Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
verlustfrei. Der besiegte Feind war schnell und wirksam eingegliedert worden, was es dem Kommandanten ermöglicht hatte, es Kor-Phaeron von den Word Bearers zu überlassen, das Licht der Wahrheit und der Erleuchtung nach Davin zu bringen.
    Ja, es war ein guter Krieg gewesen. Jedenfalls hatte er das geglaubt.
    Schweiß lief ihm über den Hinterkopf und in die Rüs tung, deren metallisch grüner Glanz noch neu und ver blüffend für ihn war, obwohl er sie vor Monaten um lackiert
hatte. Er hätte diese Aufgabe auch einem der vielen
Rüstmeister der Legion überlassen können, hatte aber auch tief in sich gewusst, dass er sich selbst um seine Ausrüstung kümmern musste. Also hatte er jeden Be standteil sorgfältig von Hand lackiert. Er
vermisste den makellosen Glanz seiner
weißen Rüstung, aber der Kriegsmeister
hatte verfügt, die neue Farbe zusammen mit
dem neuen Namen der Legion anzunehmen: Sons of Horus.
    Loken erinnerte sich an den Jubel und die bewundernden
Rufe, als die Verlautbarung des Kriegsmeisters die Runde durch die
Expeditionsflotte gemacht hatte. Fäuste waren in die Luft gereckt und Kehlen heiser ge brüllt worden. Loken hatte sich seinen Freunden angeschlossen,
dann aber einen Anflug von Unbehagen ver spürt, als er den neuen Namen seiner geliebten Legion hörte.
    Torgaddon, immer ganz Witzbold, hatte den Schatten über
Lokens Gesicht huschen gesehen und gefragt: »Was ist los? Willst du, dass wir Sons of Loken heißen?«
    Loken hatte gelächelt und gesagt: »Nein, es ist nur ...«
    »Nur
was? Haben wir das nicht verdient? Hat der Kommandant
diese Ehre nicht verdient?«
    »Natürlich, Tarik«, nickte Loken, der schreien musste, um sich angesichts des ohrenbetäubenden Jubels der Le gion verständlich zu machen. »Er hat es mehr verdient als sonst jemand, aber findest du nicht, dass der Name auch eine Spur Selbstverherrlichung beinhaltet?«
    »Selbstverherrlichung?«, lachte Torgaddon.
    »Diese Me moratoren, die dir wie geprügelte Hunde folgen, müs sen dir neue Wörter beigebracht haben. Nun hör schon auf, freu dich darüber und sei nicht so ein korrektes Arschloch!«
    Tariks Begeisterung war ansteckend gewesen, und Loken hatte selbst gejubelt, bis er heiser gewesen war.
    Fast konnte er die Heiserkeit wieder spüren, als er den sauren, stechenden Geruch der Winde Davins einatmete, die aus nördlicher Richtung bliesen, und wünschte, er könne im Moment woanders sein. Es war keine Welt ohne Schönheit, aber Loken mochte Davin nicht, obwohl er nicht sagen konnte, was genau ihn eigentlich störte.  
    Ein mürrisches Unbehagen hatte sich auf dem Flug von Xenobia nach Davin in seinem Bauch eingenistet, aber er hatte es verscheucht, als er den Planeten vor dem Kom mandanten betreten hatte.
    Als jemand, der aus den alptraumhaften industriellen Kavernen Cthonias stammte, konnte Loken nicht ab streiten, dass Davins weitläufige offene Flächen berau schend schön waren. Westlich von ihnen schienen hohe Berggipfel die Sterne zu kratzen, und weiter im Norden gab es, wie Loken wusste, Täler, die bis in die Tiefen
der Erde reichten,
und fantastische Gräber uralter Könige.
    Ja, sie hatten auf Davin einen guten Krieg geführt.
    Warum hatten die Word Bearers sie dann aber wieder hergeführt?
     
    Einige Stunden zuvor hatte Maloghurst auf der Brücke der Rächender Geist die Datentafel aktiviert, die er in seiner verdrehten Klaue hielt. Die Haut war verbrannt und feucht rosa, trotz aller Versuche der Apothekarii der Legion, sie wiederherzustellen. Er hatte sich noch einmal den Inhalt der Nachricht angesehen und war wütend über die Formulierungen, die der Bittsteller be nutzte.
    Ihm gefiel die Aussicht nicht, dem Kriegsmeister die Botschaft zeigen zu müssen, und er fragte sich kurz, ob er sie ignorieren oder vorgeben könne, sie nie gesehen zu haben. Doch Maloghurst war nicht zum Schildträger des Kriegsmeisters aufgestiegen, weil er schlechte Nach richten von ihm fernhielt. Er seufzte. Dieser Tage hatten die Worte
nichtssagender Verwaltungsbeamter dasselbe Gewicht wie diejenigen des Imperators, und sosehr Ma loghurst auch wollte, er konnte diese Botschaft nicht ig norieren.
    Der Kriegsmeister würde nie sein Einverständnis geben, aber Maloghurst musste es ihm sagen. Schwach drehte er sich um und hinkte über das Strategiumdeck zu den Gemächern des Kriegsmeisters. Er würde ihm die Da tentafel auf den Tisch legen, wo dieser sie dann finden würde, wenn die Zeit gekommen war.
    Die Türen zu den Gemächern

Weitere Kostenlose Bücher