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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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tatsächlich versucht, ihn zwischen die Beine zu treten! „Eigentlich ist das das E inzige, was die Frauen an mir schätzen“, meinte er trocken. Er hielt den Springerstiefel weiter fest, und die Frau wehrte sich vergeblich in seinem Griff.
    „Kannst du aufstehen?“ Die Langhaarige saß immer noch auf dem Boden.
    Sie nickte, stand mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.
    „Dann nimm deinen Kram und geh.“
    „Sie hat mein Geld.“
    „Hol es dir zurück“, meinte Damian ungeduldig.
    Die Langhaarige gehorchte und sah Damian mit großen Augen an. „Danke.“
    „Das kommt davon, wenn sich brave mit bösen Mädchen einlassen.“
    Sie senkte den Blick und ging schnell davon.
    Damian ließ den Fuß der Anführerin los. Sie versuchte aufzuspringen und stieß einen Schrei aus. Sie konnte kaum auftreten.
    Damian musterte ihre kräftige Gestalt , packte sie und schob ihren Rücken gegen den Zaun.
    Sie sah ihn ängstlich an und wimmerte.
    „Wie fühlt sich das an?“, flüsterte er sehr nahe an ihrem Gesicht. „Zu wissen, dass man keine Chance hat?“
    Ihr Körper war angespannt, aber ihre Hände hingen schlaff herab. Sie hatte i h ren Widerstand nun völlig aufgegeben.
    Damian spürte ihre Angst. Er drückte sich an sie, an ihre Wärme. Sein Durst regte sich prompt, und er fing ihren Blick. „Wo wohnst du?“
    Sie stieß ihre Adresse hervor.
    „Gut. Ich kann dich jede Nacht besuchen. Wie dein schlimmster Albtraum.“ Er gab sich keine Mühe, seine Zähne, die sich nun zeigten, zu verbergen.
    Ihr Atem beschleunigte sich, ihr Herz raste. Damian fasste ihr Kinn mit sanftem Griff. Drehte es leicht zur Seite und nach oben. Streichelte fast zärtlich ihren Puls. Dann biss er sie in den Hals und nahm ihr Blut.
    Die Frau taumelte und krallte sich mit beiden Händen in den Zaun.
    „Du wirst den Vampir vergessen. Den Biss, das Blut. Aber an alles andere wirst du dich erinnern.“ Er ließ sie los und verschloss ihre Wunde, wischte sich über den Mund, verließ das Grundstück und fuhr los.
    Zeit für das Treffen mit Andrej.
     
    ***
     
    Am nächsten Morgen stand ich in einer Buchhandlung, in der Abteilung für Ki n der- und Märchenbücher.
    Sterntaler. Ich zog die Märchensammlung aus dem Regal und nahm erwartung s voll in einem großen Ohrensessel Platz. Fünf Minuten später klappte ich das Buch wieder zu. Vor Enttäuschung hätte ich weinen können. Ich würde dieses Buch ganz bestimmt nicht kaufen. Das Mädchen aus Sterntaler war lieb. Sie war gut. Und vor allem war sie ein Kind. Damian hielt mich für ein Kind. Ich war doch kein Kind mehr ! Und bestimmt kein dusselige s Sterntaler -Kind.
    Da wollte ich schon lieber eine böse Hexe sein.
     
    Als ich am Abend endlich den Seminarraum an der Universität in Richtung Haupteingang verließ, kam Christian mit verdrossenem Gesicht auf mich zu.
    „Ich soll dich abholen.“
    „Danke“, sagte ich verdutzt. „Warum?“
    „Das darf ich dir nicht sagen. M eine Idee war es nicht.“
    Ich stutzte. Und freute mich. Denn ich konnte es mir denken. Auf dem Par k platz steuerten wir einen dunklen BMW der Nacht-Patrouille an.
    Ich versuchte vergeblich, mit Christian ein Gespräch zu führen, aber er antwo r tete, wenn überhaupt, einsilbig und mit dem Gesichtsausdruck von jemandem, der seinen Job absolut unter seiner Würde fand. E r schaffte es, diesen Ausdruck wä h rend der Fahrt nicht einmal abzulegen. Doch auf dem Weg vom Parkhaus in die Zentrale wich er nicht von meiner Seite, bis er mich in einen der größeren Ve r sammlungsräume führte.
    Ich trat ein und war völlig überwältig t . Alles war voll mit Geburtstagsdekorat i on, Luftballons und Kerzen. Erwartungsvolle Gesichter sahen mich an. Die Sie b zehn waren da und außer Richard alle junge n Vampire. Außerdem Steffen und einige Männer, die für die Nacht-Patrouille arbeiteten, Vampire und Menschen. Einige von ihnen sahen ziemlich gefährlich aus, aber sie waren immer nett zu mir gewesen.
    Murat trug die Torte. Sarah folgte ihm und freute sich so, als hätte sie sie selbst gebacken.
    Vampire feierten wohl nie Geburtstag. Sie schienen einfach damit aufzuhören. Es war auch fraglich, ob der Verlust ihres ersten und der Beginn ihres zweiten Lebens – die Wandlung zum Vampir – überhaupt ein Grund zum Feiern war. Für viele sicher nicht, da bildete mein Geburtstag vielleicht eine willkommene Au s nahme.
    Ich betrachtete die Torte mit den vielen Kerzen. Sie war mit ihrem weißen, gr ü nen und gelben Zuckerguss und den rosa

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