Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
schlangenartig aus
dem verwesenden Mund.
       Er hob triumphierend seine
fleischigen, geschwollenen Hände und zeigte dabei Fingernägel, die zu dunklen
Haken und schuppigen Klauen gewachsen waren.
       »Samus ist hier«, sagte er
undeutlich.
       Sindermann fiel vor dem
verunstalteten Ungeheuer auf die Knie.
       Jubal stank nach Fäulnis und
entzündeten Wunden. Er schlurfte vorwärts. Seine ganze Gestalt flackerte und
tanzte in einem verschwommenen gelben Licht, als sei er nicht ganz im Einklang
mit der Gegenwart.
       Ein Boltgeschoss traf ihn in
die rechte Schulter und explodierte auf der schwartigen Hülle, zu der seine
Haut geworden war.
       Fleischfetzen und
Eiterklumpen spritzten in alle Richtungen. Im Eingang zur Kammer zielte Nero
Vipus erneut.
       Das Ding, das einmal Xavyer
Jubal gewesen war, packte Sindermann und warf ihn nach Vipus. Die beiden
krachten rückwärts gegen die Wand. Vipus ließ seine Waffe fallen, um Sindermann
aufzufangen und abzufedern, um die zerbrechlichen Knochen des ältlichen
Iterators zu schonen.
       Das Jubal-Ding schlurfte an
ihnen vorbei in den Tunnel und hinterließ eine giftige Spur aus Blutstropfen
und einer widerlichen, farblosen Flüssigkeit.
       Euphrati sah das Ding auf
sie zukommen und versuchte zu entscheiden, ob sie ihre Bildeinheit heben oder
schreien sollte. Am Ende tat sie beides. Van Krasten verlor die Kontrolle über
seine Körperfunktionen und fiel, unter sich eine Pfütze. Borodin Flora wich nur
zurück, während sich sein Mund stumm bewegte.
       Das Jubal-Ding kam durch den
Tunnel auf sie zu. Es war widerwärtig und entstellt, die Haut durch Beulen und
Schwellungen straff gespannt. Es war so riesig, dass es die Reste seiner
perlweißen Rüstung wie metallene Lumpen hinter sich herschleifte. Seltsame
Flecken und Male zeichneten seine Haut.  
       Jubals Gesicht hatte sich zu
einer Hundeschnauze gestreckt, in der seine menschlichen Zähne vorstanden wie
falsch gesetzte Elfenbein-Wegweiser, da sie von dünnen, transparenten Reihen
spitzer Reißzähne verdrängt wurden. Es gab so viele davon, dass sich der Mund
nicht mehr schließen konnte. Die Augen waren blutige Teiche. Ruckelige,
krampfartige Blitze aus gelbem Licht umgaben ihn und bildeten vage Formen und
Muster. Sie ließen Jubals Bewegungen falsch erscheinen, als sei er eine
schlecht geschnittene Bildaufzeichnung, die ein wenig zu schnell ablief.
       Er riss Tolemew Van Krasten
in die Höhe und schmetterte ihn wie ein Spielzeug gegen die Tunnelwände, hin
und her, mit zerschmetternder, spritzender Wirkung, sodass, als er ihn losließ,
oberhalb des Brustbeins nur noch wenig von Tolemew übrig war.
       »Ach, Terra!«, rief Keeler
und übergab sich heftig. Borodin Flora schritt an ihr vorbei, dem Ungeheuer
entgegen, und beschrieb trotzig das Zeichen des Aquila.
       »Scher dich weg!«, rief er.
»Scher dich weg!«
       Das Jubal-Ding beugte sich
vor, öffnete den Mund zu einer bis dahin unvorstellbaren Größe, wobei eine
unschätzbare Zahl spitzer Zähne enthüllt wurde, und biss Borodin Floras Kopf
und Oberkörper ab. Der Rest seiner Gestalt brach zusammen und verspritzte Blut
wie ein Hochdruckschlauch.
       Euphrati Keeler sank auf die
Knie. Das Grauen hatte sie gepackt und gelähmt. Sie fand sich mit ihrem
Schicksal ab, vor allem deshalb, weil sie keine Ahnung hatte, wie es aussehen
würde. In den letzten Augenblicken ihres Lebens versicherte sie sich, dass sie
zu dem brutalen Tod nicht noch die Demütigung hinzugefügt hatte, sich im
Angesicht eines so unverständlichen Grauens einzunässen.
     
    Zehn
    Der
Kriegsmeister und sein Sohn
    Wie
brutal und einfallsreich der Feind auch sein mag
    Offizielles
Dementi
     
       »Du hast es getötet?«
       »Ja«, sagte Loken. Er
starrte auf den Boden, mit den Gedanken woanders.
       »Bist du sicher?«
       Loken schrak aus seiner
Versunkenheit auf. »Was?«
       »Ich muss wissen, ob du ganz
sicher bist«, sagte Abaddon. »Du hast es getötet?«
       »Ja.« Loken saß auf einem
kruden hölzernen Hocker in einem der Langhäuser in Kasheri. Draußen war die
Nacht hereingebrochen und brachte einen heulenden, böswilligen Wind mit, der um
den Spalt und die Gipfel der Flüsterspitzen kreischte. Ein Dutzend Öllampen
beleuchteten das Haus mit einem schwächlichen ockergelben Schein. »Wir haben es
getötet. Nero und ich, gemeinsam, mit unseren Boltgewehren. Neunzig Schuss
Dauerfeuer waren nötig. Es ist geplatzt und verbrannt, und wir

Weitere Kostenlose Bücher