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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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unkontrollierbarer Antwort darauf schmerzen ließ. In seinen dunklen Augen unter den halb geschlossenen Lidern schwelte die Leidenschaft; sein Blick bohrte sich tief in ihre smaragdgrünen Augen. Sein Mund war dicht an ihrem, sein Atem strich ihr über das Gesicht, warm und erregend auf ihrer Haut.
    »Gefällt es dir?« fragte er ein drittes Mal, seine Stimme belegt und kehlig, wie sie es war, wenn er sie liebte - und nun wußte Araminta, daß er damit nicht den Wohnwaggon meinte. »Antworte mir, querida «, forderte er zärtlich und schüttelte sie leicht und spielerisch. »Die Wahrheit... ich will sie hören. Ja oder nein?«
    »Ja«, antwortete sie. »Ja...«
    Einen endlosen Moment lang blickte Rigo auf sie herab und weidete sich am Anblick ihrer blonden, zigeunerhaften Mähne, ihrer funkelnden Augen, die ihn an smaragdgrüne Seen in den Tiefen der Canons erinnerten; ihrer dunklen, langen Wimpern, die ihre rosigen Wangen berührten, als sie die Augen vor seinem musternden Blick schloß; weidete sich am Anblick ihres leichten Stupsnäschens, deren Nasenflügel sich blähten vor langsam erwachender Leidenschaf t; ihrer bebenden Lippen; des klopfenden Pulses in der Beuge ihres schmalen Halses; dem Anblick ihrer vollen, runden Brüste, die sich bei jedem Atemzug unter ihrer weiten camisa hoben und senkten und gegen den Rüschenausschnitt preßten. Dann war es um ihn geschehen, und er griff ihr ins Haar, zog sie an sich, küßte sie tief und fordernd mit der Gewißheit eines Mannes, der wußte, daß dies sein gutes Recht war und es ihm nicht verwehrt werden würde.
    Aramintas Lippen erzitterten unter seinem plötzlichen heftigen Kuß, ehe sie ihn mit ebensolcher Leidenschaft erwiderte; und ihre Zungen vereinten sich zu einem wilden Spiel. Ihr schwirrte der Kopf, als er seinen verwegenen Angriff auf ihre Sinne fortsetzte, und verspürte ein Kitzeln im Bauch, weil sie aus süßer, quälender Erfahrung wußte, daß dies nur das Vorspiel war, ein gekonnter, leidenschaftlicher Akkord auf den Saiten ihres Körpers und ihres Herzens. In ihren Ohren pulsierte das  Blut und sang eine Melodie, so alt wie die Zeit selbst. Das Herz pochte ihr in der Brust, zu einem uralten Rhythmus, den jede Frau kannte, die je einen Mann geliebt hatte, und der sich nun zwischen ihnen zu einem harmonischen, aber immer ungestümeren Trommelwirbel erhob, so wild und schön und heidnisch wie ein kabbalistischer Gesang, so betörend wie ein Traum im Drogenrausch, die Bilder lebendig und gepeinigt, wirbelnd, pulsierend in den schillerndsten Farben.
    Ihre Münder noch immer im Kuß, bog Rigo sie langsam, aber bestimmt nach hinten, und Araminta schlang ihm noch fester die Hände um den Nacken, als fürchte sie, in eine bodenlose, wirbelnde Finsternis zu fallen; doch dann ließ sie es zu, darin zu versinken, sich verschlingen und mitreißen zu lassen von dieser Flut der Leidenschaft. Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden und jeden Moment nachzugeben drohten,- was Rigo zu ahnen schien, denn er faßte sie mit einer Hand in die Kniekehlen und hob Araminta so mühelos hoch, als hielte er ein kleines Kind. Doch Araminta war kein Kind. Sie war eine Frau, die sich vor Verlangen nach ihm verzehrte, einem Verlangen, das nur er in ihr stillen konnte.
    Mit zwei großen, kräftigen Schritten trat er ans Bett, kniete sich auf die weiche, sanft nachgebende Matratze und ließ Araminta auf das flauschige Deckbett sinken, ehe er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie legte. Ihr goldenes Haar ergoß sich wie das Sonnenlicht am endlosen Wüstenhimmel auf dem türkisen Satin, so glänzend und schimmernd wie ein Strom goldener Münzen, die er durch die Finger rinnen ließ und die sich über die vielen Kissen ausbreiteten, die sie wie ein spanischer Fächer umgaben. Ihr Haar betörte ihn, seidenweich auf seiner Haut und so einzigartig im Glanz und in der Farbe, daß er selbst aus der Feme unter all den Frauen, die die Armee der Villistas begleiteten, immer und sofort die eine ausmachen würde, die ihm gehörte - und nur ihm allein. La mujer del general, la mujer del Salvaje. So wurde sie genannt. Und das würde sie immer sein, denn er würde sie niemals gehenlassen. Niemals! Er würde jeden umbringen, der versuchen sollte, sie ihm wegzunehmen. Sie gehörte ihm. Ihm!
    »Araminta...«, murmelte er und noch einmal: »Araminta...« Seine Stimme klang kehlig und leidenschaftlich an ihrem Hals, daß sie ein wenig zitterte und wimmerte, sowohl erschrocken wie erregt ob der Tiefe

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