Devil Riders 1 Herz im Sturm
abwimmeln.“
„Geben Sie mir eine Waffe, nur für den Notfall. Diese beiden Duellpistolen.“
Er drückte ihre Hand. „Dazu ist keine Zeit mehr, sie sind draußen im Zweispänner. Außerdem, was wir hier brauchen, ist eine Strategie, keine Gewalt.“
Mrs Barrow erschien mit den beiden Jungen, und Gabriel erklärte ihnen rasch, was sie jetzt zu tun hatten. Alle machten ein erschrockenes Gesicht.
„Das wird niemals funktionieren“, murmelte Callie.
„Vertrauen Sie mir“, sagte Gabriel sanft. „Ich werde dafür sorgen, dass Ihnen und Nicky nichts passiert. Und jetzt gehen Sie!“ Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da ertönte auch schon energisch die Türglocke. Callie flüchtete mit Nicky nach oben.
Jims Augen begannen zu leuchten. „Führen wir die Kontrolleure an der Nase herum, Mr Gabriel?“
„So etwas Ähnliches“, erwiderte Gabriel.
Alle beeilten sich, ihren Platz einzunehmen. Mrs Barrow sah ihn skeptisch an. „Das sind doch nie im Leben Kontrolleure, Mr Gabriel.“
„Nein, aber der Mann neben dem örtlichen Magistraten trägt' die Verantwortung dafür, dass Miss Tibbys Haus abgebrannt ist. Er ist hinter der Prinzessin und Nicky her und will ihnen etwasBöses antun.“
Mrs Barrow war empört. „Dieser Schurke. Werden Sie ihn verhaften lassen, Sir?“
Gabriel schüttelte den Kopf. „Wir haben keine Beweise. Darüber hinaus besitzt er zweifelsohne irgendwelche diplomatischen Papiere, die besagen, dass das englische Gesetz ihm nichts anhaben kann.“
Die Türglocke läutete erneut. „Soll ich diesem Ungeziefer also die Tür aufmachen?“
„Ja. Richten Sie ihm aus, ich wäre nicht zu sprechen.“ Gabriel eilte die Treppe hinauf, während Mrs Barrow zur Haustür ging. Gabriel zog sich auf den oberen Treppenabsatz zurück und lauschte, als Mrs Barrow die Tür öffnete und erklärte, der Hausherr sei nicht zu sprechen.
„Nicht zu sprechen! Das ist ja äußerst passend!“, sagte eine sanfte Stimme mit einem schwachen ausländischen Akzent. Gabriel erkannte sie sofort. Das letzte Mal hatte er sie in Verbindung mit einem Paar Stiefeln gehört, die ihn getreten hatten.
„Ich muss wirklich darauf bestehen“, erklärte der Magistrat. „Graf Anton, der Prinzregent von Zindaria, hat sehr ernste Vorwürfe gegen Captain Renfrew erhoben.“
Prinzregent, dachte Gabriel. Onkel Otto musste in der Tat tot sein.
„Ernst genug, um den Sohn eines englischen Earls in seinem eigenen Haus zu belästigen?“, gab Mrs Barrow angriffslustig zurück.
Der Magistrat räusperte sich verlegen. „Graf Anton behauptet, der junge Kronprinz seines Landes sei entführt worden und ...“ „Wie bitte?“
„Er behauptet, dass der Kronprinz hier festgehalten wird.“ „Hier?“, wiederholte Mrs Barrow überrascht. Kurze Zeit herrschte Stille, dann hob sie die Stimme. „He, Barrow, der Herr hier glaubt, wir hätten hier irgendwo einen Kronprinzen versteckt. Hast du einen gesehen?“
„Nein, in der Küche ist er jedenfalls nicht“, ertönte Mr Barrows Stimme, und Gabriel schmunzelte.
„Genug mit dem Unsinn!“ Graf Anton schob sich an Mrs Barrow vorbei. „Wir werden das Haus durchsuchen.“
„Das werden Sie nicht tun!“, teilte Mrs Barrow ihm mit. „Sir Walter, wollen Sie wirklich zulassen, dass ein Ausländer in das Haus eines englischen Gentleman eindringt? Und ihr da - zurück mit euch, ihr Gesindel!“, rief sie dem Gefolge zu.
Gabriel beschloss, dass es Zeit für seinen Auftritt war. Er schritt gemächlich die Treppe hinunter. „Was zum Teufel ist das für ein Lärm?“, grollte er. „Mrs Barrow, ich sagte Ihnen doch, ich wünsche, nicht gestört zu werden!“ Sein Blick fiel auf den örtlichen Magistraten, und er fegte Mrs Barrows gestammelte Entschuldigung mit einer Handbewegung beiseite. „Ach, Sir Walter, ausgezeichnet! Haben Sie die Schuldigen gefasst?“
Sir Walter machte ein überraschtes Gesicht. „Die Schuldigen?“, wiederholte er vorsichtig. „Welche Schuldigen?“
„Diejenigen, die Miss Tibthorpe überfallen und ihre Hütte niedergebrannt haben.“ Der Magistrat zog verblüfft die Augenbrauen hoch, und Gabriel fuhr fort: „Abscheulich, nicht wahr? Wo kommen wir in diesem Land hin, wenn eine alleinstehende Frau von Verbrechern überfallen und ihr Häuschen niedergebrannt wird?“ Er streifte Graf Anton mit einem verächtlichen Blick. „Wer ist denn Ihr Freund da, Sir Walter? Ich kenne diese Uniform nicht. Es ist hoffentlich keine englische. Nicht einmal unser Prinzregent würde
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