Devil Riders 1 Herz im Sturm
dann drehte Lady Gosforth sich lächelnd zu Callie um. „Meine Liebe, ich sehe schon, Sie sind genau das, was mein Neffe braucht.“
„Aber ich bin nicht...“, begann Callie.
„Ach, und noch etwas, Gabriel“, rief Lady Gosforth ihm nach. „Dein Bruder Nash war hier und hat dich gesucht.“
Gabriels Miene wurde finster. „Damit habe ich nichts zu schaffen.“
Lady Gosforth verdrehte die Augen. „Doch, das hast du - und deine Gäste auch.“ Sie nickte in Callies und Nickys Richtung und bedachte Gabriel mit einem Nicht-vor-den-Kindern-Blick. „Nash wird heute Abend mit uns essen und alles erklären.“ Sie sah ihn scharfäugig an. „Aber zuerst gibt es jetzt Tee - sag den anderen Jungen, dass ich sie erwarte! Und nun beeil dich und kümmere dich um die Pferde.“
Er salutierte ironisch vor ihr. „Jawohl, General Gosforth.“
Nash Renfrew traf eine Stunde vor dem Abendessen ein. „Da ist so ein Mann, ein Ausländer“, berichtete er Gabriel, als sie allein waren. „Ein Graf aus irgendeinem obskuren kleinen Land, der behauptet, ein Mr Renfrew, Sohn eines Earls, hielte illegal sein Staatsoberhaupt hier fest. Das Außenministerium glaubte erst, er meinte mich, aber das war natürlich blanker Unsinn, und so kam man auf dich, obwohl ich persönlich glaube, der Mann hat nicht alle Tassen im Schrank. Er sagt, du hättest den Kronprinzen seines Landes in Gewahrsam, es heißt Zan... Zendar...“
„Zindaria“, half Gabriel ihm auf die Sprünge.
Nashs Augen wurden schmal. „Heißt das, du weißt, wovon er redet?“
„Ja. Die Dame, die zurzeit in Tante Gosforths bestem Gästezimmer untergebracht ist, ist die Mutter des Kronprinzen. Ich vermute, der Kerl, mit dem du gesprochen hast, ist ein geschniegelter blonder Charmeur namens Graf Anton.“
„Großer Gott, das ist ja entsetzlich!“
„Der Mann ist entsetzlich.“
Nash machte eine ungeduldige Handbewegung. „Das ist äußerst ernst, Gabriel. Es ist eine Staatsangelegenheit. Er behauptet, der Kronprinz sei aus seinem Land entführt worden und müsse ihm wieder ausgehändigt werden.“
Gabriel zuckte die Achseln. „Seine Mutter hat den Kronprinzen außer Landes gebracht, weil es dort Leute gibt, die ihn ermorden wollen. Er ist erst sieben Jahre alt, und als seine Mutter hat sie daran natürlich Anstoß genommen.“
Nash runzelte die Stirn. „Ich wünschte, du würdest das etwas ernster nehmen. Das Ganze droht zu einem internationalen Zwischenfall zu werden.“
„Ich nehme das sogar todernst“, teilte Gabriel ihm mit. „Das Leben dieses Kindes ist wirklich in Gefahr.“
„Graf Anton ist der momentane Regent. Er wird die Verantwortung für die Sicherheit des Jungen übernehmen.“
„Er ist der Kerl, der den Jungen umbringen will. Nach dem Jungen ist er der Nächste in der Thronfolge.“
„Ich verstehe.“ Nash zog die Augenbrauen zusammen. „Eine verzwickte Situation.“
„Sie ist ganz und gar nicht verzwickt...“, begann Gabriel. « Nash schüttelte den Kopf. „Die Sache ist äußerst delikat. Graf Anton hat an oberster Stelle offiziell Beschwerde eingereicht, und das bedeutet, unsere Regierung ist gezwungen zu handeln.“ Gabriel beugte sich vor. „Du meinst doch nicht im Ernst, dass das Kind ausgeliefert...“
„Nicht ich meine das, sondern die Regierung. Ich bin nur ein kleinerer Beamter.“
„Das Kind gehört zu seiner Mutter.“
„Nach den Gesetzen von Zindaria nicht. Als Kronprinz gehört er seinem Land, und in jedem Fall ist er Staatsbürger von Zindaria.“ „Seine Mutter ist Engländerin.“
Wieder schüttelte Nash den Kopf. „Nein. Durch die Heirat mit dem Prinzen ist sie Zindarianerin geworden. Ich habe die letzten beiden Tage damit verbracht, jeden einzelnen Aspekt dieses Falls zu überprüfen.“
„Obwohl du nicht glaubtest, das könnte etwas mit mir zu tun haben.“
Nash warf ihm einen spöttischen Blick zu. „Dem Wenigen nach, was ich von dir weiß, schien dieser bizarre Fall ziemlich gut zu dir zu passen.“
Gabriel lächelte dünn. „Dann kennst du mich besser, als ich dachte.“
Nash beugte sich vor, sein Gesicht war plötzlich ernst. „Gabriel, ich wünschte, wir könnten diese Familienfehde endlich beilegen. Jetzt, da unsere Eltern tot sind, können wir ihre unglückseligen Torheiten hinter uns lassen und uns gegenseitig endlich wie richtige Brüder behandeln.“
Gabriel zog eine Braue hoch. „Echte Brüder?“, wiederholte er sarkastisch. „Wie habt ihr, du und dein Bruder, mich immer
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