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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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es ja tatsächlich tun, aber Barrow meint, ein Bad wäre schonender. Wenn du allerdings weiter streiten willst...“
    Unter wütendem Protestgeheul wurde Jim in den Blechzuber gesetzt und von Kopf bis Fuß abgeschrubbt, ohne Rücksicht auf irgendwelche Schamgefühle. Jedes Mal, wenn er den Mund aufmachte, um sich zu beschweren, lief ihm Seife hinein.
    Callie war hin- und hergerissen zwischen dieser häuslichen Tragikomödie und der Angst um ihren Sohn. Nicky fürchtete sich vor Pferden; warum hätte er seine Einwilligung zu einem Ausritt geben sollen?
    Was war, wenn man ihnen gefolgt war? Wenn Graf Antons Männer Nicky allein und hilflos auf der Klippe gefunden hatten? Ohne Zeugen ...
    Plötzlich hatte Callie die Vision eines am Fuß der Klippe liegenden kleinen zerschmetterten Körpers und sie erschauerte. Nein, ihm war bestimmt nichts zugestoßen, ganz sicher nicht. Insgeheim betete sie dafür.
    „So, und nun stell dich auf die Matte.“
    Mit dem Schmutz war wohl alle Gegenwehr von ihm abgewaschen worden, denn Jim gehorchte wie ein begossener, aber äußerst sauberer Pudel und stand still da, während er energisch abgetrocknet und dann in ein großes Handtuch gewickelt wurde.
    „Und jetzt setz dich hin und iss - keine Widerrede!“ Mrs Barrow gab ihm einen Teller mit einer dicken Scheibe Fleischpastete, die im Handumdrehen verschwand.
    Zum zwanzigsten Mal sah Callie aus dem Fenster; noch immer war nichts zu sehen von einem großen Mann und einem kleinen Jungen auf einem schwarzen Pferd. Ihre Angst nahm zu.
    Mrs Barrow griff nach einer Schere. „Ich werde dir die Haare abschneiden“, sagte sie zu Jim. „Zum Kämmen ist es viel zu verfilzt, außerdem können wir nur so sehen, ob du nicht doch irgendwelche Kratzer am Kopf abbekommen hast.“
    Er wich zurück. „Da ist nix! Mir geht’s gut, ehrlich!“
    „Da sind keine Kratzer, heißt das, nicht da ist nix“, verbesserte sie ihn. „Und sitz still, sonst schneide ich dir am Ende noch die Ohren ab.“
    Jim saß still, ganz still. Sein Haar fiel in verfilzten Strähnen zu Boden.
    „So ist es besser, du siehst beinahe wieder menschlich aus.“ Mrs Barrow trat einen Schritt zurück und begutachtete ihn streng. „Und nun wollen wir uns mal um deine Nase kümmern.“ Schützend hob Jim die Hände davor, doch Mrs Barrows schob sie beiseite. „Sei nicht albern. Glaubst du wirklich, ich will dir wehtun?“ Barrow zwinkerte Callie zu. „Genau, warum solltest du Angst vor Mrs Barrow haben, Junge?“, meinte er mit seiner tiefen, polternden Stimme. „Sie hat dir bloß beinahe die Haut vom Leib geschrubbt, dir gedroht, dich in Lauge zu kochen und dir die Ohren abzuschneiden. Kein Grund zur Sorge also.“
    „Ach, Unfug. Der Junge weiß ganz genau, dass ich ihm niemals wehtun würde.“
    Erstaunt sah Jim sie aus großen Augen an.
    „Jetzt sieh mich nicht so an! Sitz still, während ich mir deine Nase ansehe, sonst bekommst du hinterher kein frisches Brot mit Marmelade. Und dickem Rahm.“
    Jim ließ sich diese Drohung gut durch den Kopf gehen und hielt mucksmäuschenstill, während sie seine Nase untersuchte und säuberte. Wieder zwinkerte Barrow Callie zu.
    Sie schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. Fünfundzwanzig Jahre strengster Erziehung fielen ohne Bedauern von ihr ab.
    Papa hätte ihr vorgehalten, dass genau das bei einem so laschen Umgang mit der Etikette herauskam - Stallburschen, die ihr vertraulich zuzwinkerten, und Köchinnen, die sie umarmten und Liebchen nannten.
    Das Schlimmste war - Callie gefiel das ziemlich gut. Oder besser gesagt, es hätte ihr gut gefallen, wenn sie nicht solche Angst gehabt hätte.
    „Und Sie sind sicher, dass mit Jim alles in Ordnung ist?“ Nicky stellte Gabriel schon zum dritten Mal diese Frage.
    „Ja, es hat schlimmer ausgesehen, als es ist. Das Wichtigste war, ihm den ganzen Schmutz abzuwaschen. Wunden können zu eitern anfangen, wenn man sie nicht säubert.“ 
    Gabriel hatte die Reisetasche inzwischen an Trojaners Sattel gebunden. „Hattest du keine Angst, hier allein Zurückbleiben zu müssen?“
    „Nein“, erwiderte Nicky. „Hier kann man meilenweit sehen. Ich sehe das Meer, den Pfad und keiner kann sich anschleichen, um mich zu entführen. Sie hatte ich schon lange entdeckt, ehe Sie hier waren.“
    Gabriel runzelte die Stirn. „Befürchtest du, entführt zu werden? “
    „Ja, natürlich. “ Er klang so, als wäre das ganz selbstverständlich.
    „Hat denn schon einmal jemand versucht, dich zu

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