den Wohnwaggon und nicht seine Liebeskünste gemeint hatte und daß die Art, wie sie das breite Bett anstarrte, ihm verraten hatte, was sie gerade dachte. Im selben Moment ergriff er sie beim Handgelenk und zog sie in seine Umarmung. Sanft und zärtlich ließ er die Hände über ihren Rücken kreisen, zog ihre Hüften an seine, so daß sie sein hartes Verlangen spüren konnte, das seine Lenden entflammte und ihren Schoß in süßer,

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