Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
ist natürlich etwas anderes. Das bedeutet auch, dass er ein Stück älter ist als du.«
»Nicht sehr viel. Fünf Jahre.«
»Es spricht nicht gerade für sein Berufsethos, wenn ein Lehrer eine Beziehung mit einer Schülerin eingeht. Mit seiner Moral scheint es nicht allzu weit her zu sein.«
»Ich verstehe deine Vorbehalte. Aber keiner von uns hat geplant, dass es dazu kommt. Er war sogar absolut dagegen, dass sich zwischen uns etwas entwickelt. Ich war diejenige, die die Entscheidung getroffen hat. Wäre es nach Marc gegangen, hätte er entweder das College verlassen, damit wir zusammen sein können, oder aber die Sache beendet.«
»Marc?«, wiederholt Dad. »Blackwell? Das ist der Mann, mit dem du zusammen bist?«
Ich nicke.
»Für wen hält sich dieser Mann? Nur weil er berühmt ist, bedeutet das noch lange nicht, dass er seine Position …«
»Das tut er nicht«, werfe ich ein. »Wir empfinden sehr viel füreinander.«
»Ich habe nicht viel Gutes über den Mann gehört«, fährt Dad fort. »Er scheint ein kalter, zynischer Mensch zu sein. Nicht gerade das, was sich ein Vater für seine Tochter wünschen würde.«
»Das stimmt«, erwidere ich. »So wirkt er auch nach außen hin, aber er ist ein sehr anständiger Mann, das verspreche ich dir.«
Dad nickt. »Eigentlich kann ich mir auch nicht vorstellen, dass du dich für einen Mann entscheidest, der das nicht ist.«
Ich lächle ihn an.
»Wäre deine Mum mit ihm einverstanden gewesen?«
Ich denke kurz über seine Frage nach. »Ja«, antworte ich dann. »Ich glaube schon.«
»Tja.« Dad stützt sich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab. »Wenn das so ist, würde ich ihn gerne einmal kennenlernen.«
»Darüber würde ich mich sehr freuen. Und er auch. Wenn du willst, kannst du es heute noch tun.«
Dad nickt. »Gut. Wir könnten gemeinsam zu Mittag essen. Ich will Genoveva nicht damit überfallen, deshalb bestellen wir einfach etwas.«
»Ich kann auch gern etwas kochen, wenn du willst.«
»Würdest du das denn gern tun, mein Schatz? Das wäre wunderbar.«
❧ 71
I ch rufe Marc an, der beim ersten Läuten abhebt.
»Sophia. Wie geht es dir?«
»Gut«, antworte ich. »Es war doch nicht so schlimm, wie ich dachte. Dad möchte dich gern kennenlernen. Hättest du Lust, heute zum Mittagessen vorbeizukommen?«
»Ich würde nichts lieber tun.«
Er legt auf, und ich mache mich an die Vorbereitungen. Es ist nicht allzu viel im Haus, aber zumindest finde ich ein paar Kartoffeln und Mehl, und in der Tiefkühltruhe sind noch Rindfleisch und Erbsen, woraus sich eine wunderbare Pastete mit Bratensauce zaubern lässt – das perfekte Essen für die kühlere Jahreszeit.
Wenig später kommt Genoveva zurück. Als sie mich in der Küche stehen sieht, presst sie verdrossen die Lippen aufeinander.
Dad erzählt ihr, dass Marc Blackwell zum Mittagessen vorbeikommen wird, woraufhin sie die Treppe hinaufstürzt, um sich in Schale zu werfen. Eine Stunde später kommt sie wieder herunter, geschminkt, das kastanienbraune Haar frisch gewaschen und sorgfältig frisiert. Sie trägt ein weißes Leinenkostüm und Goldschmuck und hat ein schweres, nach Rosen duftendes Parfum aufgelegt.
»Für mich legt sie sich nie so ins Zeug«, raunt Dad und zwinkert mir verschwörerisch zu. »Sieht ganz so aus, als hätte sich da jemand in einen Star verknallt.«
Gerade als ich die Pastete aus dem Ofen nehme, klopft es.
Ich mache auf. Vor mir steht Marc Blackwell mit einem Strauß Rosen, einer Flasche Wein und einer kleinen, in Geschenkpapier verpackten Schachtel.
Wie üblich trägt er einen schwarzen Anzug mit schwarzem Hemd dazu, ist frisch rasiert, hat sich das hellbraune Haar aus dem Gesicht gekämmt und duftet nach einem teuren Aftershave. Wieder einmal kann ich nur staunen, mit welcher Mühe-
losigkeit er zwischen der Lässigkeit in Jeans und T-Shirt und maskuliner Eleganz hin und her wechselt.
»Hallo«, begrüße ich ihn und versuche, mein Lächeln zu unterdrücken.
»Hallo.« Seine Lippen verziehen sich zu dem verschmitzten Grinsen, das mir inzwischen so vertraut ist. »Ich freue mich, hier zu sein.«
Ich frage mich, wie er unser kleines Haus mit der offenen Küche und seinem rustikalen Charme finden mag.
Genoveva kommt angelaufen und macht einen Knicks. »Mr Blackwell, ich habe ja schon so viel von Ihnen gehört. Willkommen in meinem Haus«, säuselt sie.
»Die Freude ist ganz meinerseits«, gibt Marc zurück. »Sie müssen Genoveva sein. Hier, bitte sehr.« Er drückt ihr die
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