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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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einen viel besseren Griff, ich bin noch nie abgestürzt. Biste überhaupt schon mal eine Klippe runtergeklettert?“
    „Noch nie“, gab Nicky zu. Er war auch noch nie barfuß draußen herumgelaufen, doch das wollte er nicht verraten.
    „Na, dann hör auf mich - ich kenn mich bestens aus. Manche nennen mich Äffchen, weil ich so gut klettern kann, aber mein richtiger Name ist Jim.“
    „Sehr erfreut, Jim. Ich heiße Nicky.“ Er verbeugte sich leicht. „Oha, feiner Pinkel, was?“ Jim grinste. Er streckte die schmutzige Hand mit den schwarzen Fingernägeln aus, und Nicky schüttelte sie. „Ich freu mich, dich kennenzulernen, Nicky. Na, dann zieh dir mal die Stiefel aus.“
    Nicky setzte sich hin und streifte die Stiefel ab.
    Jim sah ihm neugierig dabei zu. „Kaputtes Bein, wie?“
    Nicky antwortete nicht, aber die vertraute Scham war wieder da. „Mein Dad hatte auch ein kaputtes Bein. Ein Hai hat die Hälfte davon abgebissen. Hat ihm aber nichts ausgemacht, meinem Dad, er hat sich ein Holzbein machen lassen“, erzählte Jim fröhlich. „Na, dann hol du mal deinen Schuh, ich muss weiter. Ich hab heute Morgen einen echten Schatz gefunden.“ Er verschwand hinter einem struppigen Gebüsch und kam mit einer ziemlich lädierten und schmutzigen Reisetasche wieder zum Vorschein.
    Nicky erkannte sie auf Anhieb. „Das ist unsere Reisetasche!“
    „Das ist meine. Ich hab sie zuerst gesehen. Wer’s findet, darf’s behalten. Alte Regel.“ Jim hob sie in seine Karre.
    „Aber sie gehört mir!“
    Jim schnaubte. „Von wegen! Ich hab sie heute Morgen am Strand gefunden und sie den ganzen Weg bis hier hoch geschleppt, also ist es meine!“
    „Aber darin ist alles, was Mama und ich besitzen! “
    „Netter Versuch, aber ich bin ja nicht von gestern. Wer’s findet, darf’s behalten. Du kriegst den Schuh, ich das hier.“ Er zog eine Schnur hervor, um die Tasche auf die Karre zu binden.
    Nicky stürzte auf ihn zu und versuchte, die Tasche von der Karre zu zerren. „Nein! Sie gehört dir nicht! Du kannst sie nicht behalten!“
    Jim schubste Nicky kräftig zurück und hob drohend die Faust. „Versuch doch, mich daran zu hindern!“
    „Also gut.“ Nicky richtete sich auf und ballte die Fäuste, bereit, sich mit dem größeren Jungen anzulegen. Er hatte Unterricht im Faustkampf gehabt. Er kam näher und versetzte dem Jungen einen Hieb gegen die Schulter.
    Jim konterte mit einem Kinnhaken und trat Nicky gleichzeitig gegen sein verkrüppeltes Bein. Mit einem Schmerzenslaut ging Nicky zu Boden. Mühsam rappelte er sich wieder auf, dabei stießen seine Finger gegen einen Stein. Plötzlich fiel ihm wieder ein, was Mr Renfrew seiner Mutter geraten hatte. Er packte den Stein, rannte laut schreiend auf den Jungen zu und schlug ihm hart auf die Nase.
    Es gab ein hässliches Geräusch, Blut strömte über das schmutzige Gesicht und Jim fiel um. Entsetzt starte Nicky ihn an und ließ den Stein fallen. Er hatte dem Jungen nicht wehtun, sondern ihn nur daran hindern wollen, die Reisetasche zu stehlen.
    „Was zum Teufel geht hier vor?“, rief Mr Renfrew hinter ihm. „Wer ist das?“
    Nickys Unterlippe zitterte. „Er heißt Jim, und ich glaube, ich habe ihn umgebracht!“
    4. Kapitel
    Callie wurde so langsam wach, als triebe sie aus den Tiefen eines Teichs an die Oberfläche. Sie fühlte sich sicher ... umsorgt.
    Töricht. Wieder hatte sie törichte Dinge geträumt. Schmerzhafte Träume, Träume, die sie quälten. Träume für junge Mädchen, nicht für eine Frau wie sie. Solche Dinge hatte sie hinter sich gelassen. Sie wusste es jetzt besser.
    Sie hatte die Liebe ihres Sohns, das sollte mehr als genug sein. Und Tibby liebte sie auch, das wusste sie. Ein Sohn und eine Freundin; das ist mehr, als viele Menschen haben, dachte sie.
    Sie streckte die Hand nach Nicky aus, so wie sie es unzählige Male nachts tat. In diesen Tagen schlief sie immer unmittelbar in seiner Nähe, weil sie es nicht wagte, ihn allein schlafen zu lassen. Ihre Finger fanden nur das Bettlaken, kühl und leer.
    Nicky! Sie öffnete die Augen und setzte sich auf. Sie nahm sich kaum die Zeit, sich ein sittsames Schultertuch umzuwerfen, und rannte barfuß nach unten.
    „Wo ist mein Sohn?“ Callie stürmte in die Küche. „Was haben Sie mit ihm gemacht?“
    „Ihr Sohn?“ Mrs Barrow sah von dem Topf auf, in dem sie gerade rührte. „Er wird wohl in den Stallungen sein, nehme ich an.“ Sie lächelte Callie an. „Ich brauche Sie wohl nicht zu fragen, wie Sie

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