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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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voller Tattoos?“
    Ich nickte. „So wie der mit ihr geturtelt hat, ist er bestimmt der stolze Vater.“
    „Gerry. Ich hatte es befürchtet“, sagte Tiffany. Tränen standen ihr in den A u gen. „Seit sechs Monaten bin ich ein Vampir. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sie länger gewartet hätten.“
    Gerry! Verflixt. Sie hatte mir doch von ihm erzählt. Ihrer großen Liebe mit dem Tattoo-Studio. Wie hatte ich seinen Namen nur vergessen können?
    Als ich Tiffany kurz in den Arm nahm und an mich drückte, wurde ihr Körper steif. Ich wusste, dass sie mich mochte und es auch nicht mein menschliches Blut war, das sie so reagieren ließ. Tiffany war es gewöhnt, Trost und Unterstützung zu geben, aber sie hatte keine Ahnung, wie man selbst etwas annahm, also tätschelte ich ihr hilflos den Rücken.
    „Schau dir die an“, versuchte ich, Tiffany wieder aufzurichten, indem ich sie mit einem diskreten Nicken auf eine Frau auf der Tanzfläche aufmerksam machte. „Sie sieht aus, als käme sie direkt von einer Bad Taste Party.“
    „Das würde ich noch nicht einmal zum Schlammcatchen anziehen“, stimmte Tiffany zu. Sie tupfte sich die Augen ab und lächelte tapfer.
    Wir sahen uns an und dann zum Eingang, wo wir nach unserem nächsten Opfer Ausschau hielten. Und es gab viele davon. Tiffany und ich, wir konnten so richtig gemein sein und ganz anders als in Sterntaler . Wenn Damian das wüsste.
    „Und sie?“
    Tiffany sah die dunkelhaarige Frau nur kurz an und schnaubte. „Von hinten sieht sie aus wie ein Schulmädchen. Aber von vorn? Wie Dörrobst, dabei tut sie so, als wäre sie knackiges Gemüse.“
    Wir grinsten einträchtig. Es gab niemanden, mit dem es so viel Spaß machte, über andere herzuziehen, wie Tiffany. Dann schwebte Louisa an uns vorbei. Tiffany schaute mich mit einem vielsagenden Augenrollen an, aber wir wagten nicht, auch nur eine einzige Bemerkung zu machen. Heute sah Louisa aus wie ein ungemachtes Bett, aber eines, auf das sich jeder Mann bestimmt nur zu gern fallen ließ. Sie trug ein flatterndes Kleid aus Seide, das eher wie ein Dessous aussah. Vielleicht war es ja auch eines.
    „Wusstest du eigentlich, dass Damian und sie ab und zu zusammen sind? Oder es waren?“
    Damian und Louisa? Ich spürte einen Stich. Aber ich zog Tiffanys Bemerkung nicht in Zweifel. Tiffany wusste einfach alles.
    „Kein Wunder, dass sie so eklig zu dir war. Vielleicht ist sie eifersüchtig.“
    „Auf mich?“ Das konnte ich mir nicht vorstellen.
    Tiffany schüttelte erstaunt den Kopf. „Du solltest dich wirklich nicht unte r schätzen, Charis.“
     
    ***
     
    Damian stand mit Max in dem kleinen Büro und schaute der Trainingsgruppe beim Auslaufen zu.
    „Deine Kleine. Charis. Sie ist ganz schön verliebt in dich.“ Max grinste. „Du und die Frauen, ganz wie in alten Zeiten.“
    „Nein. Verdammt, so ist es nicht.“
    Max stutzte, als er den Ausdruck in Damians Gesicht sah.
    „Es ist … anders. Louisa hat sich völlig daneben benommen, und ich habe ihr geholfen. Als ihr Mentor. Seitdem ist da diese kindliche Heldenverehrung.“
    „Ich habe davon gehört“, meinte Max. Irgendetwas schien ihn immer noch zu erheitern. „Aber kindlich? Heldenverehrung? Wenn du dich da nur nicht irrst.“
    Sie sahen sich an. Damian schwieg. Für Verleugnung war es schon zu spät. Ch a ris war in ihn verliebt, das wussten sie beide. Ihre Gefühle waren für jeden der älteren Vampire frei und offen spürbar, auch ihre Gefühle für ihn.
    Was sollte er nun tun? Er dachte, er hätte kein Problem damit, sich zum Schurken zu machen, darin hatte er schließlich Erfahrung. Aber inzwischen war alles anders. Sie hatte überhaupt keine Angst mehr vor ihm. Vielleicht könnte er sie absichtlich provozieren, verärgern und kränken, aber er schreckte davor zurück. Obwohl das vielleicht die richtige Entscheidung wäre, wollte er ihr nicht noch mehr Schme r zen zufügen. Alles war fürchterlich kompliziert.
    „Warum bist eigentlich DU kein Mentor“, hielt er Max entgegen.
    „Ich? Du vergisst meine vielen anderen Aufgaben und Pflichten. Meine Dienste für die Nacht-Patrouille , die ich im Gegensatz zu dir regelmäßig abgeleistet habe.
    „Und was rätst du mir?“, fragte Damian ärgerlich. „Soll ich mit ihr reden? Das Offensichtliche benennen?“
    „Um Himmels Willen“, meinte Max. „Obwohl vielleicht nichts besser dazu g e eignet wäre, sie wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen.“
    „Oder möchtest du das

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