Devil Riders 1 Herz im Sturm
Gabriels Zeit im Krieg, und er gestand ihr, wie es sich anfühlte, einer der Wenigen zu sein, die nach Hause zurückgekehrt waren.
Während ihrer Gespräche kamen sie sich immer näher, sodass Callie dem Augenblick ihrer Trennung mit stetig zunehmender Beklommenheit entgegensah. Sie verdrängte diese Gedanken. Sie war jetzt glücklich, also wollte sie jetzt leben. Die Zukunft ergab sich schon von allein.
Die Tage verliefen stets im selben Rhythmus. Sie standen spät auf, nachdem sie sich geliebt hatten, badeten, frühstückten und machten dann einen Spaziergang zu Lady Gosforths Haus, wo sie bis zum Abend blieben. Callie ging nach oben zu Tibby und den beiden Jungen. Immer waren Ethan oder ein, zwei andere Männer - meistens jedoch Harry - ebenfalls oben. Callie verbrachte den späten Nachmittag mit ihnen, dann aßen die Kinder zu Abend.
Danach lasen sie den Jungen eine Gutenachtgeschichte vor - es amüsierte Callie, dass Ethan immer zur Stelle war, wenn es ans Vorlesen ging -, Callie brachte Nicky zu Bett und gab ihm einen Kuss, während Tibby dasselbe mit Jim machte.
Die beiden Jungen teilten sich ein Zimmer, das zwischen zwei weiteren angrenzenden Räumen lag; im einen schlief Ethan, im anderen Harry. Nicky war rund um die Uhr bestens beschützt, dafür hatte Gabriel gesorgt.
Sobald ihr Sohn eingeschlafen war, ging Callie nach unten, und sie aßen alle zusammen zu Abend. Danach zogen Tibby und Ethan sich zurück, Lady Gosforth versuchte einen der anwesenden jungen Männer zu überreden, sie zu einem gesellschaftlichen Anlass zu begleiten, und Callie und Gabriel kehrten zurück nach Alverleigh House.
Für Callie vergingen diese Tage wie in einem glücklichen Traum, bis der Dienstagabend kam, an dem Lady Gosforth den kleinen Empfang anlässlich ihrer Vermählung geben wollte.
Callie wählte ihre Garderobe besonders sorgfältig. Sie entschied sich für ihr neues Lieblingsabendkleid; ein kurzärmeliges smaragdgrünes Satinunterkleid mit einem langen Obergewand aus hauchdünner Gaze mit Spitzenbesatz, eingearbeiteten silbernen Satinschleifen und scharlachroter Perlstickerei. Dazu trug sie zierliche scharlachrote Schuhe, weiße lange Spitzenhandschuhe und das Diadem ihrer Mutter.
„Wie sehe ich aus?“, fragte sie Gabriel, als er kam, um sie nach unten zu begleiten.
„Wunderschön wie immer“, fand er.
Sie runzelte leicht die Stirn. Sie wollte keine höflichen Komplimente mehr von ihm hören. „Ich weiß, dass ich nicht schön bin. Ich brauche keine ausgefallenen Komplimente, Gabriel. Ich wäre schon glücklich, wenn du einfach nur sagen würdest, ich sähe gut aus.“ „Also möchtest du, dass ich lüge.“
„Nein, du sollst mir nur die Wahrheit sagen.“
„Das tue ich doch.“ Er hob ihr Kinn leicht an. „Für mich bist du schön wie eine Mondgöttin. Deine Haut ist wie Samt, deine Augen haben eine atemberaubende Farbe, und du hast den sinnlichsten Mund, den ich je gesehen habe.“
Sie zuckte leicht zusammen. Den sinnlichsten Mund? Glaubte er das wirklich? Sie konnte nicht anders, sie musste lächeln. „Ach.“„Jawohl, ach. Und deshalb sage mir nicht, was ich denken soll, meine wunderschöne Ehefrau.“ Er beugte sich zu ihr, hielt dann aber inne. „Nein, ich werde dich jetzt nicht küssen, denn wenn ich damit anfange, kann ich nicht mehr aufhören, und wir müssen doch auf diesen Empfang gehen.“ Er zog eine rechteckige Schachtel aus seiner Tasche. „Ich dachte mir schon, dass du das Diadem deiner Mutter tragen würdest, also habe ich das hier für dich ausgesucht.“ Er reichte ihr die Schachtel.
Callie öffnete sie und sagte lange Zeit kein einziges Wort. Sie war vollkommen überwältigt. „Diamanten. Aber ...“
„Ja, ich weiß, es sollten Imitate sein, damit sie zu dem Diadem passen“, sagte er, und seine Augen funkelten schalkhaft. Er nahm das Collier heraus und legte es ihr um. „Ich hatte keine Zeit, welche zu suchen. So, und nun sieh dich an.“ Er drehte sie zum Spiegel. „Es passt vollkommen.“
Fassungslos betrachtete sie ihr Spiegelbild. Diamanten? So ein Geschenk machte ein Mann seiner Ehefrau. Seiner richtigen Bis-dass-der-Tod-uns-scheidet-Ehefrau. „Es ist wunderschön“, flüsterte sie. „Genau wie du. Aber das verkaufst du bitte nicht, ja?“
„Nein, das würde ich niemals ...“, begann sie entsetzt, merkte aber dann, dass er sie geneckt hatte. „Danke, Gabriel. Ich werde es immer in Ehren halten.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
Er
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