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Dezembergeheimnis

Dezembergeheimnis

Titel: Dezembergeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Richter
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atmete tief aus und ein, die Linke immer noch gegen seine Stirn gepresst, bevor er ihren Blick suchte.
    »Alles okay?«, flüsterte sie.
    Er nickte und versuchte sich an einem Lächeln, welches aber nur halbherzig gelang. »Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Es war nur wieder dieser   … Schmerz.«
    Er verzog das Gesicht und rieb sich den Kopf. Lea nickte wortlos, denn sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Ihr Herz dagegen hämmerte ihr weniger schweigend gegen die Brust. Diese Attacken machten ihr Angst. Sie kamen jedes Mal so unerwartet, nur um gleich darauf wieder zu verschwinden. War etwas mit ihm nicht in Ordnung? War er vielleicht krank?
    Sie saßen ein paar Minuten schweigend nebeneinander und Lea war tief in Gedanken versunken, als Noel mit einem Mal endlich mit der Sprache rausrückte.
    »Ich hätte gerne deine Hand gehalten«, gestand er leise. Überrascht sah sie ihn an, weswegen er schnell dazu ansetzte, sich zu erklären.
    »Alle Menschen, die zusammen hier sind, halten die Hand des anderen. Ich dachte, es wäre irgendwie, ich   … Tut mir leid, das war dumm.« Schnell wandte er den Blick wieder von ihr zu den kleinen Seepferdchen, welche in ihrer kleinen Welt auf und ab tanzten. Lea hingegen wagte – mit bereits leicht geröteten Wangen – einen raschen Seitenblick auf die Leute in der näheren Umgebung, nur um festzustellen, dass er Recht hatte: Sie waren umzingelt von Pärchen und Eltern mit Kindern.
    »O-okay«, stimmte sie stotternd zu.
    »Okay?«, wiederholte er.
    »Ja. Es ist dein Wunsch. Und ich freue mich, dass du ihn geäußert hast.«
    Er musterte sie einen Moment, erhob sich dann aber wieder und reichte ihr die Hand. Zaghaft legte sie ihre Finger in seine und ließ sich von ihm nach oben ziehen.
    »Wir können auch nur den kleinen Finger, wenn es dir zu–«, haderte Noel, doch sie unterbrach ihn schweigend, indem sie den Halt einfach verstärkte. Es war sein Wunsch und sie würde ihn erfüllen. Und so richtig konnte sie sich darüber auch nicht beschweren.
    Sie wechselten weiter kein Wort, bis sie wieder im Auto auf dem Weg nach Hause saßen und Lea fragte sich, ob Noels Körper wegen dieser winzigen Berührung genauso verrücktspielte wie ihrer.
    In Leas Wohnung angekommen, ließen sie den Tag nach einem schnellen Abendessen erneut mit
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ausklingen. Der Raum wurde lediglich durch die zuckenden Lichter des Bildschirms erhellt, doch sie sah gar nicht richtig hin. Ihre Augen fraßen sich gedankenverloren in dem Abstand zwischen ihren angezogen Füßen fest. Er war nicht sehr groß, maximal fünf Zentimeter, aber zu ihrer Überraschung störte es sie nicht. Innerlich wusste sie sogar, dass es ihr nicht mal mehr unangenehm wäre, wäre er noch kleiner. Sie hatten die letzten Stunden nicht wirklich viel miteinander gesprochen – um nicht zu sagen gar nicht – und obwohl ihr Herz ein dauerhaftes Stakkato hinlegte, fühlte sie sich nicht unwohl. Nur   … bewusster, was ihre Situation anging.
    »Ich glaube, du bist wie ein Schmetterling«, sagte Noel plötzlich leise; gerade laut genug, um die Show zu übertönen. Lea hob den Kopf und als ihre Blicke sich kreuzten, rückte die Stimme des Moderators mit einem Mal vollständig in den Hintergrund. Noel hatte sich seitlich hingesetzt, sodass sein Kopf an der Lehne lag.
    »Wie kommst du darauf?« Ihr erschlossen sich auf den ersten Moment nicht unbedingt viele Gemeinsamkeiten, auch wenn sie diese natürlich liebend gerne finden würde.
    »Erst mal sind sie sehr schön. Wie du«, begann er mit einem ehrlichen Lächeln. Augenblicklich wandte sie die Augen von ihm ab und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie hatte mittlerweile begriffen, dass sie ihn von den Komplimenten nicht abbringen konnte, dennoch war es immer wieder ungewohnt, welche zu empfangen, und sie wusste nicht, ob sie sich jemals daran gewöhnen würde. Trotzdem war es schön zu hören.
    »Sie sind sehr zerbrechlich, so leicht«, fuhr er fort. »Sie scheinen alles gleichzeitig abfliegen und so viel mehr erreichen zu wollen, als das, was sie haben. Sie sind irgendwie immer auf dem Sprung.«
    Er hatte Recht, ein bisschen traf das auf sie zu. Aber nur auf einen ganz bestimmten Bereich in ihrem Leben, einen Ort in ihren Gedanken, den sie ihm noch gar nicht gezeigt hatte. War dieser vielleicht nach außen hin offensichtlicher, als sie dachte?
    »Und sie sind irgendwie unnahbar.«
    Rasch sah sie zu ihm, doch er musterte sie lediglich; bereits

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