Devil Riders 1 Herz im Sturm
in Gefahr ist“, echote sie matt.
„Nein.“ Er benutzte den eisernen Stiefelkratzer am Hintereingang, um den Schmutz von seinen Stiefeln zu entfernen.
„Aber mein Sohn ist ganz allein.“
Er runzelte die Stirn. „Ja, aber er ist ein vernünftiger Junge. Ich bin mir sicher, er hält sich vom Rand der Klippe fern.“
„Vom Rand der Klippe ? Wo wir gestern Nacht waren?“
„Ja, ich habe ihn heute Morgen zu einem Ausritt dorthin mitgenommen. Finden Sie nicht, Sie sind ein wenig zu gluckenhaft?“ „Gluckenhaft?“ Eine seltsame Ruhe breitete sich in ihr aus, und sie suchte den Boden um sich herum mit den Blicken ab.
Er beobachtete sie verwirrt. „Wonach suchen Sie? Ist Ihnen etwas heruntergefallen?“
„Ich brauche einen geeigneten Stein.“
„Einen Stein?“
„Ja, Sie haben mir geraten, lieber einen Stein in der Hand zu halten, wenn ich das nächste Mal jemandem einen Hieb auf die Nase verpassen möchte.“
„Aha, ich verstehe, Sie sind aufgebracht. Sie machen sich Sorgen wegen des Jungen, aber das brauchen Sie nicht, das versichere ich ..."
Callie warf ihm einen Blick zu. Sie wusste nicht, was für ein Ausdruck auf ihrem Gesicht lag, aber er schien eine zufriedenstellende Wirkung zu haben. Mr Renfrew wich zurück.
„Ich reite schnell zurück und hole ihn, ja?“ Er stieß einen gellenden Pfiff aus und sein Pferd trabte auf ihn zu. „Bin sofort wieder da“, sagte er, während er sich geschickt in den Sattel schwang und in die Richtung zurückgaloppierte, aus der er vorhin gekommen war.
Callie sah ihm nach, bis er außer Sichtweite war, dann eilte sie hastig nach oben, um sich anzukleiden. Immer wieder spähte sie aus dem Fenster; Wut und Angst wechselten sich in ihr ab. Nicky war allein dort draußen auf den Klippen. Alles Mögliche konnte ihm zustoßen.
„Au, Sie tun mir weh!“, jammerte eine junge Stimme, als Callie in die Küche zurückkehrte. Mrs Barrow kämpfte gerade mit dem Kind und zog ihm die Kleider aus, während Barrow Eimer um Eimer Wasser herbeischleppte.
„Ich werde dir noch mehr wehtun, wenn du weiter so zappelst, mein Junge!“, fuhr Mrs Barrow ihn an. „Sieh dich doch nur einmal an! Eine Schande ist das!“
„Er ist also nicht schlimm verletzt?“, wollte Callie von Mrs Barrow wissen.
„Die Nase ist nicht gebrochen, er hat einfach nur Nasenbluten. Weitere Verletzungen scheint er nicht zu haben, aber wie soll man das bei einem so schmutzigen kleinen Betteljungen schon erkennen? Wie heißt du, Junge?“
„Jim ... aua! “ Das Kind - Callie erkannte, dass es nicht viel älter sein konnte als Nicky - versuchte, sich Mrs Barrow vom Leib zu halten, aber sie war ihm kräftemäßig weit überlegen.
„Du kannst jetzt das heiße Wasser in den Zuber schütten, Barrow“, rief sie über ihre Schulter hinweg. „Es ist nicht so heiß, wie ich es gern hätte, aber kalt ist es auch nicht - halt still, du kleiner Teufel!“
„Hören Sie auf! Das schickt sich nicht!“ Der Junge versuchte, sein Hemd festzuhalten, das Mrs Barrow ihm ausziehen wollte.
„Die Unmengen Schmutz an dir sind das, was sich nicht schickt, mein lieber Jim! Ich wäre nicht überrascht, wenn in seinen Taschen Kartoffeln wachsen würden, Ma’am!“
„Das stimmt nicht!“ Der Junge sah Callie an. „Wirklich nicht! Sagen Sie ihr, sie soll mich loslassen, bitte!“
Callie warf ihm einen hilflosen Blick zu. Sie machte sich eher Sorgen um ihren eigenen Sohn. Das Schicksal dieses Kindes ging sie nichts an, es war bei Mrs Barrow in guten Händen. Dieser Junge war in Sicherheit.
Wieder sah sie zum Fenster hinaus. Sie wusste, es war noch zu früh, er konnte noch nicht wieder zurück sein, trotzdem kam sie nicht gegen ihre Angst an.
Mrs Barrow sprach unerschütterlich weiter. „An dir ist genug Dreck für zwölf Kartoffeln. Du wirst jetzt gebadet, ob dir das passt oder nicht.“ Sie zog ihm die zerrissene Hose aus.
„Nein! “ Verzweifelt versuchte der Junge seine Blöße zu bedecken. „Ich bade nicht! Niemals!“
„Entweder du badest, oder ich koche dich zusammen mit den Bettlaken im Kupferkessel aus!“
„Mich im Kupferkessel auskochen!“ Jims vor Schreck geweitete Augen hoben sich hell von seinem vor Schmutz ganz schwarzen Gesicht ab.
„Genau, zusammen mit den Laken.“ Über seinen Kopf hinweg zwinkerte Mrs Barrow Callie zu. „Ein gründliches Auskochen in Waschlauge würde all das Ungeziefer abtöten, das sich auf dir tummelt! Flöhe, Läuse und wer weiß, was sonst noch alles. Ich würde
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