Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
zulassen?«
»Gefühle kann man nun einmal nicht planen.«
Er sieht mich lange Zeit an. »Wem sagst du das? Aber wenn du tatsächlich fest entschlossen bist, unsere Beziehung öffentlich zu machen, lasse ich mein PR -Team eine Strategie entwickeln, um den Schaden in Grenzen zu halten. Sie werden dafür sorgen, dass du als das brave Mädchen dastehst und die Schuld ganz allein bei mir liegt.« Er steht auf und beginnt sich anzuziehen. »Aber vorher musst du mir etwas versprechen.«
»Was denn?«
Marc schlüpft in seine Boxershorts. »Warte, bis wir in London sind. Dann fährst du zu deinem Vater und redest in aller Ruhe mit ihm. Solltest du danach immer noch unbedingt wollen, dass das zwischen uns öffentlich wird, werde ich dich unterstützen. Ich werde mit deinem Vater reden und ihm alles erklären.«
»Das würdest du tatsächlich tun?«
Ich sehe den entschlossenen Zug um Marcs Mund. »Ja«, sagt er schließlich. »Ich werde dich in deinem Entschluss unterstützen. Uns beide. Aber bevor du dich endgültig festlegst, muss dir bewusst sein, dass dir eine sehr schwere Zeit bevorsteht. Ich kann dich nur bis zu einem gewissen Grad vor all der Stimmung gegen dich beschützen.«
»Damit komme ich schon klar«, erwidere ich. »Solange es bedeutet, dass ich mit dir zusammen sein kann.«
Der Rückflug verläuft ruhig und ohne Zwischenfälle, doch ich bin viel zu aufgeregt, um mich entspannen zu können. Allein die Vorstellung, meinem Vater von Marc zu erzählen, ist überwältigend, und Marcs Warnungen hallen noch in meinen Ohren nach. Mir ist bewusst, dass es eine regelrechte Hetzkampagne gegen mich geben und die Presse mich als die berechnende kleine Schlampe darstellen könnte, die Marc Blackwell verführt hat. Oder die naive Schauspielschülerin, die auf einen fiesen Weiberhelden hereingefallen ist.
Gleich nach der Landung bittet Marc Keith, mich nach Essex zu fahren.
❧ 70
W ohl wissend, dass Dad nicht mit mir rechnet, klopfe ich zaghaft an die Haustür und warte, bis er öffnet.
Auf seiner Stirn klebt ein Klecks Marmelade, und er hat Gebäckreste im Haar.
»Schatz!«, ruft er und nimmt mich in die Arme. »Was für eine schöne Überraschung!« Sam sitzt, ebenfalls marmeladenverschmiert, in seinem Hochstuhl.
»Ich freue mich auch, dich zu sehen.«
»Komm doch rein«, sagt Dad und öffnet vollends die Tür. »Sam und ich machen uns gerade Marmeladenküchlein.«
»Wo ist Genoveva?«
»Bei der Kosmetikerin. Sie muss sich erholen. In unserem Alter noch einmal Eltern zu werden ist schwer.«
Im Haus sieht es wieder einmal wie nach einem Bombenangriff aus, und Dads Backversuche tun ihr Übriges dazu. Sam schlägt vor Begeisterung mit den Fäustchen auf den Tisch seines Hochstuhls ein und verzieht sein von Marmelade und Gebäckkrümeln bedecktes Gesichtchen zu einem Strahlen, als er mich sieht.
Ich hebe ihn hoch und setze Wasser auf.
»Ehrlich gesagt bin ich froh, dass Genoveva nicht hier ist«, sage ich. »Ich muss etwas mit dir besprechen.«
»Oh? Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes, Schatz. Du bist doch nicht etwa krank?«
»Nein.« Ich schüttle den Kopf. »Nichts in dieser Art.« Ich gieße zwei Tassen Tee ein und stelle sie auf den Esstisch.
»Worüber willst du dann mit mir reden?«
Es kostet mich größere Überwindung, mit der Sprache her-
auszurücken, als ich es mir vorgestellt hatte. Und in meiner Fantasie war es schon alles andere als einfach.
»Es geht um einen Mann, den ich kennengelernt habe.«
»Du steckst doch nicht in Schwierigkeiten, oder?«
»Nein, nein.« Ich setze mich mit Sam auf dem Schoß hin. Dad nimmt gegenüber von mir Platz.
»Aber du musst wissen, dass ich dich in allem, was du tust, zu hundert Prozent unterstützen würde, völlig egal, wie du dich entscheidest. Deine Mum war noch sehr jung, als sie dich bekommen hat, und hat es nie bereut …«
»Dad, ich bin nicht schwanger, okay? Aber es gibt jemanden auf dem College …«
»Nun ja, du bist zweiundzwanzig«, unterbricht Dad mich. »Dagegen gibt es nichts einzuwenden. Ich bin sogar froh, dass es einen Mann in deinem Leben gibt. Ist er ein netter Kerl? Ich würde ihn gern mal kennenlernen.«
Ein netter Kerl? Das sind nicht unbedingt die Worte, mit denen ich Marc beschreiben würde. Obwohl sie in gewisser Weise zutreffen.
»Er ist … Er gehört zum Lehrkörper«, gestehe ich. Sam umklammert meine Armbanduhr. Vorsichtig löse ich seine molligen Fingerchen.
»Oh.« Dad nippt nachdenklich an seinem Tee. »Ah. Das
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