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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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Charis.“
    „Emanati?“
    „Du hast Kräfte, die eine besondere Wirkung auf Vampire haben. Genau w ie Ellen.“
    „Ellen? Ich weiß, dass Ellen besondere Kräfte hat. Aber sie hat … Fähigkeiten, über die ich nicht verfüge. Überhaupt nicht.“
    Julian lächelte. „Ellen ist gerade erst dabei, ihre Gabe zu ergründen. Und du brauchst deine Zeit.“
    Ich nickte verwirrt. „Aber was genau ist das? Eine Emanati?“
    „Unsere Herkunft ist menschlich. Wir sehnen uns nach Licht. Immer. Obwohl es für uns tödlich ist. Emanati haben eine besondere Gabe. Sie können sich mit uns verbinden. U ns mit ihrem Licht unterstützen, stärken und heilen. Aber sie haben auch die Macht, un s zu schaden und sogar zu töten.
    Wem hast du von deinen Fähigkeiten erzählt, Charis?“
    „Damian. Ellen.“
    „Und mir. Du solltest es vorerst dabei belassen.“ Julians Finger glitten geda n kenverloren über einen Papierstapel auf seinem Schreibtisch. „Du bist eine Ve r traute, Charis. Das wirst du immer sein. Und wenn du weißt, was du mit deinem Leben anfangen möchtest, wenn du weißt, wie viel Zeit du künftig mit uns, mit der Gemeinschaft, verbringen willst, dann lass uns weitersehen und mehr über dich herausfinden. Erst dann solltest du dir Ziele setzen.“ Er lächelte warm.
    Ich versuchte, in seinem Blick zu lesen und fand Verständnis und Freundlic h keit. Wieder hatte ich das Gefühl, dass Julian viel mehr über mich wusste, als er sagte.
    Nach dem Gespräch mit Julian fühlte ich mich getröstet und traurig zugleich. Ich war eine … Emanati? Das schien wichtig zu sein, wichtig für die Vampire der Gemeinschaft. Aber Julian hatte mir die Entscheidung freigestellt , ob und wie ich meine Gabe nutzen wollte . F alls ich mich entschied, den Kontakt zu ihnen abz u brechen, würde er es akzeptieren.
    Während ich durch die kalte Nacht lief bis zum Wilhelmina, fühlte ich mich kl a rer mit jedem Schritt. Damian. Ich brauchte endlich Gewissheit.
    Tiffany und die anderen warteten bereits auf mich. Wir redeten, lachten und tanzten. I rgendwann verließ ich meinen Platz an der Bar und ging zu Max.
    „Max. Bitte ruf ihn an. Lass es gut sein und sag ihm die Wahrheit. Über den Schleier. Über uns. Ich will das nicht mehr. Es ist an ihm zu entscheiden. Damit ich entscheiden kann. Sag ihm, dass ich hier bin. Und tanze.“
     
    ***
     
    „Ja!“
    „Max.“ D ie Leitung blieb stumm. Damian hörte die Musik des Clubs im Hinte r grund.
    „Was ist los? Rufst du an, um mir Gute n acht m usik vorzuspielen?“
    „Sozusagen. Aber sie wird dir nicht gefallen “, meinte Max. „ Wo bist du?“
    „Auf dem Rückweg von Hamburg.“
    „Deine Kleine. Sie ist in Schwierigkeiten. Sie tanzt und betrinkt sich.“
    „Dann halte sie davon ab“, sagte Damian wütend. „Das gehört doch jetzt zu deinem Aufgabengebiet.“
    „Quatsch. Ich habe Charis nur abgeschirmt, um ihr einen Gefallen zu tun. Sie wollte, dass ich ihre Gefühle schütze. Vor den anderen. Und besonders vor dir.
    Hast du mich gehört?“ , fragte Max, als Damian nicht antwortete.
    „Ja.“
    „Wenn dir auch nur etwas an ihr liegt, komm her. Sie ist im Wilhelmina. Und in einer gefährlichen Stimmung.
    „Du bist doch da, um auf sie aufzupassen. Du! Und all die anderen.“
    „Du bist zwar ein verdammter Arsch, aber der Einzige, den sie will. Da war nichts zwischen uns. Nie. Ich habe den Schleier nur deshalb um sie gelegt, damit DU endlich zur Vernunft kommst. Sie hat auf dich gewartet. Immer nur auf dich. Darauf, dass du endlich etwas unternimmst. Allerdings habe ich den Eindruck, sie hat die Hoffnung aufgegeben und will aufs Ganze gehen. Heute Nacht. Und in dieser Stimmung wird sie nicht wählerisch sein.“
    „Das ist allein ihre Entscheidung. Charis ist alt genug und weiß, was sie tut.“
    „Das bezweifle ich. Du willst sie doch. Und sie will dich. Aber heute Nacht wird sie einen Fehler machen. Einen, den ihr beide bereuen werdet. Also sei au s nahmsweise einmal kein Idiot und komm her. Sonst wirst du sie endgültig verli e ren.“
    Das habe ich doch schon längst, dachte Damian erbittert. „Charis kann tun und lassen, was sie will.“
    Max seufzte. „Ist das dein letztes Wort?“
    „Ja.“
    „Deine Entscheidung.“
    Aber die Leitung war bereits unterbrochen. Damian hatte einfach aufgelegt.
     
    ***
    Max steckte das Telefon weg und zuckte die Achseln.
    Ich hatte neben ihm gestanden und gehört, dass er die Wahrheit ganz schön ausgeschmückt hatte. Aber darauf kam es

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