Devil Riders 1 Herz im Sturm
schönen Augen.“
Callie versuchte, sich nichts von ihrer Verlegenheit anmerken zu lassen. „Meine Augenringe gehen Sie nichts an“, gab sie würdevoll zurück.
„Solange Sie sich auf meinem Land und unter meinem Dach befinden - doch.“
„Ich reise ab“, erinnerte sie ihn.
Er runzelte die Stirn. „Und wohin wollen Sie? Letzte Nacht waren Sie angeblich auf dem Weg nach Lulworth,“
Sie nickte. „Ja. Das Schiff sollte uns direkt zum Hafen von Lulworth bringen, der meinen Informationen nach vollkommen sicher ist, aber dann hat sich der Captain plötzlich strikt geweigert!“
Er zuckte die Achseln. „Nicht weiter überraschend, wenn man mit Schmugglern reist.“
„Das waren keine Schmuggler. Ich würde meinen Sohn niemals Schmugglern anvertrauen!“
Er zog die Brauen hoch. „Nein, natürlich nicht. Deswegen haben sie Sie ja auch in der Brandy Bay ausgesetzt.“ Er merkte ihr an, dass sie ihn nicht verstand. „Die Bucht heißt so wegen all des geschmuggelten französischen Brandys, der im Lauf der Jahre dort gelandet ist. Eine bei Schmugglern wohlbekannte Anlaufstelle.“ „Mag sein, aber sie haben nichts geschmuggelt.“
„Außer Ihnen und Ihrem Sohn.“
Sie runzelte die Stirn. Es gefiel ihr nicht, dass sie und Nicky als Schmuggelware bezeichnet wurden. „Denken Sie, was Sie wollen. Einer der Seeleute erklärte mir den wahren Grund, warum sie nicht im Hafen von Lulworth anlegen konnten. Es gäbe dort zu viele Kontrolleure .“
Gabriel lachte auf. „Und was, glauben Sie, sind Kontrolleure , mein hübsches Unschuldslamm?“
„Nennen Sie mich nicht so!“, wies sie ihn zurecht. „Ich gebe zu, ich weiß nicht genau, was Kontrolleure sind, aber ich stelle mir vor, sie stellen vielleicht eine Gefahr dar ... “
Er schmunzelte. „Das tun sie in der Tat. Ein Kontrolleur ist ein Justizbeamter, der eigens eingestellt wurde, um Schmugglern das Handwerk zu legen.“
„Ach.“
„Jawohl, ach. Finden Sie nicht, es wird langsam Zeit, mir zu erzählen, in welchen Schwierigkeiten Sie sich befinden? Ehrbare verheiratete Damen, aber auch junge Witwen heuern im Allgemeinen keine Schmuggler an.“
Callie nagte an ihrer Unterlippe. „Nein, es tut mir leid, aber es ist besser für Sie - sicherer, meine ich wenn Sie nichts über mich wissen.“
Er bedachte sie mit einem langen nachdenklichen Blick. „Ich weiß nicht, aus welchem Land Sie kommen, aber Sie scheinen nicht zu verstehen, wie wir hier denken. Die Lage ist ziemlich ernst, wenn eine Frau und ein Kind den Schutz eines Mannes brauchen.“ Er faltete seine Serviette zusammen und legte sie zur Seite. „Also, werist dieser Freund in Lulworth?“
Callie sah ihn bedrückt an. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen das verraten soll,“
Er runzelte die Stirn. „Es ist demnach ein Mann.“
Sie warf ihm einen indignierten Blick zu. „Nein, ganz sicher nicht! Tibby, Miss Tibthorpe, ist meine alte Gouvernante.“
„In dem Fall werden Sie auf gar keinen Fall dorthin reisen.“ Callie war fassungslos über seine Selbstherrlichkeit. „Natürlich werde ich das tun! Wohin ich reise, hat Sie nicht zu interessieren!“ „Sie sind auf der Flucht und glauben, dass Sie und Nicky in Gefahr sind. Eine ältliche Gouvernante kann Sie nicht beschützen. Ich schon. Sie bleiben hier.“
Sein ruhiger Befehlston ärgerte sie. Ihr ganzes Leben lang war sie herumkommandiert worden, ohne Rücksicht auf ihre eigenen Wünsche und Gefühle. Sie legte ebenfalls ihre Serviette auf den Tisch. „Ich danke Ihnen, aber meine Antwort bleibt Nein“, teilte sie ihm kühl mit. „Ich habe meine Pläne, und Tibby erwartet mich. Niemand weiß, dass ich zu ihr fahre.“
„Außer Tibby vermutlich. Ich nehme an, Sie haben Ihren Besuch per Brief angekündigt?“
Sie wusste, worauf er anspielte, aber sie war nicht so naiv, wie er dachte. „Ja, aber die Briefe wurden heimlich über einen Mittelsmann verschickt.“
Er machte ein skeptisches Gesicht. „Napoleon erhielt einige seiner besten Informationen anhand von Briefen, die heimlich durch Mittelsmänner überbracht wurden.“
„Ich weiß, es war riskant, doch manchmal hat man keine andere Wahl..."
„Genau! Sie haben keine andere Wahl. Sie müssen hierbleiben.“ Er stand auf. „Ich werde Miss Tibthorpe eine Nachricht schicken ...“
„Nein, das werden Sie nicht.“ Callie verlor allmählich die Geduld. „Es geht um mein Leben und das meines Sohns, und ich muss das tun, was ich für das Beste halte. Sie sind sehr
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