Devil Riders 1 Herz im Sturm
Bedingungen geknüpft. Miss Tibthorpes Einstellung würde eine davon erfüllen. Es hätte Großtante Gertie entzückt zu sehen, dass ein Fischerjunge zusammen mit einem Kronprinzen erzogen wird. Und sie hätte Ihren Sohn sehr gemocht. Großtante Gertie bewunderte Mut mehr als alles andere.“
Sie wollten gleich nach dem Frühstück nach London aufbrechen. Callie und Tibby hatten ihre wenigen Habseligkeiten zusammengepackt; ihre Reisetaschen standen bereits in der Halle. Der Kater miaute empört in einem robusten geschlossenen Weidenkorb; ab und zu schoss eine rötliche Pfote durch die Streben, um jeden zu kratzen, der es wagte, zu nahe am Korb vorbeizugehen. Juno saß daneben, schnüffelte ab und zu an dem Weidengeflecht und verfolgte interessiert, wie die rötliche Pfote vergebens nach ihr ausholte.
Das Frühstück verlief eher still. Mrs Barrow hatte es gut mit ihnen gemeint; es gab Berge von gebratenem Speck, Eiern, Nierchen, geräucherten Heringen, Toast und dazu heißen, starken Kaffee. Außer Gabriel schien jedoch niemand großen Appetit zu haben.
„Mr Gabriel!“ Mrs Barrow stürzte ins Zimmer. „Sir Walter Tinknell kommt mit ein paar seiner Leute die Auffahrt hinauf, bei ihnen sind noch andere Soldaten, ungefähr ein halbes Dutzend -Fremde, glaube ich, und alle zu Pferd.“
Alle eilten ans Fenster und sahen hinaus. In der Tat näherte sich eine richtige kleine Kavalkade dem Haus. Zwei Männer ritten voraus. Einer war rotgesichtig, schon älter und ziemlich fett; er trug einen engen blauen Mantel mit großen Goldknöpfen und saß auf einem eleganten grauen Jagdpferd. Der andere war sehr attraktiv, blond und geschmackvoll gekleidet, ein Ausbund männlicher Perfektion. Schlank, muskulös und geschmeidig ritt er einen herrlichen schwarzen Hengst. Ein dünner blonder Bart zierte seine Oberlippe. Seine Uniform hob sich von seinem hellen, gut aussehenden Erscheinungsbild ab; sie war schwarz mit schwerer Goldstickerei. Dazu trug er einen Tschako mit einem goldenen Wappen darauf und einer geschwungenen Feder.
Callie gefror das Blut in den Adern. „Das ist Graf Anton!“
11. Kapitel
So viele Goldborten habe ich nicht mehr gesehen, seit der Prinzregent damals die Truppen inspiziert hat“, murmelte Gabriel. „Und was für ein prachtvolles Pferd!“ „Ich wünschte, er würde herunterfallen und sich das Genick brechen! Nicky?“ Callie sah sich um. „Wo ist Nicky? Er ist doch hoffentlich nicht draußen, oder? Wenn Graf Anton ihn sieht...“ „Er und Jim frühstücken in der Küche“, beruhigte Mrs Barrow sie.
„Holen Sie ihn sofort her! Wir müssen weg von hier, unverzüglich!“
Gabriel hielt sie am Arm fest. „Callie, Sie können jetzt nicht vor ihm weglaufen. Er würde Sie mit seinem großen Pferd einfach niedertrampeln.“ Er sah Mrs Barrow an. „Aber holen Sie bitte beide Jungen her.“
Callie versuchte, sich seinem Griff zu entwinden. „Aber wenn er uns findet, bringt er uns zurück, und dann ...“
„Ich werde nicht zulassen, dass er Sie irgendwo hinbringt“, versicherte Gabriel. Sie wirkte nicht sonderlich beruhigt. Er nahm ihre Hände, drückte sie fest und strich mit den Daumen über die Handrücken. „Er kann Sie schlecht entführen, wenn der örtliche Magistrat dabei zusieht.“
Sie runzelte die Stirn. „Warum hat er einen Magistraten mitgebracht? Er scheint sich irgendeinen Vorteil davon zu versprechen.“ Sie sah ihn furchtsam an. „Das gefällt mir nicht.“
„Mir auch nicht.“ Er warf einen Blick aus dem Fenster. „Das bedeutet, dass irgendeine Amtshandlung vorgenommen werden soll.“ „Nicky! Er will das Sorgerecht für Nicky.“
Gabriel war nicht recht überzeugt. „Wie kann er das Sorgerecht für Nicky bekommen? Sie sind doch da!“
„Weil die Gesetze in Zindaria noch aus dem Mittelalter stammen, deswegen. Eine Frau spielt vor dem Gesetz keine Rolle. Wenn der männliche Erbe noch ein Kind ist, wird der älteste männliche Verwandte das Familienoberhaupt, bis der Erbe erwachsen ist. Im Moment ist Onkel Otto das Familienoberhaupt, doch wenn er stirbt -und er ist bereits ein alter Mann -, nimmt Graf Anton seinen Platz ein, bis Nicky achtzehn ist.“ Sie packte seinen Arm. „Und wenn Onkel Otto nun tot ist? Dann hat allein Graf Anton das Sagen. “ Er sah sie ernst an. „Das Ganze ist nur ein Trick. Er ahnt, dass Sie hier sind, aber er kann es nicht wissen. Bringen Sie Nicky nach oben, und verstecken Sie sich dort. Ich werde Graf Anton und den Magistraten schon
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