Devil Riders 1 Herz im Sturm
zuerst in Sicherheit zu bringen.“ „Ich komme sehr gut zurecht! Ich bestehe darauf, dass Sie mich hinunterlassen und zurückreiten, um ihm zu helfen.“
Er schüttelte den Kopf. „Der Captain hat befohlen, Sie in Sicherheit zu bringen. Machen Sie sich seinetwegen keine Sorgen. Bleiben Sie ganz ruhig, jetzt ist alles gut, Miss Tibby“, murmelte er.
Nichts ist gut, dachte Tibby. Sie musste Callie irgendwie warnen. „Wir müssen die Obrigk...“ Sie verstummte. Er hatte sie mit ihrem Namen angeredet! Sie erstarrte. Ethan Delaney hatte sie Miss Tibby genannt. Sie hatte ihn für einen zufällig vorbeikommenden Fremden gehalten, aber wenn er ihren Namen kannte, dann war er keiner. Wer also war er?
Sie erreichten die Hauptstraße, doch anstatt nach rechts zum Dorf abzubiegen, hielt er sich links.
„Das ist der falsche Weg, Mr Delaney“, sagte sie, und ihr Misstrauen wuchs.
„Nein, wir reiten zum Gutshof.“
„Zum Gutshof? Warum? Ich kenne dort niemanden.“ Sie bereitete sich innerlich darauf vor, vom Pferd zu springen.
Er schlang den Arm fester um sie. „Ihre Freundin, Mrs Prynne, ist dort.“
„Ich kenne keine Mrs Prynne“, gab sie angespannt zurück.
Er neigte den Kopf zur Seite. „Aber sie kennt Sie, Miss Tibby. Sie und ihr Sohn wollten bei Ihnen wohnen.“
„Sie meinen ...?“ Sie hielt sich gerade noch zurück. Das konnte eine weitere List von Graf Anton sein. Sie presste die Lippen aufeinander und war entschlossen, nicht noch mehr zu verraten.
„Vielleicht habe ich Ihren Namen falsch verstanden“, fuhr er leichthin fort. „Ich dachte, sie hatte Sie Tibby genannt. Sie meinte, sie hätte Sie nicht mehr gesehen, seit sie ein kleines Mädchen war. Sie ist klein, dunkelhaarig und hat schöne grüne Augen.“
Sie entspannte sich. „Ich bin Miss Tibthorpe.“ Nur ein paar wenige ihrer Lieblingsschülerinnen hatten sie je Tibby nennen dürfen.
„Sie war fast verrückt vor Sorge um Sie“, erklärte Ethan. „Wenn sie nicht in solcher Angst um ihren Sohn gewesen wäre, hätte sie die Hütte vermutlich selbst gestürmt. Sie schien zu glauben, es sei ihre Schuld, dass Sie in Schwierigkeiten geraten sind.“
„Aber das stimmt doch gar nicht!“
„Keine Sorge, meine Liebe, alles wird gut werden.“ Er drückte sie kurz an sich. Tibby hätte ihn dafür zurechtweisen müssen, doch ;aus irgendeinem Grund brachte sie das nicht übers Herz. Bestimmt, weil sie ihm ihre Rettung verdankte.
Und weil die jungen Lochinvars in seiner Welt nun einmal so waren.
Sein großer Körper war sehr warm; sie spürte seine Wärme so durch ihr Kleid hindurch.
Tibby sah angestrengt nach vorn. Ihr Haar flatterte im Wind und wehte ihm ins Gesicht. Ein- oder zweimal merkte sie, dass er es beiseitestrich. Voller Verlegenheit versuchte sie, sich das Haar in den Kragen zu stecken. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal ohne Kopfbedeckung im Freien gewesen war, geschweige denn ihr Haar offen getragen hatte. Es fühlte sich so ... schamlos an.
Das Pferd ermüdete allmählich, und sie ritten etwas langsamer. Hin schnittiger grauer Zweispänner kam ihnen in der nächsten Kurve entgegen. Ethan schlang den Arm so fest um Tibby, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam.
„Was, zum Teufel...!“, rief er aus. „Sie fährt in die falsche Richtung! Und wo ist der Junge?“ Tibby gab einen ersticken Laut von sich, und Ethan sah hinunter auf seinen Arm. „Verzeihung“, sagte er und lockerte augenblicklich seinen Griff „Manchmal weiß ich selbst nicht, wie viel Kraft ich habe. Alles in Ordnung?“
Tibby nickte, sog begierig die Luft ein und stellte plötzlich fest dass das auf sie zukommende Gefährt von niemand anderem gelenkt wurde als von Callie, die einen Männermantel und Männerhut trug „Tibby!“, rief Callie, sobald sie nahe genug war. „Oh, mein liebe Tibby! Gott sei Dank, du bist wohlauf!“
Als der Zweispänner anhielt, ritt Ethan an seine Seite und hob Tibby hinein. „Ich weiß nicht, was Sie hier zu suchen habe Ma’am“, unterbrach er die allgemeine Wiedersehensfreude, „und was Sie mit Ihrem Jungen gemacht haben ..."
„Er ist natürlich in Sicherheit! Sonst wäre ich nicht hier.“
„Das wird dem Captain nicht gefallen, Ma’am. Er erwartet, das man seine Anweisungen strikt befolgt.“
„Nun, ich bin nicht einer seiner Soldaten. Es ist meine Schuld das Sie und Tibby in Gefahr geraten sind und ich habe nicht vor mich mit den beiden einzigen Waffen aus dem Staub zu machen.
„Es sind nicht die
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