Devil Riders 1 Herz im Sturm
sie empört hervor. „Ich will keinen Ehemann.“
„Nicht einmal, wenn dadurch Ihr Sohn gerettet wird?“
Sie warf ihm einen schmerzerfüllten Blick zu. „Und wie würde das funktionieren?“
„Wenn Sie Gabriel heiraten, werden Sie wieder englische Staatsbürgerin. Und da er über ausgezeichnete familiäre Beziehungen verfügter sah Gabriel bedeutungsvoll an, würden wir diese Beziehungen nutzen und Druck auf die Regierung ausüben, die Angelegenheit hinauszuzögern.“
„ Hinauszögern?", rief sie aus. „Wozu soll das gut sein? Wenn ich Sie richtig verstehe, muss ich am Ende meinen Sohn doch einem Mörder ausliefern!“
Nash machte ein schockiertes Gesicht. „Prinzessin, ich versichere Ihnen, die englische Regierung mag voller Unzulänglichkeiten sein, aber in kreativen Hinhaltetaktiken sind wir unübertroffen!“
Sie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. „Wie lange könnten Sie das Ganze hinauszögern?“
„Ewig“, behauptete Nash stolz.
Sie sah ihn zweifelnd an. „Ewig?“
Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Auf jeden Fall, bis Ihr Sohn volljährig ist.“
„Oder Graf Anton stirbt?“, hakte Gabriel nach.
Nash neigte den Kopf zur Seite. „In der Tat.“ Er betrachtete seinen Bruder aus schmalen Augen. „Aber nicht, wenn du ihn ermordest, Gabriel. Das würde die Dinge enorm verkomplizieren.“ Callie sah Gabriel ängstlich an. „Ich will nicht, dass Sie einen Mord begehen!“
„Dann besteht die einzige Alternative darin, eine Ehe einzugehen“, konterte Gabriel. Sie bedachte ihn mit einem aufgebrachten, aber auch verzweifelten Blick. Gabriel hatte Mitleid mit ihr ... beinahe. Er war fest entschlossen, sie zu überzeugen. Jetzt, da sie in London waren, traute er ihr durchaus zu, einfach zu verschwinden. Schon ihr Vorschlag, in einem Hotel abzusteigen, hatte ihn geradezu in Panik versetzt. Er musste sie dazu bringen, ihm die Ehe zu versprechen. Ein Versprechen würde sie einhalten. „Haben Sie denn eine andere Wahl, wenn Nicky dadurch gerettet wird?“
„Ich weiß es nicht. Ich kann nicht klar denken. Ich brauche Zeit“, sagte sie unglücklich.
Gabriel sah ihr tief in die Augen und erkannte, dass sie entsetzliche Angst hatte. Wieder fragte er sich, was ihr Ehemann ihr bloß angetan haben mochte, dass sie sich so sehr davor fürchtete, wieder zu heiraten. Er musste sie beruhigen. Er würde ihr nicht wehtun, sondern sie ganz behutsam behandeln und ...
„Die Ehe würde natürlich nur auf dem Papier bestehen“, ließ sich Nash jetzt vernehmen, und wieder verspürte Gabriel das große Bedürfnis, ihn zu schlagen.
„Wenn es das ist, was Sie wünschen“, fügte er rasch hinzu und sah seinen Bruder dabei drohend an.
Nash zog die Augenbrauen hoch. „Stellen Sie sich das Ganze nicht wie eine Ehe vor, sehen Sie es eher als ganz legalen Schachzug an, genau wie bei einer Schachpartie. Eine Ehe zwischen Ihnen und meinem Bruder blockiert erst einmal den Antrag des Grafen, das Sorgerecht für Ihren Sohn zu übernehmen. Die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam, dadurch hat unsere Regierung eine Ausrede, das alles erst einmal hinauszuzögern.“ Er wartete einen Moment ab. „Meiner Meinung nach ist das die einzige Möglichkeit, Ihren Sohn bei sich behalten zu können.“ Er erhob sich. „Gabriel, du hattest recht mit der Fliege in der Salbe. Ich lasse euch beiden jetzt allein, damit ihr in Ruhe miteinander reden könnt. Mir scheint, ihr müsst erst noch einiges klären, ehe wir zu einer Abmachung gelangen können. Wir sehen uns beim Abendessen, also ... “, er zog seine Taschenuhr hervor, „in einer Viertelstunde.“
„Was meinte er mit der Fliege in der Salbe?“, fragte Callie, sobald sich die Tür hinter Nash geschlossen hatte.
„Nichts weiter. Nur eine wunderschöne Fliege mit wunderschönen grünen Augen. Und eine himmlisch duftende Salbe. Erinnern Sie sich noch an den Duft dieser Salbe? Wir haben lieb gewonnene Erinnerungen an eine solche Salbe, Sie und ich.“
Sie sah ihn erbost an.
„Zumindest ich habe sie“, räumte er hastig ein. Sie war ganz offensichtlich nicht in der Stimmung, verführt zu werden.
„Sehen Sie, genau deshalb habe ich solche Zweifel an einer möglichen Abmachung zwischen uns“, teilte sie ihm mit. „Sie nehmen Frauen nicht ernst.“
„Ich nehme Frauen sehr wohl er...“
„Sie nehmen Frauen wie Mrs Barrow ernst. Sie haben auch Ihre Großtante Gertie ernst genommen, aber nicht mich. Sie hören mir nie zu.“
„Oh doch ..."
„Sie
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