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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Moment begann Callies Magen vernehmlich zu knurren. Sie hüstelte, um das Geräusch zu übertönen.
    Barrows Schmunzeln vertiefte sich. „Bringen Sie die junge Dame ins Haus, und geben Sie ihr etwas zu essen. Wie, sagten Sie, ist Ihr Name, Miss?“
    „Prin...“ Callie biss sich gerade rechtzeitig auf die Zunge. Sie, spürte, wie sie noch mehr errötete, und hoffte, dass ihnen ihr Beinaheversprecher nicht aufgefallen war. „Prynne“, sagte sie. In ihrer Müdigkeit hatte sie einen Augenblick lang vergessen, wer sie war. Oder besser gesagt, wer sie zu sein vorgab. „Ich bin Mrs Prynne, und das ist mein Sohn Nicholas.“ Sie sah zu Nicky, der in die Hocke gegangen war, um den Hund zu streicheln. Jetzt richtete er sich auf und verbeugte sich höflich. Callie nagte an ihrer Unterlippe. Eigentlich sollte sie ihrem Sohn nicht beibringen, so mühelos zu lügen und sich zu verstellen, aber sie hatte keine andere Wahl. Auf dieser Reise hatten sie bereits mehrere falsche Namen benutzt. Eben hätte sie sich fast zum ersten Mal verplappert und Prinzessin gesagt. Sie war so schrecklich müde.
    Und dieser Mann brachte sie ganz durcheinander. Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu, um herauszufinden, ob er ihren Versprecher bemerkt hatte. Er betrachtete Nicky mit einem leichten Stirnrunzeln. Vielleicht hatte er etwas dagegen, dass ihr Sohn seinen Hund streichelte.    
    „Nicky“, sagte sie ruhig und gab ihm ein Zeichen, den Hund in Ruhe zu lassen. Nicky stellte sich neben sie. Sein Hinken war schlimmer als sonst; das Erklimmen der Klippen hatte ihn anscheinend völlig erschöpft.
    „Sehr erfreut, Ma’am“, sagte Barrow gerade. „Sie sind also Witwe, wie?“
    Sie zuckte leicht zusammen. Die Angewohnheit der einfachen Leute, direkte, persönliche Fragen zu stellen, schockierte sie immer noch ein wenig. Es war schlichtweg nicht höflich, jemanden so vertraulich auszufragen. Doch die Antwort auf diese Frage konnte sie bereits auswendig - durch harte Erfahrungen hatte sie gelernt, welche Antwort ihr und Nicky am besten weiterhalf. „Nein, natürlich nicht. Mein Mann ist auf der Straße aufgehalten worden und kommt in Kürze nach.“ Zu spät erkannte sie, dass sie hätte sagen müssen, er wäre auf See aufgehalten worden. Oder sonst irgendetwas. Wieder warf sie Mr Renfrew heimlich einen Blick zu. Er wusste, dass sie mit dem Schiff gekommen war. Sie schluckte und versuchte, eine gleichgültige Miene aufzusetzen.
    Mit einem seltsamen Gesichtsausdruck sah er sie an. „Mrs Prynne, ich denke, Sie sind am Ende Ihrer Kräfte“, sagte er sanft. „Und Ihr Sohn ebenfalls. Kommen Sie, ich bringe Sie beide ins Warme.“ Nicky machte zwei unbeholfene Schritte. Ohne zu zögern hob Mr Renfrew ihn hoch und trug ihn aus dem Stall.
    Callie eilte ihm nach. „Was machen Sie da?“
    „Er hat sich wehgetan. Haben Sie denn nicht gesehen, dass er hinkt? Ziemlich stark sogar. “ An Nicky gewandt fuhr er fort: „Mach dir keine Sorgen, Junge, wir kümmern uns um deinen Fuß.“ „Aber ...“, fing sie an und verstummte. Nicky hatte keine Anstalten gemacht, sich zu wehren, und das sah ihm gar nicht ähnlich. Er musste wirklich sehr erschöpft sein.
    „Prynne“, meinte Gabriel, als sie den Hof überquerten. „Ein interessanter Name. Sind Sie Quäkerin?“
    „Nein.“
    Er trug Nicky in eine große, offene Landhausküche. Sie wirkte behaglich; Kupfertöpfe blinkten im Schein der Lampen, und es duftete nach Essen und Gewürzen. Mitten im Raum standen ein riesiger, blank gescheuerter Holztisch und um ihn herum zwölf Stühle mit hohen Rückenlehnen.
    Eine große rundliche Frau mittleren Alters erwartete sie bereits. Sie trug einen Morgenrock über ihrem Nachthemd, darüber ein Schultertuch und obendrein eine Schürze. Mrs Barrow, wie Callie vermutete.
    „Was für eine schreckliche Nacht!“, sagte die Frau. „Bringen Sie das kleine Kerlchen und die Dame ans Feuer, Mr Gabriel. Auf dem Herd steht heißes Wasser. Ich beziehe rasch die Betten im blauen Zimmer.“
    Trotz der Größe des Raums und des Steinfußbodens war es herrlich warm in der Küche. Die Glut in dem großen, schmiedeeisernen Herd schimmerte rötlich durch den Gitterrost.
    „Da wären wir.“ Gabriel stellte Nicky auf einen Flickenteppich vor dem Herd. „Setz dich und wärm dich auf“, sagte er. „Das Gleiche gilt für Sie.“
    „Vielen Dank. “ Dankbar ließ Callie sich auf einem Stuhl nieder, während Nicky sich auf den Teppich setzte. Die Größe, Sauberkeit und

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