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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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nicht mit Champagner auskannte?
    Im Wohnzimmer blieb er stehen und tätschelte Püppi, deren Vorderpfoten s o fort an seinem Schienbein klebten, den Kopf. Der Fernseher lief, auf dem Tisch standen mein leeres Glas und die halbleere Champagnerflasche mit dem orang e farbenen Etikett. „Du betrinkst dich?“
    „Ja“, meinte ich trotzig und nahm wieder auf dem Sofa Platz. „Das habe ich früher immer mit meinen Eltern gemacht.“
    „Ein Besäufnis?“
    „Nein.“ Verflixt. „Natürlich nicht. Am Heiligabend eine Flasche Champagner getrunken.“
    „Und nun erledigst du diesen Job allein?“ Sein spöttischer Blick wurde überr a schend sanft. „Es ist noch nicht so lange her, Charis. Vielleicht ist es keine gute Idee, ausgerechnet diesen Abend allein zu verbringen. Soll ich dich in den Club fahren? Die anderen sitzen dort zusammen, und du weißt, dass du mehr als wil l kommen bist.“
    Ich schüttete den Kopf. „Es war meine eigene Idee, heute allein zu sein.“ Ich grinste ihn glücklich an. „Und es war gut. Aber jetzt bist du da, und das ist noch besser.“
    Er warf mir einen sehr, sehr langen Blick zu. „Ich bin nicht der Prinz aus de i nem Privatmärchen, Kleines.“
    „Doch“, meinte ich überzeugt. „Der bist du. Und du bist sogar noch schöner als ein Prinz.“
    Er schüttelte den Kopf und lachte kurz.
    „Was?“, fragte ich beleidigt.
    „Ich gebe dir die Kurzfassung: Ich bin dein Mentor, mehr nicht, und die Pri n zenrolle steht mir nicht. Außerdem bist du sowieso viel zu jung.“
    „Und du zu alt. Aber das ist mir egal.“
    „Du redest heute zu viel.“
    „Und du wie immer zu wenig.“
    „Und vor allem bist du betrunken.“
    „Das sollte dich nicht stören.“ Ich versuchte einen Schmollmund. „Ich habe g e hört, dass du dich oft mit betrunkenen Frauen abgibst.“
    „So. Das hast du gehört.“
    „Und dass du nicht gerade wählerisch bist“, fuhr ich fort. „Du bist sogar mit Louisa zusammen.“ Gefährliches Gebiet, aber das war mir egal, denn ich fühlte mich stark und mutig.
    „Ich war mit ihr zusammen“, korrigierte er. „Einige Male. Es ist lange her. “
    „War sie deshalb so gemein zu mir?“
    „Das wird nie wieder passieren“, meinte Damian, ohne mir eine Bestätigung zu geben oder es zu leugnen. „Sie wird dich in Ruhe lassen.“
    „Gut.“ Wie konnte jemand, der tot war oder es einmal gewesen ist, nur so l e bendig aussehen? Er war so atemberaubend schön, als könnte er auch eine Tote in Ekstase versetzen. Was er sicher auch tat. Technisch gesehen. Ich dachte an Lou i sa und fühlte einen Stich. „Warum kommst du nicht näher? Hast du etwa Angst vor mir?“
    „Es gibt heute gute Gründe, vor dir Angst zu haben“, meinte Damian vorsic h tig. Er stand immer noch mitten im Zimmer.
    „Warum? Wenn man die übliche Auswahl deiner Frauen berücksichtigt. Die meisten sollen hässlich wie die Nacht sein.“ Was gewiss nicht auf Louisa zutraf.
    „Warum sollte die Nacht hässlich sein?“
    „Ha.“ Ich hatte also recht gehabt. Ich stand auf, wiegte meine Hüften und ging zu ihm. „Bin ich nicht dein Typ?“
    Ich sah sein Zögern.
    „Du musst nicht Nein sagen, nur um Nein zu sagen“, meinte ich überzeugt und fühlte mich so mutig wie nie zuvor. Ich sehnte mich nach ihm, und nur das wa r wichtig, und ich wollte, dass er mich endlich in die Arme nahm. „Du siehst zwar nicht so aus, aber in Wahrheit bist du altmodischer als mein Urgroßvater.“
    „Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit. Auf dich trifft heute eindeutig beides zu.“
    „Geschwafel“, schnaubte ich. Damian-Geschwafel. „ Du bist so verdammt heiß.“
    „Dann pass auf, dass du dich nicht verbrennst“, warnte er.
    „Das habe ich schon längst.“ Ich fasste seine Hände und zog ihn mit auf das S o fa.
    Er versteifte sich, aber zu meiner Überraschung leistete er keinen Widerstand. „Du bist betrunken“, wiederholte er.
    „Ich weiß.“
    „Das wird nichts mit uns beiden.“
    „Weil ich betrunken bin?“
    Er schwieg.
    „Dann schläfst du nie mit betrunkenen Frauen?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Aber nicht mit mir.“
    „Genau.“
    „Also wenn ich nüchtern bin, schon?“
    „Keine Wortklaubereien, Mädchen.“
    Ich hatte seine Hände nicht losgelassen, während ich versuchte herauszufinden, was in ihm vorging, aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Damian hatte recht. Ich war wirklich betrunken. E r roch so gut, und ich kuschelte mich an seine Brust. „Morgen früh bin ich

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