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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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überhaupt nicht so, wie er es sich erhofft hatte. „Du liebe Güte Daniel, was machst du denn hier?“, fragte sie verwundert. Er spürte ihren Mangel an Begeisterung wie einen Schnitt ins Herz.
    „Damian. Am liebsten würde ich ihn schlagen“, würgte er hervor.
    „Was?“ Charis musterte ihn verblüfft und warf ihr langes Haar zurück. „Du kommst zu mir, um mir zu sagen, dass du Damian schlagen willst?“ Ihre Stimme schraubte sich deutlich höher als sonst.
    „Nein.“ Daniels Gedanken rasten. Er hatte sich überhaupt nicht überlegt, was er ihr sagen woll t e. Alles, was ihm einfiel, kam ihm falsch vor, und für unverfängl i che Weihnachtswünsche war es nun zu spät. Sollte er gestehen, dass er alles and e re als zufällig an ihrem Haus vorbeigefahren war? Zugeben, dass er Damians Auto gesehen und überlegt hatte, mit den Fäusten an ihre Tür zu hämmern? Dass er es war, der sie liebte und es ehrlich mit ihr meinte, der sie trösten und retten wollte? Wenn sie es nur endlich zulassen würde?
    „Ich möchte dich warnen“, sagte er schließlich. „Du kennst ihn nicht. Damian. Seinen Ruf. Er würde dir sehr, sehr wehtun. Du würdest immer nur sein Spielzeug sein.“
    Sie schwieg.
    „Er wird dich unglücklich machen. Er meint es nicht ernst, mit keiner Frau.“
    „Du kennst ihn nicht.“
    „Aber du? Du kennst ihn?“
    Charis richtete sich auf. Plötzlich lächelte sie. „Ja“, meinte sie entschlossen. „Das tue ich. Besser, als er sich selbst.“
     
    ***
     
    „Mann, weißt du, wie spät es ist? Außerdem habe ich Besuch.“
    „Schick sie weg.“
    Damian hörte eine weibliche Stimme im Hintergrund und Max, der antwortete: „Nur ein Freund. W enn auch nicht mehr lange.“ Er wandte sich wieder der Sprechanlage zu. „Ich denke nicht daran“, erwiderte er ärgerlich. „Ich habe nä m lich Spaß, wenn du überhaupt noch weißt, was das ist. Eben hat sie mir eine Weihnachtsmütze auf eine Stelle gesetzt, die alles andere als jugendfrei ist.“
    „Max. Bitte.“
    Max grunzte erstaunt. „Moment.“ F ür einen Moment herrschte Stille bis der Summer ertönte. „Du hast eine halbe Stunde.“
    Kurz darauf saß Max in Boxershorts in einem Sessel und beobachtete Damian, der noch kein Wort gesagt hatte, seit er in seiner Wohnung aufgetaucht war. „Es gibt Grabsteine, die um einiges gesprächiger sind als du“, stellte er fest. „Alle r dings sind sie nicht so verdammt schnell. Du läufst mir ja ein Loch in meinen Seidenteppich. Also sag jetzt endlich, was los ist.“
    „Charis.“
    Max grinste über den Ausdruck in Damians Gesicht. „Na endlich.“
    Damian schüttelte ungeduldig den Kopf. „Sie ist noch unberührt“, brachte er hervor.
    „Unberührt?“ Max runzelte die Stirn, als müsste er über eine unbekannte Vok a bel nachdenken. „Jungfrau?“
    „Ja.“
    „Sag das doch gleich. Und?“
    „Und?“, fragte Damian ungläubig.
    Max stutzte und starrte ihn an. „Das ist doch nicht zu fassen. Du bist ein Ro m antiker. Nein, eigentlich ist SIE die Romantikerin. Und du bist ein Idiot. Ein kompletter Vollidiot! Du wirst diesem zweifellos erstaunlichen Zustand doch Abhilfe verschaffen können? Oder meinst du, nur weil du sie nicht willst, wird Charis in ein Kloster gehen, um ihre Jungfernschaft zu bewahren? Das wird sie ganz gewiss nicht. Du solltest dein Wissen über Frauen der heutigen Zeit dringend updaten. Genau wie deine Einstellung über Jungfernschaft.“
    Damian sah ihn wütend an.
    Max zeigte ein Lächeln, das er sofort wieder einfing. „Jungfrau. Und dann gerät sie ausgerechnet an dich.“
    „Das ist nicht komisch.“
    „Doch. Und wie. Noch mehr Schuldgefühle und Skrupel, mit denen du dich herumschlagen musst. Aber wenn du schon als lebender Schuldkomplex durch dein langes Leben gehen willst, dann verschaff dir wenigstens Grund dazu.“ Max sah die angespannte Qual, die Damians Gesicht nun zeigte. „He y. Das war ein Scherz, mein Freund. Macht euch eine schöne Zeit und schaut, wie lange sie da u ert.“
    „Sie hat schon genug Probleme. Ein weiteres will ich ihr ersparen. Sie hat doch keine Ahnung. Sie weiß nicht, wer und wie ich bin.“
    „Na und? Das weißt du doch auch nicht. Sie wird ihre Unschuld verlieren“, b e harrte Max , stand auf und ging zu m Kühlschrank. Er kam mit zwei Flaschen Bier zurück. „Und zwar ziemlich bald, da könnte ich wetten. Wenn nicht durch dich, dann durch einen anderen. Das ist heute so.“
    „Aber sie ist doch noch ein Kind.“
    „Ein

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