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Dexter

Dexter

Titel: Dexter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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Chutsky eintraf.
    Er parkte seinen Wagen hinter Deborahs und stieg mit einem Metallkoffer in der Hand aus, den er auf der Motorhaube abstellte. Deborah stürmte auf ihn zu und begrüßte ihn auf ihre typisch herzliche, liebevolle Art.
    »Wo zum Teufel hast du gesteckt?«
    »Hey«, sagte Chutsky. Er streckte die Arme aus und wollte sie küssen, aber sie drängte sich an ihm vorbei und griff nach dem Koffer. Er zuckte die Achseln und nickte mir zu. »He, Kumpel.«
    »Was hast du mitgebracht?«, fragte sie, und er nahm ihr den Koffer ab und klappte ihn auf.
    »Du hast Hardware gesagt«, meinte er. »Ich wusste nicht genau, was du gerne hättest, deshalb habe ich eine Auswahl mitgebracht.« Er zog ein kleines Sturmgewehr hervor. »Heckler und Kochs beste.« Er hielt es hoch, dann legte er es auf die Haube, griff erneut in den Koffer und brachte ein paar kleinere Waffen zum Vorschein. »Hier hast du eine nette kleine Uzi.« Er tätschelte sie voller Zuneigung mit der Stahlklaue, die ihm seine linke Hand ersetzte, dann legte er sie weg und zeigte uns zwei Automatikpistolen. »Standardmodell, neun Millimeter, neunzehn Schuss im Magazin.« Er warf Deborah einen liebevollen Blick zu. »Jede davon ist besser als der Schrott, den du mit dir herumträgst.«
    »Sie hat Daddy gehört«, erklärte Deborah, die gerade eine der Waffen ausprobierte.
    Chutsky zuckte die Achseln. »Ein vierzig Jahre alter Trommelrevolver. Fast so alt wie ich, das ist nicht gut.«
    Deborah warf das Magazin aus, zog den Schlagbolzen zurück und schaute in die Kammer. »Wir sind hier nicht in der Scheißschlacht um Khe Sanh«, knurrte sie und knallte das Magazin wieder in die Pistole. »Ich nehme diese.«
    Chutsky nickte. »Gute Wahl«, lobte er. Er griff an ihr vorbei in den Koffer. »Reservemagazin.«
    Deborah schüttelte den Kopf. »Wenn ich mehr als eins brauche, bin ich sowieso tot.«
    »Mag sein«, sagte Chutsky. »Wo wir gerade dabei sind, was erwartet uns denn eigentlich?«
    Debs schob die Waffe in den Hosenbund. »Keine Ahnung. Man hat uns gesagt, er wäre allein da drin.«
    Chutsky sah sie fragend an.
    »Weiß, männlich, zweiundzwanzig Jahre alt«, präzisierte sie. »Knapp eins achtzig, siebzig Kilo, dunkles Haar – aber ganz ehrlich, Chutsky, wir haben keine Ahnung, ob er wirklich da drin ist, ganz zu schweigen von allein. Der Schlampe, die uns den Tipp gegeben hat, traue ich scheißsicher nicht über den Weg.«
    »Okay, gut. Ich bin froh, dass du angerufen hast.« Er nickte zufrieden. »Früher wärst du einfach so mit der Waffe von deinem Dad reinspaziert.« Er sah zu mir herüber. »Dex? Ich weiß, dass du Gewalt und Waffen ablehnst.« Er lächelte und zuckte die Achseln. »Aber he – nackt willst du da aber auch nicht rein, oder, Kumpel?« Er wies mit dem Kopf auf die kleine Waffensammlung, die er auf der Motorhaube ausgebreitet hatte. »Sag mal hallo zu meinen kleinen Freunden.« Er bot die übelste Scarface-Imitation, die ich je gehört hatte, doch ich trat einen Schritt vor und sah genauer hin. Ich mag tatsächlich keine Schusswaffen – sie sind laut und unordentlich, und sie nehmen den Dingen alle Feinheit. Aber ich war schließlich nicht zum Spaß hier.
    »Wenn du einverstanden bist, nehme ich die andere Automatik«, sagte ich. »Und ein Reservemagazin.« Wenn ich das Ding überhaupt brauchte, würde ich es
wirklich
brauchen, und neunzehn Schuss zusätzliche Munition wogen nicht viel.
    »Klar, prima«, antwortete er zufrieden. »Du weißt doch, wie man sie benutzt?«
    Das war ein kleiner Scherz zwischen uns – klein, weil eigentlich nur Chutsky ihn komisch fand. Er wusste sehr gut, dass ich mit einer Pistole umgehen konnte. Aber ich spielte mit und hob den Lauf. »Ich glaube, man hält sie an diesem Ende fest und schießt mit dem anderen.«
    »Perfekt«, lobte Chutsky. »Aber schieß dir nicht die Eier ab, ja?« Er griff sich das Sturmgewehr und hängte es sich über die Schulter. »Ich nehme diese kleine Schönheit. Falls es doch so wird wie die Schlacht um Khe Sanh, bin ich auf Charlie vorbereitet.« Er betrachtete die Waffe einen Moment lang mit derselben Zuneigung wie ich Roger den Piraten – offensichtlich knüpften sich glückliche Erinnerungen daran.
    »Chutsky«, mahnte Deborah.
    Er riss den Kopf hoch, als hätte Debs ihn beim Pornolesen ertappt. »Schon gut. Also, wie wollt ihr die Sache angehen?«
    »Wir nehmen den Haupteingang«, erklärte sie, »teilen uns und laufen zum anderen Ende, zu dem Bereich, der früher

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