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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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garantiert wieder nüchtern.“
    „Morgen früh wirst du dich an nichts mehr erinnern. Das hoffe ich jedenfalls.“
    Ich reckte mich und küsste ihn. Eigentlich erwartete ich, er würde mich daran hindern, als er zögerte, aber dann spürte ich den leichten Gegendruck seiner Li p pen. Sie spielten leicht mit meinen und fuhren meine Unterlippe entlang. Dieser Kuss war so viel zärtlicher, als ich erwartet hatte. Dann wurde der Druck seiner Lippen fester, der Kuss härter und fordernder. Damian löste seine Hände von meinen, vergrub seine Finger in meinen Haaren und zog mich an sich.
    Sein Kuss jagte mir prickelnde Schauer durch meinen Körper. Damian wirkte stets kühl und nie anders als beherrscht. Stärke und Intensität der Leidenschaft, Glut und Hitze, die unter sein er kühlen Oberfläche brodelte n , trafen mich wie ein elektrischer Schlag und erweckten ein Verlangen, dass ich nie zuvor gespürt hatte Noch nie war ich so geküsst worden, und was dieser Kuss in mir auslöste und wo ich ihn überall spürte, zeigte mir, dass ich vom Küssen keine Ahnung hatte.
    Als er mich losließ, nach einem Moment, einer Ewigkeit, seufzte ich glücklich und spürte das Pochen seines Herzens dicht an meinem.
    Ich lächelte und berührte vorsichtig sein Gesicht.
     
    ***
     
    Damian sog tief die Luft ein. Er wollte aufstehen und fliehen, in sein Auto spri n gen und fahren, so schnell und so weit weg wie möglich. Aber diesmal schaffte er es nicht rechtzeitig, sich gegen die Magie des Augenblicks zur Wehr zu setzen. Er verlor seine Vorsicht, brachte es nicht fertig, sein Herz mit dem üblichen Sarka s mus zu verschließen und eine hohe Mauer zu errichten. Er fürchtete sich vor se i ner eigenen Zärtlichkeit, fand sich und seine Gefühle plötzlich lächerlich, sie war ja schließlich noch ein Kind. Aber war es nicht immer die gleiche Lüge, die er sich auftischte, wenn es Charis betraf? Denn wenn er sie für ein Kind hielte, hätte er es nie so weit kommen lassen.
    Damian versuchte, seine Gedanken zum Schweigen zu bringen. Er öffnete sich für ihre Gefühle, da war Freude, Leidenschaft und Glück. Charis war glücklich. Er war es, der sie glücklich machte. Es gelang ihm, seine Angst und Bedenken z u rückzudrängen und war es auch. Glücklich.
    Als sie ihn küsste, zog Damian sie in eine feste Umarmung und erwiderte ihren Kuss. Er berührte ihre warme Haut, streichelte ihr Haar, ihren Rücken. Ihre Li p pen teilten sich bereitwillig und erwiderten seinen Kuss. Er küsste sie erneut, b e rauscht von der knisternden, leidenschaftlichen Hitze, die sie beide umfing. Gleichzeitig fühlte er sich wie in Licht gehüllt. Durch sie. Erstaunt ließ er sie los.
    Charis hob langsam die Hände, ihre Berührung war vorsichtig, zärtlich und furchtsam zugleich, als habe sie ein scheues Tier vor sich, dessen Reaktion sie nicht einschätzen konnte. Sie berührte seine Wange, fuhr ihm durchs Haar, zeic h nete mit den Fingern die Konturen seines Gesichts nach.
    Er ließ es zu, hin und her gerissen von den Gefühlen, die ihn bedrängten. Der letzte, der sein Gesicht berühren durfte, ihm so nahe gekommen war, war Sebast i an. Er spürte Trauer, keine Sehnsucht, konnte ihre Berührung zulassen, sie sogar genießen, während er glaubte, in der sanften Schönheit ihrer Augen zu ertrinken.
    Er wollte sie so sehr.
    Genauso wie sie ihn.
    Sie war bereit. Und viel zu betrunken. Verdammt.
    Plötzlich beschämte ihn ihre Freude, und er fürchtete das Vertrauen in ihrem Blick mehr als jeden Dämon.
    Er war zwar ein Scheusal, aber kein so großes. Schließlich war er gekommen, weil er sich um sie gesorgt hatte. Und nun nutzte er ihren beklagenswerten Z u stand aus und fummelte an ihr herum. „Das hätte ich nicht tun sollen.“ Er sprang auf. „Ich muss gehen“, stieß er hervor. An der Wohnzimmertür drehte er sich um und hörte sich sagen: „Wenn du wieder nüchtern bist und mich morgen immer noch willst, ruf an. Dann komme ich am Abend zurück.“
     
    Damian öffnete das Seitenfenster und hielt sein Gesicht in die Kälte. Durch die durchbrochene Wolkendecke sah er den blassen Mond. Dezembernächte. Charis hatte gemeint, dass Dezembernächte ganz besonders sind.
    Er mied die Stadtautobahn, fuhr ziellos umher, schaltete, beschleunigte, bremste an Ampeln ab, stand neben einem BMW mit verdunkelten Scheiben, aus de m wummernde Bässe erklangen. Fahren war besser, als zu Hause zu sein und zu denken. Oder in der Zentrale und zu reden.
    Er fuhr an leeren

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