Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
frage ich schmollend und stütze aufreizend die Hände in die Hüften.
»Die Suche nach einem schönen Mädchen«, sagt Marc.
Lachend werfe ich den Kopf in den Nacken. »Tja, ich glaube, die hast du gefunden, Süßer. Ich bin gerade beim Anziehen. Das macht dir doch nichts aus, oder?« Zum Glück fällt mir mein Text wieder ein.
»Weshalb sollte es mir etwas ausmachen?«
»Im Grunde sind wir ja alle nackt unter unseren Kleidern«, fahre ich fort, obwohl meine Hände beim Gedanken daran, was gleich passieren wird, zu zittern anfangen.
»Allerdings«, bestätigt Marc.
»Könntest du mir vielleicht helfen?« Ich drehe mich um und lege die Finger um den Verschluss meines BH s. Zu meiner Verblüffung schwingt keinerlei Unsicherheit in meiner Stimme mit, denn innerlich schlottern mir die Knie.
Marc öffnet meinen BH . Ich spüre, wie das Publikum hinter mir erstarrt. Die Leute wissen genau, was als Nächstes kommt, schließlich kennt jeder, der Zeitung liest, die zentrale Stelle des Stücks. Ich hole tief Luft, drehe mich um und lasse den BH fallen.
Hunderte Gesichter sind auf mich gerichtet, doch ich kann ihre Mienen nicht erkennen, weil ich den Blick über ihre Köpfe hinwegschweifen lasse.
»Ich nehme an, die Brüste deiner Frau haben auch einmal so ausgesehen«, sage ich. »Sie sind schön, nicht?«
»Sehr schön sogar«, bestätigt Marc, tritt vor und hebt mich auf seine Arme. Er trägt mich zu einem Bett mit einer so dünnen Matratze, dass ich blaue Flecken davontragen würde, wenn ich eine Nacht darauf schlafen müsste.
Ich strecke die Arme über dem Kopf aus, während Marc zwischen meine Beine tritt.
Die Musik setzt ein, und Marc beginnt sich zu bewegen. Doch im Gegensatz zu unserer Probe in seinem Haus spüre ich, wie er eine Erektion bekommt. Kaum fällt der Vorhang, weicht er zurück und holt mehrmals tief Luft.
»Okay?«, frage ich.
»Du warst hervorragend«, antwortet er und geht vor mir auf und ab. »Ich bin sehr stolz auf dich. Aber … das war eine sehr schlechte Idee. Ich wollte auch mich selbst auf die Probe stellen. Um zu beweisen, dass ich mich in deiner Nähe unter Kontrolle habe. Denn ich weiß, dass ich sie nie wiedererlange, wenn ich sie erst einmal verloren habe. Ich dachte, ich könnte es schaffen, aber …« Er verlässt die Bühne.
Ich folge ihm zur Stargarderobe.
»Warte.« Marc, der vor der Tür steht, wendet sich um. »Ist das denn so schlimm?«
»Nicht hier draußen.« Marc öffnet die Tür, schiebt mich in den Raum mit dem dicken roten Teppich, den silbern gestrichenen Wänden und den Vasen mit weißen Rosen und schlägt die Tür hinter uns zu.
»Ich habe dich gefragt, ob das denn so schlimm ist«, wiederhole ich. »Wir alle verlieren doch von Zeit zu Zeit die Kontrolle.«
»Ich nicht«, widerspricht er. »Weder auf der Bühne noch im realen Leben. Niemals. Dazu wird es nie wieder kommen.« Er sieht mich an. In seinen Augen liegt ein verlorener Ausdruck. »Ich habe keine Ahnung, was mit mir geschieht. Wie soll ich mich um dich kümmern, wenn ich die Dinge nicht im Griff habe?«
»Du wirst es schon hinkriegen«, erwidere ich und setze mich auf seinen Schoß. Er legt die Arme um mich. »Weil du mir dadurch noch näher bist.«
Ein Klopfen ertönt an der Tür. Wir fahren auseinander.
»Mr Blackwell?«, ertönt die Stimme des Bühnenhelfers. »Auftritt in fünf Minuten.«
»Du solltest nach Hause fahren«, sagt Marc, zieht mich wieder auf seinen Schoß und vergräbt das Gesicht in meinem Haar. »Wir sehen uns später dort.«
»Okay.«
Als Marc schließlich auftaucht, wirkt er jünger als gewohnt. Und ein wenig durcheinander. Er hat etwas zu essen mitgebracht, das wir auf dem gläsernen Balkon zu uns nehmen. Unter dem Tisch hält er meine Hand, während er redet und redet und redet.
Er erzählt mir von seiner Schwester, schildert mir, wie er sie und ihren Verlobten finanziell unterstützt. Eigentlich kann er den Kerl nicht ausstehen, aber solange sie sich nicht über ihren Lebensweg klar geworden ist, sind ihm die Hände gebunden. Ich frage nicht nach den Gerüchten über ihre Dealerkarriere, und er äußert sich auch nicht dazu. Etwas sagt mir, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist. Stattdessen erfahre ich etwas über seine wunderbaren Seiten statt wie sonst nur über die vielen Kränkungen und Schmerzen, die er im Laufe seines Lebens erdulden musste.
Dann erzählt er von seiner Mutter und seinen Erinnerungen an sie. In seinen Gedanken ist sie ein
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