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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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fragte
einer.
       »Warum?«, fragte ein
anderer. »Warum sollten wir?«
       »Helft mir!«, fauchte Loken
erneut. Sie rührten sich nicht. In seiner Verzweiflung hob Loken sein Schwert
und rammte es nach unten durch Jubals rechte Schulter in den Stein der Treppe.
Derart arretiert, konnte er nicht mehr abstürzen. Loken hievte ihn zurück auf
die Brücke.
       Keuchend riss er sich den
verbeulten Helm vom Kopf und spie einen Mund voll Blut aus. »Holt Vipus«,
befahl er. »Sofort.«
     
       Als sie schließlich auf dem
Plateau standen, gab es nicht mehr viel zu sehen, und das Licht verschlechterte
sich rasch. Euphrati machte ein paar wahllose Bilder von den abgestellten
Stormbirds und dem Rauchkegel, der von der zerklüfteten Klippe aufstieg,
erwartete aber nichts von ihnen. Dort oben machte alles einen grauen, leblosen
Eindruck. Selbst der Ausblick auf die Berge ringsumher war fade.
       »Können wir das Kampfgebiet
sehen?«, fragte sie Sindermann.
       »Man hat uns aufgetragen zu
warten.«
       »Gibt es ein Problem?«
       Er schüttelte den Kopf. Es
war eher ein Kopfschütteln, das »Ich weiß es nicht« besagte. Wie alle anderen
trug er seine Atemmaske, sah aber zerbrechlich und müde aus.
       Es war unheimlich still.
Luna Wolves schlenderten in Gruppen aus der Festung zu den Stormbirds zurück,
und Einheiten der Armee hatten das Plateau selbst gesichert. Man hatte den
Memoratoren gesagt, ein solider Sieg sei errungen wurden, aber es gab keine
Anzeichen von Jubel.
       »Ach, das ist eine ziemlich
mechanische Angelegenheit«, sagte Sindermann, als Euphrati ihn danach fragte.
»Für die Legion ist das hier nur eine Routineübung. Ein Scharmützel, wie ich
schon vor unserem Aufbruch gesagt habe. Es tut mir leid, wenn Sie enttäuscht
sind.«
       »Das bin ich nicht«, sagte
sie, aber in Wahrheit vermittelte alles ein Gefühl des Antiklimax. Sie wusste
nicht genau, womit sie gerechnet hatte, aber das Erlebnis des Landeanflugs und
die seltsamen Umstände in Kasheri hatten sie doch in eine gewisse Spannung
versetzt. Jetzt war alles vorbei, und sie hatte nichts gesehen.
       »Carnis will einige der
zurückkehrenden Krieger befragen«, sagte Siman Sark, »und er hat mich gebeten,
sie dabei zu knipsen. Wäre das wohl möglich?«
       »Ich sehe kein Problem«,
seufzte Sindermann. Er rief einen Armeeoffizier herbei, der Carnis und Sark zu
den Astartes führte.
       »Ich meine«, sagte Tolemew
Van Krasten laut, »dass ein vertontes Gedicht äußerst angemessen wäre. Eine
volle sinfonische Komposition würde die Atmosphäre erdrücken, fürchte ich.«
       Euphrati nickte, ohne ihn
wirklich zu verstehen.
       »Eine Moll-Tonart, glaube
ich. E oder vielleicht A. Mir gefällt der Titel >Die Geister der
Flüsterspitzen<, oder vielleicht >Die Stimme von Samus<. Was meinen
Sie?«
       Sie starrte ihn an.
       »Ich mache Witze«, sagte er
mit einem traurigen Lächeln. »Ich habe keine Ahnung, worauf ich hier reagieren
soll. Oder auch wie. Es wirkt alles so streng.«
       Euphrati Keeler hatte Van
Krasten für eine aufgeblasene Type gehalten, doch nun erwärmte sie sich für
ihn. Als er sich ab wandte und traurig zum rauchenden Gipfel emporstarrte, kam
ihr ein Gedanke, und sie hob ihre Bildeinheit.
       »Haben Sie mich gerade
abgebildet?«, fragte er.
       Sie nickte. »Macht es Ihnen
etwas aus? Wie Sie zu dem Gipfel emporgestarrt haben, schien unser aller
Empfindungen zusammenzufassen.«
       »Aber ich bin ein
Memorator«, sagte er. »Sollte ich überhaupt in Ihren Aufzeichnungen sein?«
       »Wir sind alle darin. Zeugen
oder nicht, wir sind alle hier«, erwiderte sie. »Ich nehme, was ich sehe. Wer
weiß? Vielleicht können Sie die Gefälligkeit erwidern? Ein kleiner
Flötenrefrain in Ihrer nächsten Ouvertüre, der Euphrati Keeler darstellt?«
       Sie lachten beide.
       Ein Luna Wolve näherte sich
ihrer Gruppe.
       »Nero Vipus«, sagte er,
indem er das Zeichen des Aquila machte.  
       »Hauptmann Loken schickt
seine besten Empfehlungen und wünscht die sofortige Anwesenheit von Herrn
Sindermann.«
       »Ich bin Sindermann«,
erwiderte der ältliche Mann. »Gibt es irgendein Problem?«
       »Ich wurde gebeten, Sie zum
Hauptmann zu bringen«, erwiderte Vipus. »Hier entlang, bitte.«
       Die beiden entfernten sich.
Sindermann musste sich beeilen, um Vipus' langen Schritten folgen zu können.
       »Was ist denn los?«, fragte
Van Krasten leise.
       »Ich weiß es nicht.

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