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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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davonfuhr.

Kapitel 20
     
    Als Damian die Straße betrat, sah er Daniel, der mit verschränkten Armen an seinem Porsche lehnte.
    D er hatte ihm gerade noch gefehlt!
    „Du gehst schon?“ Daniels Blick war trotzig, herausfordernd. „Dein Besuch war kurz.“
    „Was willst du von mir?“, fragte Damian kalt.
    „Was willst DU von Charis?“ Daniel betonte jedes einzelne Wort.
    Damian brannte vor Zorn, und irgendwo musste er hin damit. Das letzte Mal, dass jemand gewagt hatte, ihn nach seinen Absichten bei einer Frau zu fragen, war schon mehr als hundert Jahre her. Und das war immerhin ein Vater gewesen, der sich um seine Tochter sorgte. Und nun war da der junge Daniel, der noch nicht einmal die dritte Stufe des Arkanums erreicht hatte und den er mit seinem Blick in weniger als einer Minute töten könnte.
    Er zog Daniels Blick heran.
    Daniel stöhnte vor Schmerz. „Ich will, dass du sie in Ruhe lässt“, presste er dennoch hervor.
    Damians Zorn, sein Wunsch, Charis zu besitzen und der, dem jungen Konku r renten wehzutun und ihn zu strafen, für seine Frechheit und wofür auch immer, kämpfte mit den Ketten der Vernunft, die ihn hielten. „Du machst mir Angst“, höhnte er und wurde kalt in seinem Innern.
    Sein Gesicht veränderte sich und zeigte eine ungewohnte Milde. „Wie alt bist du eigentlich, Daniel? Es war Gregor, der dich gewandelt hat, nicht wahr?“ Nun zei g te Damians Lächeln eine gewisse Müdigkeit, eine gewisse Verachtung. Er wusste, wie sehr die Geringschätzung, mit der er lässig den Finger in Daniels tiefste Wu n den legte, schmerzte. Sie machte Daniels Frustration umso größer.
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht“, brachte Daniel hervor.
    „Wenn du mir nachstellst und dich so aufsässig vor mir aufbaust, geht es mich eine Menge an. Aber leider bist du mir ja doch nicht gewachsen.“ Damian wandte sich ab. Dennoch sah er es kommen, noch bevor Daniel es selbst wusste und ausholte.
    Daniel hatte mit aller Kraft zugeschlagen, während er selbst sich keinen Zent i meter bewegt hatte.
    Damian begrüßte das Blut. Den Schmerz. E s war, was er verdiente. „Was wagst du?“, fragte er leise. Seine Stimme war sanft. In seinen Augen allerdings glitzerte Mordlust. Daniel hatte den ersten Schlag geführt. Jetzt konnte er ihn sich vo r nehmen. Wenn er ihn hart anfasste, und nun sprach nichts mehr dagegen, würde er Ärger mit Pierre bekommen. In gewisser Weise tat ihm das leid, weil er den Franzosen wirklich zu schätzen gelernt hatte. Andererseits war Pierre ein würdiger Gegner. Und er brauchte einen Gegner. Einen, an dem er seine maßlose Wut auslassen konnte, bevor sie ihn endgültig in den Wahnsinn trieb. Pierre hatte sich sowieso immer viel zu bedeckt gehalten. Er s ollte endlich zeigen, wie gut er wir k lich war.
    „Charis ist nichts für dich.“ Daniel zitterte, aber er wich nicht zurück.
    „Aber für dich schon?“
    Der Junge zögerte, dann schüttelte er hilflos den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich wünsche es mir so sehr. Wenn sie mich nur einmal so ansehen würde wie dich.“ Sein Blick wurde wild. „Ich verstehe sie einfach nicht. Du bist …“ Er stockte und sah ihm direkt in die Augen. „Du bist ihrer nicht wert.“
    Damian spürte Daniels rasenden Schmerz, sah die Leiden der ersten, unglückl i chen Liebe in seinen Augen.
    Fast beneidete er ihn. Und wusste nicht, warum. Sein Zorn verrauchte, er ve r suchte vergeblich, ihn zurückzuerlangen. Doch auf einmal war da nur noch Leere. Und Schmerz.
    Er lachte kurz. Verdammt, er war so kurz davor gewesen, diesen Jungen erns t haft zu verletzen. „Du hast recht. Ich bin wirklich nichts für sie.“ Das würde er Charis zeigen. Das Leben, das er bis zu Julians Arkanum geführt hatte, war das einzige, das wirklich zu ihm passte.
    „Vielleicht solltest du jetzt zu ihr gehen . Sie kann einen Freund gebrauchen.“ Er ließ Daniel stehen, ging zum Auto und fuhr los.
    Diesmal hatte er ein Ziel.
     
    ***
     
    Daniel sah ihm verblüfft hinterher, dann drehte er sich um, ging durch die Pforte des Jägerzauns zum Hauseingang und klingelte. Er wusste, dass Charis im Haus war, aber es dauerte, bis sich die Tür endlich öffnete.
    Daniels Blick verschlang die Schönheit ihres Gesichts , jede Einzelheit ihres Körpers. Daniel nahm jede kleinste Bewegung in sich auf. Er begehrte sie so sehr. Daniel spürte ihre Aufregung und wusste sofort, dass sie geweint hatte, auch wenn sie sich gut unter Kontrolle hatte.
    Aber leider reagierte Charis

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