Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
bildschöner Engel, der ihm Lieder vorgesungen und seine Kratzer und Schürfwunden mit Feenstaub geheilt hat. Offenbar war sie Amateurschauspielerin und hat ihm eine Rolle in einem ihrer Stücke verschafft. Dieser erste Auftritt brachte ihm ein Engagement für einen Schokoriegel-Werbespot ein, woraufhin Marcs Vater das Ruder übernommen und sich um den Aufbau seiner Karriere gekümmert hat.
Im Gegenzug erzähle ich ihm von meiner Stiefmutter und meinem kleinen Bruder – und meiner ständigen Besorgnis, dass sie es ohne meine Hilfe nicht schaffen. Ich schildere ihm, wie schlecht Genoveva mit der neuen Situation zurechtkommt, während sich mein Vater nach Kräften bemüht, irgendwie den Alltag zu bewältigen. Er lauscht gespannt, und als ich ihm gestehe, wie sehr ich meine Mutter auch heute noch liebe und vermisse, drückt er mitfühlend meine Hand.
»Morgen ist Samstag. Bestimmt willst du auch dieses Wochenende deine Familie besuchen«, sagt er.
»Ja, das sollte ich«, antworte ich.
»Dann fliegen wir zurück.«
Spätabends gehen wir zum Strand hinunter und sehen zu, wie die silbrigen Wellen ans Ufer schwappen.
Marc erzählt mir von dem Tag, als er das erste Mal das Meer gesehen hat. Es war in Kalifornien, und der Sand war so heiß, dass er sich beinahe die Fußsohlen verbrannte. Außerdem stellte er fest, dass seine Haut niemals braun wurde, auch wenn er noch so lange in der Sonne brutzelte. Deswegen braucht er einen Visagisten, der ihm während der Dreharbeiten zu einer gebräunten Haut verhilft.
Schließlich wendet sich die Unterhaltung unserem Rückflug nach London zu. Keiner von uns weiß, wie es danach weitergehen soll. Wir wissen nur, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt.
Wir sitzen im warmen Sand, über uns der volle Mond, während die Wellen unsere Zehen umspülen.
Ich wende mich Marc zu. Seine Augen funkeln, doch die Qual auf seinen Zügen entgeht mir nicht.
»Was ist?«, frage ich.
»Ich liebe dich«, antwortet er und richtet den Blick aufs Meer. »Aber das ist kein Film. Und ich weiß nicht, wie es ausgehen wird.«
In dieser Nacht schläft Marc neben mir in dem runden Bett.
❧ 69
A m nächsten Morgen scheint die Sonne strahlender, als ich es je erlebt habe. Marc liegt neben mir, sodass ich Gelegenheit habe, sein wunderschönes, friedliches Gesicht zu betrachten – seine perfekte Nase, den sanften Schwung seiner Lippen, die mir mittlerweile so vertraut sind. Eine Hand liegt auf seiner Brust, die andere neben seinem Kopf.
Bis auf seinen sich regelmäßig hebenden und senkenden Brustkorb ist er völlig reglos. Nicht einmal seine Lider zucken.
Behutsam streichle ich seine Wange. Schlagartig reißt er die Augen auf.
»Sophia«, flüstert er, während sich seine Züge entspannen, als er mich erkennt.
»Wir müssen zwar zurückfliegen«, sage ich, »aber ich will trotzdem mit dir zusammen sein. Und zwar richtig. Wie ein richtiges Paar. Es ist mir egal, wenn der Rest der Welt es erfährt, genauso wie mein Ruf. Solange du nur weiter am College unterrichtest. Ich will nicht, dass die anderen Schüler meinetwegen auf deinen Unterricht verzichten müssen.«
»Du weißt nicht, was du da sagst, Sophia. Du hast keine Ahnung, was du aufgeben müsstest, um Teil meiner Welt zu werden. Deine Freiheit – sie wäre für immer verloren. Sie würden in deiner Vergangenheit kramen, deine Familie belästigen … Ich will nicht, dass du so etwas durchmachen musst. Nicht meinetwegen.«
»Und was ist, wenn dir gar nichts anderes übrig bleibt?«, frage ich. »Was, wenn ich mich nach unserer Rückkehr nach London an die Presse wende?«
Marc starrt mich durchdringend an. »Ich verbiete es dir.«
»Du verbietest es mir?« Ich lache. »Und was, wenn ich es trotzdem tue?«
»So etwas würdest du allen Ernstes tun? Ohne meine Erlaubnis?«
»Wenn es bedeutet, dass ich in aller Öffentlichkeit mit dir zusammen sein kann, ja.«
Marc setzt sich auf. »Bedeutet es dir so viel, mit mir zusammen sein zu können? So viel, dass du dafür deine Privatsphäre opfern würdest? Deine Freiheit?«
»Ja.«
Marc blickt auf die Sonne hinaus, die gerade über dem Meer aufgeht. »Niemand kam je auf die Idee, ein Opfer für das zu bringen, was ich zu bieten habe. Ich hätte nie im Leben gedacht … O Gott, wie konnte ich dich nur in diese Lage bringen?« Er massiert sich die Stirn. »Dabei passe ich immer so gut auf. Habe immer alles unter Kontrolle, plane alles bis ins letzte Detail. Wie konnte ich das nur
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