Devil Riders 1 Herz im Sturm
Ausrichtung des Hochzeitsempfangs.“
Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Dafür bist du nicht zuständig.“
„Oh doch!“, widersprach sie ungeduldig. „Wenn das eine normale Hochzeit wäre, würde meine Familie für den Empfang und für die Trauung bezahlen. So ist es nun mal Tradition, die Familie der Braut zahlt.“
„Ja, aber du bist Witwe und hast keine engen Verwandten mehr. Außerdem - meine Tante würde der Schlag treffen, wenn irgendjemand - du oder ich - versuchte, ihr diese Sache aus der Hand zu nehmen. Es ist ihr ein Vergnügen, ihr Geschenk für uns.“
„Es gibt kein uns.“
„Nicht? Für mich sieht es aber ganz danach aus. Das ist schließlich der Sinn dieser Ehe.“
Sie runzelte die Stirn und fragte sich, ob er das wirklich so meinte. Immer wieder sprach er von einer Ehe, obwohl es im Grunde nichts weiter als eine Trauung war. „Aber ...“
„Nein, du hast ganz recht. Im Moment sind wir noch zwei voneinander getrennte Einzelwesen“, stimmte er grimmig zu. „Uns ... das ist das hier.“ Und dann küsste er sie. Ausgiebig. Und sehr besitzergreifend.
Ganz schwindelig löste sie sich aus seiner Umarmung, aber sie war fest entschlossen, sich nichts davon anmerken zu lassen. Sie konnte mit der Situation fertigwerden. Mit ihm.
„Hör auf, du wirst mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Wenn du mir nicht helfen willst, den Schmuck zu verkaufen, finde ich jemand anderen.“
Er starte sie eine Weile an. „Du bist wirklich eine bemerkenswert dickköpfige Frau“, stellte er schließlich fest. „Also gut, gib mir das Zeug. Es wird etwas dauern, einen Käufer zu finden; bis dahin lässt du alle Rechnungen an diese Adresse schicken - ja, ich richte ein gesondertes Konto für dich ein, wenn du darauf bestehst -, und du nimmst dieses Geld hier für Trinkgelder.“
Sie verstaute die Geldscheine, die er ihr hinhielt, in ihrem Retikül und händigte ihm ihren Schmuck aus, auch die Perlen. Sie würden einen besonders guten Preis erzielen, das wusste sie. Eine Frau, die aus politischen Gründen eine Scheinehe mit einem Mann einging, den sie keine zwei Wochen kannte, konnte es sich nicht leisten, sentimental zu werden.
Gabriel sah die Perlen, und seine Miene wurde finster. Vorsichtig löste er sie aus dem anderen Schmuck und warf sie Callie auf den Schoß. „Ich bin vielleicht bereit, ein paar deiner kostbaren Juwelen zu verkaufen, aber diese hier nicht“, grollte er. „Es gibt Grenzen.“ „Hast du mir eigentlich gar nicht zugehört?“, setzte sie an.
„Ich habe dir sogar ganz genau zugehört“, fiel er ihr schroff ins Wort. „Den anderen Kram verkaufe ich, wenn du das willst, auch wenn mir das gewaltig gegen den Strich geht. Aber die Perlen, die dir dein Vater zum sechzehnten Geburtstag geschenkt hat, stehen nicht zum Verkauf. Sie sind für deine Tochter oder deine Enkelin. Du wirst nicht alles aufgeben, verdammt!“
Damit stürmte er aus dem Zimmer und ließ sie allein zurück, mit einem Schoß voller Perlen und einer zugeschnürten Kehle.
Am Morgen fiel ein feiner, beständiger Regen. Das Wetter hatte zwar keinen Einfluss auf die Einkäufe, aber der Plan, Nicky und Jim eine Reitstunde im Park zu geben, musste verschoben werden. Statt dessen wollten sie den Londoner Tower und die wilden Tiere dort besichtigen und danach einen Ausflug zu Astley’s Amphithater machen, sodass die Jungen nicht allzu enttäuscht wären.
Lady Gosforth hatte ihre Leibschneiderin Giselle kommen lassen, damit sie bei Callie und Tibby maßnehmen und Schnitte für das Hochzeitskleid und andere Kleider aussuchen konnte.
Giselle, eine elegante, leicht säuerlich wirkende Französin, hatte entsetzt die Hände gehoben. „Mais, Mylady, ce n’est pas possible -nicht in so kurzer Zeit!“
Lady Gosforth hatte eine Augenbraue hochgezogen. „Nicht einmal für eine königliche Hochzeit, Giselle, die heimliche, Hochzeit von Prinzessin Caroline von Zindaria?“ Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Nun, in dem Fall werden wir uns an Madame ...“
Giselle sank förmlich in sich zusammen. „Eine königliche Hochzeit? Non, non. Ich habe voreilig gesprochen“, sagte sie hastig und betrachtete bereits prüfend Callies Figur. „Mir ist gerade eingefallen, dass eine Kundin abgesagt hat. Um die anderen Kundinnen können sich meine Gehilfinnen kümmern.“ Sie schnippte mit den Fingern, und eine Näherin sprang mit einem Maßband herbei. „Ich persönlich werde mich der Prinzessin
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