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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Finden
wir es heraus«, erwiderte Keeler.
       »Ihnen folgen? Oh, ich
glaube nicht.«
       »Ich bin dabei«, sagte
Borodin Flora. »Man hat uns nicht gesagt, dass wir hierbleiben sollen.«
       Sie sahen sich um. Twell
hatte sich neben die Buglandestütze eines Stormbirds gesetzt und begann, mit
Kohlestäbchen auf einem kleinen Block zu skizzieren. Carnis und Sark waren
anderswo beschäftigt. »Kommen Sie«, sagte Euphrati Keeler.
       Vipus führte Sindermann in
die Festungsruine. Der Wind ächzte und pfiff durch die grimmigen Tunnel und
Kammern.
       Armeesoldaten räumten die
Toten aus den Eingangshallen und warfen sie in die Spalte, aber Vipus musste
den Iterator dennoch an vielen zerfetzten, explodierten Leichen vorbeiführen.
Er sagte beständig Dinge wie »Es tut mir leid, dass Sie sich das anschauen
müssen, Iterator«, oder, »Schauen Sie lieber weg, um ihre Gefühle zu schonen«.
       Sindermann konnte aber nicht
wegschauen. Er hatte viele Jahre lang treu iteriert, aber heute marschierte er
zum ersten Mal über ein frisches Schlachtfeld. Der Anblick entsetzte ihn und
brannte sich in sein Gedächtnis. Der Gestank nach Blut und Exkrementen drang
ihm in die Nase. Er sah menschliche Gestalten, zerplatzt, misshandelt und zu
solcher Unkenntlichkeit verbrannt, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Er
sah Mauern klebrig von Blut und Hirnmasse, Fragmente explodierter Knochen, aus
denen das Mark rann, Körperteile auf blutgetränkten Böden.
       »Terra«, hauchte er immer
wieder. Dies richteten die Astartes an.  
       Dies war die Wirklichkeit
des Imperialen Kreuzzugs.
       Menschliches Leid in einem
Maßstab, der nicht zu glauben war.
       »Terra«, flüsterte er vor
sich hin. Als sie schließlich bei Loken ankamen, der ihn in einer der obersten
Kammern der Festung erwartete, war aus dem Wort »Terror« geworden, ohne dass er
es überhaupt bemerkt hatte.
       Loken stand in einer großen
dunklen Kammer neben einer Art Teich. Wasser gurgelte an einer der
schwarzfeuchten Wände herab, und es roch feucht und nach Oxiden. Ein Dutzend
ernste Luna Wolves kümmerten sich um Loken, unter ihnen auch ein riesiger
Bursche in einer Terminatorrüstung, aber Loken selbst trug keinen Helm. Sein
Gesicht war fleckig von mehreren Blutergüssen. Er hatte den linken
Schulterschutz entfernt, der mit einem darinsteckenden Kurzschwert neben ihm
lag.
       »Sie haben da etwas
angerichtet«, sagte Sindermann mit dünner Stimme. »Ich glaube, bis jetzt war
mir gar nicht klar, wozu die Astartes wirklich fähig sind, doch nun bin...«
       »Ruhe«, sagte Loken schroff.
Er sah die Luna Wolves rings um sich an und ließ sie mit einem Kopfnicken
wegtreten. Sie strömten hinaus und ignorierten Sindermann dabei.
       »Bleib in der Nähe, Nero«,
rief Loken. Vipus, der die Kammer gerade verließ, nickte zur Bestätigung.
       Der Raum war jetzt beinahe
leer. Sindermann konnte erkennen, dass ein Leichnam neben dem Teich lag. Es war
ein Luna Wolve, schlaff und tot. Sein Helm war entfernt worden, die weiße
Rüstung blutverschmiert. Seine Arme waren mit Kletterseilen am Rumpf
festgebunden.
       »Ich weiß nicht ...«, begann
Sindermann. »Ich verstehe das nicht, Hauptmann. Mir wurde gesagt, es hatte
keine Verluste gegeben.«
       Loken nickte zögernd. »Das
werden wir sagen. Das wird die offizielle Version. Die Zehnte hat diese Festung
in einem sauberen Handstreich genommen, ohne Verluste, und das stimmt sogar.
Keiner der Rebellen hat einen Luna Wolve getötet. Nicht einmal verwundet. Wir
haben hier eintausend von ihnen in den Tod geschickt.«
       »Aber dieser Mann...?«
       Loken sah Sindermann an.
Sein Gesicht verriet Bestürzung, mehr Bestürzung, als der Iterator darin je
zuvor gesehen hatte. »Was ist los, Garviel?«, fragte er.
       »Irgendetwas ist
vorgefallen«, sagte Loken. »Etwas so... so Unvorstellbares, dass ich...«
       Er hielt inne und
betrachtete Jubals gefesselten Leichnam. »Ich muss einen Bericht anfertigen,
aber ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe keinen Bezugsrahmen. Ich bin
froh, dass Sie hier sind, Kyril, gerade Sie. Sie waren mir im Laufe der Jahre
immer ein guter Ratgeber.«
       »Ich fühle mich
geschmeichelt, aber...«
       »Ich brauche jetzt Ihren
Rat.«
       Sindermann trat vor und
legte dem riesigen Krieger eine Hand auf den Arm. »Sie können mir alles
anvertrauen, Garviel. Ich bin hier, um zu dienen.«
       Loken blickte zu ihm herab.
»Das hier ist

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