Devil Riders 1 Herz im Sturm
so etwas Lächerl... so eine Uniform tragen.“
Der Graf sah ihn hochmütig herablassend an. In der Tat ein gut aussehender Teufel, dachte Gabriel, aber es war ein gutes Aussehen, das eher abstieß. Seine Augen waren seltsam, als hätten sie gar keine richtige Farbe. In ihnen flackerte etwas auf, als er sich militärisch knapp vor Gabriel verneigte. „Sir, ich bin Graf Anton, der Prinzregent von Zindaria, und ich fordere Sie auf, die Prinzessin von Zindaria und ihren Sohn, Kronprinz Nicolai, herauszugeben.“ Gabriel sah ihn eine Weile an und wandte sich dann wieder an den Magistraten. „Haben Sie irgendeine Ahnung, wovon er redet?“ Das rötliche Gesicht des Magistraten nahm eine noch dunklere Färbung an. „Captain Renfrew, Sir“, begann er verlegen, „der Graf besteht darauf, dass diese Personen hier festgehalten werden. Er hat eine Vollmachtserklärung seiner Regierung dabei...“
„Ich bin die Regierung meines Landes!“, brauste Graf Anton auf. Aus schmalen Augen betrachtete er Gabriels Blutergüsse und den Stiefelabdruck auf seiner Hand.
„Mag sein, aber wir sind hier in England. Hier haben Sie keinerlei Befehlsgewalt“, erwiderte Gabriel kalt lächelnd.
Die Lippen des Grafen wurden schmal. „Ich fordere ...“
„Sie haben hier nichts zu fordern!“, unterbrach Gabriel ihn mit schneidender Stimme. „Ich schätze keine Rüpel, die einfach in mein Haus eindringen und Forderungen stellen.“
Sir Walter gestikulierte beschwichtigend. „Gentlemen, Gentlemen, es besteht kein Grund zu Feindseligkeit. Graf Anton, Captain Renfrew ist ein mir gut bekannter Gentleman, der Sohn des Earl of Alverleigh und ein hervorragender Offizier, der schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Wie ich Ihnen schon vorhin versichert habe, kann er unmöglich etwas mit der Entführung Ihres Kronprinzen zu tun haben.“ Er sah Gabriel flehentlich an. „Captain Renfrew, das alles könnte sich im Handumdrehen aufklären, wenn Sie uns nur gestatten würden, das Haus zu durchsuchen.“
Gabriel durchbohrte ihn mit einem Blick, der einen ganzen Trupp kampferprobter Soldaten eingeschüchtert hätte. „Mein Haus zu durchsuchen?“
Der Magistrat wand sich vor Unbehagen, aber er hielt tapfer stand. „Es ist ein schwerwiegender Vorwurf, Sir, noch dazu mit politischem Hintergrund. Ich bin sicher, das Ganze beruht auf einem Irrtum, aber es wäre doch besser, wenn wir alle Zweifel ausräumen könnten.“
Der Mann war tödlich verlegen, wie Gabriel erkannte. Er war schon fast davon überzeugt, sich vergeblich herbemüht zu haben. Gabriel nickte knapp. „Also gut, erklären Sie sich.“ Er verschränkte die Arme und wartete ab.
„Wir verschwenden nur unsere Zeit“, murrte der Graf.
Gabriel warf ihm einen eisigen Blick zu. „Ich kann Sie immer noch hochkant aus dem Haus werfen.“
„Captain Renfrew, Graf Anton, ich bitte Sie“, beschwichtigte Sir Walter. „Der Graf hat erfahren, dass Sie seit zwei Tagen eine fremde Frau und einen kleinen Jungen hier beherbergen.“
„Ach ja, hat er das?“, spottete Gabriel. „Was zum Teufel geht es ihn an, wen ich hier beherberge?“
„Es stimmt, geben Sie es doch zu!“, zischte der Graf.
Wieder bedachte Gabriel ihn mit einem vernichtenden Blick. „Captain Renfrew, bitte!“, beschwor ihn der Magistrat.
„Ja, hier wohnen eine Dame und ein Junge, Sir Walter, aber ich wäre doch sehr überrascht, wenn es sich bei dem Jungen um irgendeinen Kronprinzen handeln sollte. Sicher, er könnte natürlich gleich nach seiner Geburt von Zigeunern geraubt worden sein ...“ „Er wurde von Ihnen entführt!“
Gabriel straffte sich. „Sie werden langsam wirklich lästig, guter Mann. Sie brauchen eine ordentliche Tracht Prügel und eine Lektion in guten Manieren.“
Rasch stellte sich der Magistrat zwischen die beiden Männer. «Gentlemen, ich muss schon bitten! Captain Renfrew, wenn ich diese Dame nur kurz sehen dürfte, könnte sich alles aufklären.“ Gabriel dachte kurz nach. „Also gut. Aber Sie ...“, er zeigte mit dem Finger auf den Grafen, „... Sie benehmen sich gefälligst! Ich dulde nicht, dass eine Dame unter Ihrem ungehobelten Verhalten zu leiden hat.“ Er führte die beiden zum Salon, öffnete die Tür und sagte: „Sehen Sie, Sir Walter? Kein entführter Prinz und auch keine Prinzessin.“
Graf Anton schob sich an ihm vorbei. „Aha!“, rief er triumphierend und zeigte auf die Frau, die mit dem Rücken zu ihnen am Kamin saß. „Da ist sie ja!“
Tibby drehte sich um und zog
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