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Dexter

Dexter

Titel: Dexter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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man diese nicht nutzte, um die Polizei einzuschüchtern.
    Das funktionierte tadellos, zumindest bei Deborah. Ich nahm Platz und blätterte in einigen Hochglanzmagazinen über Fischfang, aber Deborah wurde zappelig, ballte und öffnete die Fäuste, biss die Zähne zusammen, wippte mit den Beinen und trommelte mit den Fingern auf ihrer Stuhllehne herum. Sie wirkte wie jemand, der es kaum erwarten kann, dass die Methadonklinik öffnet.
    Nach einer Weile konnte auch ich mich nicht mehr auf die schimmernden Bilder lächerlich reich wirkender Männer mit einem Bikinimodell im einen und einem Riesenfisch im anderen Arm konzentrieren, deshalb legte ich das Magazin beiseite. »Debs, hör um Himmels willen mit der Zappelei auf. Du machst noch den Stuhl kaputt.«
    »Der Mistkerl lässt mich warten, weil er was im Schild führt«, zischte sie.
    »Der Mistkerl ist ein vielbeschäftigter Mann«, korrigierte ich. »Zudem reich und mächtig. Außerdem weiß er, dass du hinter seinem Sohn her bist. Was letztlich bedeutet, dass er uns so lange warten lassen kann, wie es ihm beliebt. Also entspann dich und genieß die Aussicht.« Ich nahm eins der Magazine und bot es ihr an. »Kennst du diese Ausgabe von
Cigar Aficionado
schon?«
    Das Klatschen, mit dem Debs das Heft ausschlug, klang in der gedämpften, eleganten Stille des Wartebereichs unnatürlich laut. »Ich gebe ihm noch fünf Minuten«, knurrte sie.
    »Und was dann?«, erkundigte ich mich. Darauf wusste sie keine Antwort, zumindest keine verbale, aber ihr Blick hätte Milch gerinnen lassen, so ich welche bei mir gehabt hätte. Ich sollte niemals herausfinden, was sie nach fünf Minuten unternommen hätte, denn nach drei Minuten und dreißig Sekunden, in denen ich meiner Schwester dabei zusah, wie sie mit den Zähnen knirschte und mit den Beinen baumelte wie ein Teenager, glitt die Fahrstuhltür auf, und eine elegante Frau wandelte an uns vorüber. Sie war groß, auch ohne die hohen Pfennigabsätze, und ihr platinblond gefärbtes Haar war kurz, vermutlich, um nicht den Blick auf den riesigen Diamanten zu beeinträchtigen, der an einer massiven Goldkette um ihren Hals hing. Der Edelstein saß mitten in einer Art Anch-Symbol, das jedoch in eine scharfe, dolchartige Spitze mündete. Die Frau warf uns einen hochnäsigen Blick zu und wandte sich direkt an die Empfangsdame.
    »Muriel«, sagte sie mit eisgekühltem britischem Akzent, »Kaffee, bitte«, dann schlenderte sie weiter zu Acostas Büro, trat ein und schloss die Tür hinter sich.
    »Das war Alana Acosta«, wisperte ich Deborah zu. »Joes Frau.«
    »Verdammt, ich weiß, wer das war«, knurrte sie und nahm ihr Zähneknirschen wieder auf.
    Ganz offensichtlich war Deborah gegen meine armseligen Bemühungen, ihr Freude zu bereiten, immun, deshalb griff ich erneut nach einem Magazin. Dieses widmete sich der Kleidung, die man an Bord tragen sollte und für deren Preis man ein kleineres Landstück hätte erwerben können. Doch hatte ich noch nicht einmal herausgefunden, warum dafür Zwölfhundertdollarshorts besser geeignet waren als welche von Walmart für fünfzehn, als die Empfangsdame uns aufrief.
    »Sergeant Morgan?«, sagte sie, und Deborah schoss aus ihrem Stuhl, als hätte sie auf einer Stahlfeder gesessen. »Mr. Acosta wird Sie jetzt empfangen.« Die Empfangsdame winkte uns zur Bürotür.
    »Wurde verdammt noch mal Zeit«, murmelte Deborah leise, aber ich glaube, Muriel hörte sie, denn sie schenkte uns ein überhebliches Lächeln, als meine Schwester mit mir im Gefolge an ihr vorbeistürmte.
    Joe Acostas Büro bot genug Raum für eine ganze Konferenz. Eine der Wände wurde vom riesigsten Flachbildfernseher eingenommen, den ich jemals gesehen hatte. Die Wand gegenüber bedeckte ein Gemälde, das eigentlich schwer bewacht in ein Museum gehört hätte. Außerdem gab es eine Bar, komplett mit Kochnische, und einen Sitzbereich mit mehreren Sofas und einer Reihe von Sesseln, die wirkten, als stammten sie aus einem Herrenclub des alten Empire und würden mehr kosten als mein Haus. Alana Acosta ruhte in einem der Sessel und trank Kaffee aus einer Porzellantasse. Uns bot sie nichts an.
    Joe Acosta saß an einem massiven Glas-und-Stahl-Schreibtisch vor einer Wand aus getöntem Glas, die die Biscayne Bay rahmte, als wäre sie ein Foto von Joes Ferienhaus in den Wäldern. Trotz der Tönung tauchte das vom Wasser gespiegelte Sonnenlicht den Raum in einen übernatürlichen Schimmer.
    Bei unserem Eintritt stand Acosta auf, und das Licht,

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